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Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)

Titel: Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M G Stonenger
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aufhalten werde? Ich verstehe sowieso nicht, warum der überhaupt mitkommen muss.“, wetterte er an Sam gewandt.
    „ Du weißt warum wir die Gruppen umstellen mussten. Olio muss mit Lankor mit wegen der Segel. Er kann sie reparieren wenn etwas nicht in Ordnung ist. Dafür muss Soy auf den Schwimmbaum von Randag. Ich will ihn in Auras Nähe haben. Die Riege wird sich nicht mehr lange auf die Häfen beschränken. Riggold wechselt deshalb zu Sogon und Tieben zu Lankor. Du kannst gerne mit Tieben tauschen, aber ich werde die Aufstellung im Ganzen nicht mehr ändern.“, konterte Sam.
    „ Wenn ich mit Tieben tausche, dann bin ich aber mit dem da in einer Gruppe.“, er zeigte auf Lankor.
    „ Ich schmeiß dich in den Großen See wenn du schläfst damit wir endlich Ruhe haben.“ Lankor sah ihm böse in die Augen.
    „ Ich bleibe bei Sogon.“, er wandte sich Seireo zu, „Aber du! Wenn du mir nur noch einmal zu nahe kommst, dann kann ich für nichts garantieren.“ Den Beutel Plätten fest in seiner Hand holte er seine Tasche um ihn wieder sicher darin zu verstauen.
    Der Dieb schmunzelte, glitt von seinem Stein und half den anderen, die sich weiter mit dem Abbau des Lagers beschäftigten.
     
    An den Schwimmbäumen angekommen, die immer noch unentdeckt am Ufer lagen, verabschiedeten sie sich von Lankors Gruppe. Sie würden sich auf Ingwas an den Ufern des Lang Sees, spätestens zur Blaumondnacht, wieder sehen. Der Treffpunkt lag in der abgeschiedenen Gegend auf Ingwas. Niemand siedelte dort, weil es die Seite der Platte war, die von allen Wegen durch das Steil Gebirge abgetrennt war.
    „ Du bist an der Reihe.“ Lankor schubste Riu nach vorne. „Geh und zeig uns den Schwimmbaum.“ Riu sah ihn abwertend an, setzte sich aber in Bewegung.

Unsichtbar

     
    Olio saß in der Sonne am Ufer des Kann Sees. Ein dicker Baumstumpf wurde von ihm als Sitzgelegenheit genutzt um die leichten Blessuren und Risse der Segel zu reparieren. Wind und Wetter hatten ihnen in den letzten Zyklen, auch wenn sie nicht getakelt waren, zugesetzt. Tieben und Gilbert dichteten jede Fuge gewissenhaft ab und Lankor versuchte den Antrieb wieder in Gang zu bekommen. Riu war mehr oder weniger überflüssig. Ihre Aufgabe, sie zu dem Gefährt zu führen, war erledigt. Sie machte sich anderweitig nützlich und entfernte den Dreck, der sich mit der Zeit auf dem Deck angesammelt hatte. Gräser wucherten zwischen den Ritzen der Planken und sogar ein altes, verlassenes Vogelnest hatte sie entdeckt. Sie musste sich ablenken. Die Erinnerung an das Schicksal ihrer Familie war nicht anders für sie zu ertragen. Sich aber in die Arbeit zu stürzen, war eine gute Alternative. Sie kratzte, zog, zerrte, fegte und wischte was das Zeug hielt. Zwei ganze Tage war sie so beschäftigt und es fiel ihr nicht schwer in den Nächten tief zu schlafen ohne von der Vergangenheit eingeholt zu werden. Am Ende des zweiten Tages, die Anderen hatten sich bereits von Bord gemacht, stieg Lankor vollkommen mit Öl und Treibmittel verschmiert aus den Tiefen des Schwimmbaumbauches empor. Hinter ihm erklang das sanfte Rauschen und Tackern des Motors.
    „ Er läuft wieder.“, sagte er triumphierend und wischte sich die Hände an einem alten Lumpen ab.
    Riu sah ihn mit gemischten Gefühlen an. Sie stützte sich auf dem Stiel des Besens ab, mit dem sie gerade noch die letzten Reste Moosansatz von Bord gefegt hatte. Er lächelte. Es war seltsam mit ihm. Einerseits war er rau und ungehobelt, andererseits hatte sie noch nie in ihrem Leben einen Mann gesehen, der so ein sanftes Lächeln hatte. Sie war voller Freude ausgerechnet an Lankor diese Seite entdeckt zu haben.
    „ Das hast du gut gemacht.“, sagte sie, diesmal ohne den spöttischen Unterton, den sie sonst anwandte wenn sie mit ihm sprach. Etwas erstaunt, über das anscheinend ernst gemeinte Kompliment, sah er sie an.
    „ Was denn, was denn? Keine spöttische Bemerkung? Was ist mit dir passiert? Wo ist die echte Riu?“, fragte er und der Schalk funkelte in seinen Augen. Aus der kurzen Starre, in der sie ihn wahrhaftig bewundert hatte, wieder erwacht schlug sie ihm spielerisch mit den Borsten auf den Hintern.
    „ Los jetzt. Runter hier. Du verdreckst mir das ganze Deck. Geh dich waschen. Du siehst aus wie ein Schlammquieker.“ Sie versuchte ihn mit dem Besen vom Schwimmbaum zu scheuchen.
    „ Ah! Da ist sie ja wieder. Die Königin der Unzufriedenheit und der Ironie.“, lachte er, packte sie, drückte sie an sich und küsste sie.

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