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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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sie an die Macht, die Eliana demonstriert hat, ohne auch nur ins Schwitzen zu geraten. Könnte Adama ein Magier sein?
     
    Schlimmer, könnte er sie kontrollieren? Vielleicht ist es doch möglich. Alles scheint möglich zu sein. Manche würden sagen, daß ihre eigene Existenz ein unwiderlegbarer Beweis dafür ist.
    Tikki erinnert sich an ihre Auseinandersetzung mit Hammer, den sie unklugerweise getötet hat, und an die Nachrichtenschnüfflerin und den Kameramann, die sie zwar hat entkommen lassen, eigentlich aber sinnloser- und überflüssigerweise töten wollte. Sie erinnert sich auch an ihre Probleme mit dem Fetten André und seiner Unterweltbank. Sie könnte schwören, daß das Geld, das sie bei ihm hinterlegt hat, eben jenes war, welches Adama ihr für ihre Dienste bezahlt hat. Wenn das, was Eliana sagt, stimmt, ist sie vielleicht gar nicht bezahlt worden, hat sie möglicherweise umsonst gearbeitet. In diesem Fall wäre sie während ihres Aufenthalts hier in Philadelphia die meiste Zeit Adamas Marionette gewesen.
    Außerdem erinnert sie sich auch daran, wie sie Adama in ihrem Waffenversteck in Chinatown angetroffen hat.
    Das hätte nicht sein dürfen.
    »Seine Macht über Geist und Seele ist groß, aber seine fleischliche Macht ist begrenzt. Darum braucht er dich. Du bist seine Waffe.«
    Tikki sagt nichts, bezähmt ihre Reaktion. Elianas Worte überraschen sie, insbesondere das letzte. Adama bezeichnet sie immer als ›seine Waffe‹. Seine Hauptwaffe. Weiß Eliana das, beweist diese Übereinstimmung das, was Eliana sagt, oder ist ihre Wortwahl reiner Zufall?
    »Ich kann die Zauberei des Magiers neutralisieren«, sagt Eliana. »Doch um seine Gewalt über dich zu brechen, müssen seine Zauber an ihrer Wurzel angegriffen werden.«
    Tikki kann keine Lüge riechen. Hätte es eine so mächtige Magierin wie Eliana überhaupt nötig zu lügen? Mit ihr ein Abkommen zu treffen, hieße, eine von Tikkis Kardinalregeln zu brechen, aber wenn Eliana recht hat...
    Wenn sie recht hat...
    »Was willst du von uns?« fragt Raman.
    Eliana lächelt. »Hört genau zu.«

45
     
    Die Gasse ist pechschwarz. Der Lambourg Fiäccola brummt leise und geschmeidig vor sich hin. Die Lichter sind aus. Auf dem Beifahrersitz des Lambourg setzt Ingrid ihre Lichtverstärkerbrille ab und sieht sich um. Das Innere des Wagens ist so schwarz, daß Ivette mit ihren strohblond gefärbten Haaren und allem nicht mehr als eine vage Silhouette hinter dem Steuer des Lambourg und kaum zu erkennen ist, obwohl sie und Ingrid nebeneinander sitzen.
    »Wir sollten verschwinden«, sagt Ivette. »Ich hab die Nase voll von der Stadt. Sobald wir hier fertig sind, will ich Urlaub machen.«
    »Wohin willst du?«
    »Vielleicht in die Karibik.«
    Einen Urlaub einzulegen, dürfte kein Problem sein, gar nicht zu vergleichen mit dem Aufwand, den sie heute betreiben mußten, um sich von Ohara loszueisen. Dieses Vorhaben hat sich als Mammutunternehmen erwiesen. Glücklicherweise ist ihnen ihre Zeit bei Fuchis Stab für Geheimoperationen zugute gekommen. Insbesondere Ingrids Wissen über Drogen und Ivettes Talent für spöttische Hänseleien. Gemeinsam haben sie das Ekel dazu gebracht, eine so große Menge MV-28 einzuwerfen, daß er für ein paar Stunden außer Gefecht ist.
    »Laß uns irgendwohin gehen, wo es keine Männer gibt.«
     
    »Klar«, sagt Ingrid lächelnd. »Da kommt unsere Verabredung.«
    »Ja.«
    Ihre Verabredung ist eine Elfin, ein schlankes kleines Mädchen mit schwarzen Haaren und asiatischen Zügen. Sie geht auf den Lambourg zu, dann zögert sie einen Moment, bevor sie zum Fenster auf der Beifahrerseite geht. Ingrid bindet sich ein Satintaschentuch um die untere Gesichtshälfte, überzeugt sich davon, daß Ivette dasselbe getan hat, und drückt dann kurz auf einen Knopf, so daß sich die Scheibe gerade weit genug senkt, um hindurchzuschauen.
    Das Elfenmädchen beugt sich vor und sagt: »Hoi, ich bin Joi Bang von WHAM! Independent News. Sie haben mich angerufen?«
    »Wo ist Ihr Kameramann?«
    »In einer Bar auf der anderen Straßenseite.«
    Gut. »Ich habe eine Information für Sie«, sagt Ingrid. »Die Polizei hält eine Story unter Verschluß.«
    »Ja!« sagt das Elfenmädchen. »Ich hab's doch gewußt!«
    Ingrid ist das ziemlich egal. »Hören Sie genau zu. Drei Execs von Exotech Entertainment sind ermordet worden. In den Medien ist nur von einem die Rede, Robert Neiman. Es sind aber noch zwei andere umgebracht worden. Steven Jorge und Thomas Harris. Jorge

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