Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
wie es war. Wenn sie ihn fürchtete würde sie nicht noch einmal aus dem Bett hüpfen. Er hoffte aber dass es nicht die Angst gewesen war die in ihren Augen geschimmert hatte.
Aura lag immer noch auf dem Bett. Ihr Innerstes bebte. Dieser Moment war… Ihr fehlten die Worte um es zu beschreiben.
Die Sonnen waren hinter der Platte versunken und der Mond leuchtete blau und tauchte alles in unwirkliches Licht. Sam klopfte leise an die Tür zu Auras Zimmer bevor er eintrat. Sie saß auf der Kante und sah ihn erstaunt an.
„ Wo ist Randag?“, fragte sie.
„ Er lässt sich entschuldigen. Er musste etwas erledigen und wird in einer Woche wieder hier sein.“
Der enttäuschte Blick war ihm nicht entgangen. Er setzte sich zu ihr auf die Kante und wartete einen Moment.
„ Kann es sein dass du ihn magst?“
„ Nein.“ Aura, die den Kopf nach unten hängen ließ und ihre baumelnden Beine beobachtete wagte nicht in Sams Gesicht zu sehen. „Ich weiß es nicht.“, sagte sie plötzlich. „Kann sein. Vielleicht ein bisschen.“ gab sie schließlich zu. Sam lächelte. Diese jungen Leute machten es sich immer selbst so schwer. Randag war da keine Ausnahme. Es war eindeutig zu sehen wie sehr er sich selbst im Weg war. Er war das erste Mal in seinem Leben richtig verliebt. Das war ein Gebiet auf dem er sich nur sehr unsicher bewegte weil es vollkommen neu für ihn war. Der sonst so adrette Frauenschwarm, der keine Gelegenheit ausließ wenn es darum ging die Nacht mit einer Frau zu verbringen, hatte sein Herz entdeckt. Und Aura? Seit drei Monaten schlug das Herz einer Frau in ihrer Brust. Es war nur eine Frage der Zeit gewesen bis sie die Gefühle ihres gereiften Körpers entdecken würde.
„ Ich denke, er hat dich sehr gerne.“
Aura blickte hoch.
„ Warum ist er dann so, so, ach ich weiß nicht.“ Sie versuchte dem Ausdruck zu verleihen, was sie dachte. „So furchtbar dumm?“
„ Junge Männer in dem Alter können nicht immer mit dem umgehen was sie empfinden. Sie stecken voller Zweifel und Angst und wissen es einfach nicht besser.“, erklärte der Sternendeuter. „Geduld. Es ist die Zeit die die Erfahrung bringt und nicht die Eile.“, immer noch lächelnd stand er auf und hielt Aura die Hand hin um sie mit sich in die Halle zu nehmen.
Aura nahm ihren Anhänger ab und öffnete damit das Sokrum. Es war wie beim Ersten Mal. Marc sprach die ersten Worte die geschrieben standen. Nichts bewegte sich. Weder die Karten noch das Sokrum zeigten eine Veränderung.
„ Versuche es mit der Prophezeiung.“, forderte Selben. Auch die Prophezeiung brachte nichts. Kein Ergebnis. Nicht die kleinste Veränderung. Sie versuchten es noch mit der ersten Geschichte, dem ersten vollständigen Reim und dem ersten Wort aber es passierte genau so viel wie vorher. Die Magie zeigte sich nicht. „Vielleicht muss es doch auf dem Sulberg passieren.“, warf Mort ein.
„ Vielleicht ist es aber auch einfach doch so, dass er die Magie noch nicht inne hat.“, widersprach Gilbert.
Aura stand daneben und beobachtete die Prozedur. Sam machte ein besorgtes Gesicht. Die Riege war ihnen allen auf der Spur. Das letzte Treffen und die Informationen die er daraus gezogen hatte bestätigten es. Die Zeit zerrann ihnen zwischen den Fingern und ob sie es nun wollten oder nicht, sie würden bis zum nächsten Blaumond warten müssen und hoffen dass es dann so weit wäre.
„ Wir können nicht auf den Sulberg bevor sich die Magie nicht zeigt. Das Risiko ist einfach zu hoch. Die Schicksalstreppe wird von der Riege belagert. Da kommt niemand ungesehen vorbei.“ stellte er fest. „Wir brechen ab. Es hat so keinen Sinn.“ Die Werke wurden wieder geschlossen und Aura bekam ihr Oval wieder zurück. Die Chance in dieser Nacht war vertan.
Randag konnte an nichts anderes mehr denken als an Aura. Sie war gnadenlos in ihn eingebrannt. Wenn er die Augen schloss sah er sie, wenn er die Augen öffnete wollte er sie sehen. Warum fiel es ihm so verdammt schwer sich ihr zu nähern? Der Auftrag von Sam zu verschwinden und sich in einer Woche über seine Gefühle und vor allem über die Konsequenzen bewusst zu werden verlangte ihm viel ab. Sie war nicht irgendeine Frau in die er sich verliebt hatte. Sie war der Schlüssel zur Zukunft von ganz Wheed. Die Folgen waren nicht absehbar, sollte sie sich auch in ihn verlieben.
„ Du kannst sie nicht behandeln wie eine deiner Geliebten die du nach Hause schickst wenn du von ihnen genug hast. Ich will dass du dir
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