Die Atlanten von Wheed: Die magischen Karten (German Edition)
von Gordul genügte um Anken und Darus, die mit im Raum waren, zum Gehen zu bewegen.
„ Langsam glaube ich nicht mehr daran das in seiner Lichte noch etwas brennt.“, murmelte Anken.
„ Willst du die Entscheidungen des Oberhauptes in Frage stellen?“, fragte Darus listig.
Anken sah ihn einen Moment an. Sollte dieser Jungspund auch nur den geringsten Zweifel an seiner Loyalität gegenüber Gordul haben, würde er ihn an den Pranger stellen. Dieses kleine, elende Rankeltierchen würde alles tun um vor dem Sternendeuter gut da zu stehen. „Nein, natürlich nicht. Aber findest du es nicht merkwürdig dass er zu wissen scheint wo die Wächter sich befinden? Wo sie doch auf jeder Platte sein könnten? Erst schickt er uns auf Soventum, wo er sich sicher ist das sie auftauchen. Dann jagt er uns durch die Häfen von Corsas, wo wir auch nichts finden. Und jetzt sind wir dabei Ingwas für ihn umzugraben und er ist sich wieder einmal sicher, dass sie sich hier aufhalten.“
Darus schien kurz zu überlegen. „Was genau meinst du damit?“
„ Entweder weiß er Etwas was sonst keiner weiß oder er tappt verzweifelt im Dunkeln. Hätten die Wächter einen Verräter in ihren Reihen, würde dieser durch ständige Abwesenheit glänzen und wäre schon lange von ihnen entdeckt worden. Ergo, unser Anführer hat keinen Informanten und Ergo, er tappt im Dunkeln und macht sich selbst und uns halb wahnsinnig auf der Suche nach Leuten die überall sein könnten.“ Es hatte sich noch nie schlecht für ihn ausgewirkt ein bisschen Zweifel und Misstrauen in die Schar zu werfen. Am Ende hatte er es immer so gedreht, dass er selbst außen vor blieb, während sich seine Gegner gegenseitig zerfleischten. Darus kam nicht umhin eine gewisse Logik in dem zu entdecken, was Anken gerade zu ihm gesagt hatte. Es gefiel ihm nicht besonders diese Worte ausgerechnet von ihm zu hören aber er musste zugeben dass sich die Schlussfolgerung realistisch anhörte.
Anken machte sich noch andere Gedanken, die die Wächter betrafen. Warum waren diese so unauffindbar? Hatten sie einfach nur Glück oder war die Macht des Wahren bereits soweit angewachsen, dass er sie vor ihrem Zugriff schützen konnte? Lag es in der Macht der Magie sie unsichtbar werden zu lassen, so das sie einfach aus dem Blickfeld der Riege verschwanden? Reisten sie wirklich von einer Platte zur nächsten oder verkrochen sie sich in irgendeinem Loch, abwartend auf eine günstige Gelegenheit in der sie entwischen konnten? Fragen über Fragen, die in seinem Kopf kreisten und auf die er einfach keine wirkliche Antwort zu finden vermochte.
Aura war wütend. Lankor war einfach ein ungehobelter Kerl, der es einfach nicht lassen konnte Randag mit immer neuen Annäherungsversuchen zu reizen. Er hatte seinen Spaß dabei und Randag zeigte ihr die kalte Schulter. Seine Eifersucht war beinahe schon greifbar, weil sie es gewagt hatte einen Strauß Waldblumen von Lankor anzunehmen. Nein. So war das nicht gewesen. Sie hatte die Blumen ja nicht einmal angenommen. Er hatte sie ihr einfach in die Hand gedrückt und Randag breit grinsend dabei angesehen. Dieser hatte sich umgedreht und war im Wald verschwunden.
„ Denk daran, dass du einen größeren Strauß brauchst als ich, um sie zu beeindrucken!“, hatte er ihm hinterher gerufen. Aura hatte ihm die Blumen vor die Füße geworfen und sich ebenfalls umgedreht.
„ Aber Liebste“, flötete er mit gespielten Entsetzten, „wie kannst du nur? Das war ein Geschenk des Herzens.“, lachend zog er sich zurück in sein Zelt.
Aura war ebenfalls in den Wald gelaufen. Sie brauchte eine Pause. Dieser Kerl ging ihr auf die Nerven und zwar gewaltig. Nach einigen Schritten war das Lager nicht mehr zu sehen und sie setzte sich auf einen Baumstumpf. Sie stellte sich vor wie das Zelt langsam über ihm zusammen sackte und ihn unter sich begrub. Beinahe wie wirklich hatte sie dieses Bild vor Augen, wie Lankor zappelnd versuchte sich aus den Planen zu befreien. Sie blieb noch eine ganze Weile auf dem Baum sitzen. Die unendliche Ruhe, weg von dem Getümmel des Lagers, tat ihr gut. Sie saß mit geschlossenen Augen im Wald und träumte vor sich hin.
„ Warum läufst du einfach weg?“ Bovans sanfte, leise Stimme riss sie aus ihrem Traum.
„ Ich habe dich gar nicht gehört.“, sagte sie und schloss die Augen erneut.
„ Das ist eine meiner schlechtesten Angewohnheiten hat man mir gesagt.“, er schmunzelte. Aura konnte an seiner Stimme hören, dass seine
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