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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Monat wandert eine Handvoll aufrechter Bürger dort hinein, um sich unter den Abschaum zu mischen, und verschwindet spurlos. Mehrere Versuche, den Laden zu schließen, sind von einem der berüchtigtsten Richter der Stadt vereitelt worden. Kirkland und ein paar andere vermuten, daß er bei jemand anderem auf der Lohnliste steht.
    »Jedenfalls«, sagt Rustin, »hat der Club kürzlich Kameras einbauen lassen, um überwachen zu können, was in dem Laden abläuft.«
    »Tatsache?«
    »Ich schätze, sie wollen einfach wissen, wer in dem Laden womit dealt. Vielleicht wollen sie mal so richtig auf räumen.«
    »Sicher, Dom. Sicher.«
    »Du kannst dir jedenfalls meine Überraschung vorstellen, als ich entdeckt habe, daß es irgendeinem Decker gelungen ist, die Leitungen anzuzapfen.«
    Kirkland nickt lieber, anstatt Worte zu verschwenden. Der Drek, den Rustin ihm jetzt auftischt, trägt die Überschrift Rückendeckung. Sein alter Kumpel ist offensichtlich dabei, ihm ein paar Informationen unter zujubeln. Aller Wahrscheinlichkeit nach hat Rustin durch irgendeinen Kontaktmann von den neuen Überwachungskameras im Seven Circles gehört und dann einen Decker, der ihm noch etwas schuldig war, damit beauftragt, in das System einzudringen, einfach nur um zu sehen, was dabei herauskommt. Einmal ein Cop, immer ein Cop. Das Gute daran ist, daß alle Informationen, die von einem Bürger geliefert werden, der keine Beziehung zu einer polizeilichen Organisation hat, vor Gericht als Beweismittel zugelassen sind, und zwar egal, ob sie auf legale oder illegale Weise erworben wurden.
    »Natürlich«, fährt Rustin fort, »dachte ich mir als der aufrechte Bürger, der ich nun mal bin, ich sollte das Zeug besser dir übergeben. Ich glaube, das Anzapfen einer gesicherten Leitung ist immer noch ein Verbrechen, nicht?«
    »Soweit ich weiß, ja.«
    »Schade, daß der Decker entwischt ist. Jedenfalls ist das hier dabei rausgekommen.«
    »Schick es mir rüber.«
    Ein Fenster öffnet sich in der oberen linken Ecke von Kirklands Monitor und zeigt ihm die Innenansicht eines schmuddeligen Nachtclubs, vermutlich des Seven Circles. Die Kamera zoomt auf zwei Personen, die in einer Nische sitzen. Die eine ist ein Anglo mittleren Alters mit schütter werdendem schwarzen Haar, sauber gestutztem Schnurrbart und ordentlichem schwarzen Anzug. Er trägt außerdem ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen und einen Gehstock in der Hand. Die zweite Person ist eine schlanke Frau mit rotschwarzer Gesichtsbemalung und dazu passender Kunstledermontur.
    Das Bild wird eingefroren. »Erkennst du jemanden wieder?« sagt Rustin.
    »Ja, vielleicht«, erwidert Kirkland.
    Das Video läuft weiter. Der Bursche im Anzug lächelt und sagt: »Irgendwelche Probleme?«
     
    Striper, die Frau in Rot und Schwarz, schüttelt den Kopf. Kirkland hat sie sofort erkannt. Was ihn erstaunt, ist die Tatsache, daß sein alter Chummer sie ebenfalls erkannt haben muß. Vergiß niemals ein Gesicht. Das war immer Rustins Motto. Offensichtlich trifft es immer noch zu.
    Das Video läuft weiter. »Gut. Sehr gut«, bemerkt der Pinkel in der Nische. »Wir müssen über mein nächstes Ziel reden.«
    »Jetzt?« sagt Striper.
    »Nun, später vielleicht. Jetzt habe ich anderes zu tun. Sie verstehen.«
    »Sicher.«
    »Meine Leandra. Oder haben Sie etwas auf dem Herzen?«
    Striper nickt.
    »Und das wäre?«
    »Ein möglicher Gegner ist aufgetaucht.«
    »Tatsächlich. Jemand will gegen mich vorgehen?«
    »Das wäre möglich.«
    »Sie meinen, man hat meine Hauptwaffe aufs Korn genommen.«
    Striper nickt.
    »Was werden Sie tun?«
    »Vielleicht mache ich Urlaub.«
    Der Mann lächelt und lacht dann sehr laut.
    Das Video läuft noch weiter, doch Kirkland hört nicht mehr zu. Er ruft ein anderes Fenster auf, öffnet seine Exotech-Hauptdatei und geht die Bilder des Exotech-Personals durch. Das Bild, das ihm ins Auge fällt, gehört zu einem Burschen, der als Adam Malik ausgewiesen ist, ehemaliges Mitglied der Abteilung Sonderprojekte. Malik hat das Feuer in Germantown überlebt und ist dann untergetaucht. Das Bild von ihm ähnelt dem Burschen in der Nische des Seven Circles so stark, daß Kirkland der Ausdruck ›völlige Übereinstimmung‹ durch den Kopf geht.
     
    »Brad? Bist du noch da?« fragt Rustin.
    »Ja, ich bin noch dran. Wer ist der Kerl in der Nische?«
    »Keine Ahnung, alter Freund. Ich erfülle nur meine Bürgerpflicht. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen. Ich muß jetzt Schluß machen.«
    »Gut.

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