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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Duster und bringt die beiden SCK-100-MPs in Anschlag, die um ihre Schultern hängen. Saigo sieht nicht einmal, was auf ihn zukommt. Gerade hat er noch die Frau an seinem Arm angegrinst und mit seinen Begleitern gescherzt, und jetzt zuckt und erbebt sein Körper unter dem massiven Kugelhagel aus Tikkis MPs.
    Das charakteristische Stakkatohämmern der SCKs schneidet durch Musik und Hintergrundlärm wie Messerklingen. Während sich Saigos Gesicht und Brust in einen blutigen Brei verwandeln, vergrößert Tikki ihr Schußfeld. Die fünf Personen um und neben Saigo zucken und fallen wie vom Blitz getroffen. Blut spritzt durch die Luft und über den Boden. Menschen schreien auf und werfen sich flach auf die Erde. Saigo liegt in einer riesigen Blutlache, ist aber noch nicht tot, noch nicht ganz. Er unternimmt schwache Versuche, über die Leiche einer Frau zu kriechen. Tikki verpaßt ihm einen weiteren Feuerstoß, doch der Mann bewegt sich immer noch. Sie pumpt den Rest der beiden Munitionsclips in ihn hinein.
    Das erledigt ihn endgültig.
    Adama wird zufrieden sein.
    Sie zieht an dem Riemen um ihre linke Schulter und läßt eine der MPs auf den Boden fallen, rammt einen frischen Clip in die andere und lädt durch. Die Leute kämpfen jetzt darum, von ihr wegzukommen, wehren sich gegen den Druck der Herde, der tödlichen Bedrohung durch den Jäger zu entkommen. Es ist gut, sehr gut - nicht ganz so nah und persönlich, wie sie es mag, aber trotzdem sehr gut. Gut und blutig. Die Schreie der Beute hallen ihr trotz der Stöpsel in den Ohren, und der Geruch nach Entsetzen und Tod dringt voll und heiß in ihre Nüstern.
    In der roten Wand zwischen zwei Alkoven öffnet sich eine Tür. Tikki richtet die MP darauf und schießt. Noch bevor der Mann im dunklen Anzug die Tür passieren kann, taumelt er zurück und fällt. Tikki greift in eine Tasche ihres Düsters und holt eine Kompaktgranate heraus. Auf geringe Entfernung können Erschütterung und Druckwelle tödlich wirken. Sie macht sie scharf und wirft die Granate in den mit Reispapierimitat tapezierten Gang. Zwei weitere Männer, die sich gegen die Menge wehren und sich ihr aus dieser Richtung nahem, stürzen zusammen mit einigen anderen nach der Detonation zu Boden.
    Die Explosion läßt die Leute schreiend in den hinteren Teil des Clubs rennen. Tikki wirft noch eine Granate in diese Richtung und läßt dann eine Rauchbombe vor ihre Füße fallen.
     
    Rauch wirbelt in dichten Schwaden vor ihr auf.
    Ein massig gebauter Mann, der einen Revolver über dem Kopf hält, bricht durch den Papierschirm auf der rechten Seite des Ganges. Tikki reißt die MP hoch und schießt Löcher in das Reispapier, bis sich die Vorderseite des Mannes rot verfärbt und ihr Magazin leer ist. Während der Mann zu Boden geht, läßt sie die MP fallen und zieht die Kang. Aus dem Parallelgang dringen jetzt weitere Schreie an ihr Ohr, und das ist gut. Zufallsopfer sind ganz besonders erwünscht, ein integraler Bestandteil des Jobs. Heute abend ist Jagdzeit, der wahr gewordene Traum jedes Jägers.
    Ein wildes Grinsen huscht über ihre Züge.
    Beute ist überall.
     
    »Gut. Sehr gut.«
    Die stampfenden Rhythmen der multisynth-gekoppelten Band im Devil's Roost machen es beinahe unmöglich, normale gesprochene Worte zu verstehen, doch Tikki sieht, hört und riecht genug, um zu erraten, was Adama gesagt hat. Ein langes Grinsen der Befriedigung überzieht sein Gesicht. In seinen Augen funkelt ein wölfisches Licht. Der vertraute Rhythmus seiner Worte, »Gut... sehr gut«, hallt klar und deutlich in Tikkis Ohren wider. Mehr als das, der Mann riecht zufrieden. Er befingert den glänzenden Messingknopf seines Gehstocks, dann winkt er Tikki näher heran.
    »Hongkong weiß Ihre Bemühungen zu schätzen«, sagt er lächelnd und mit einem Fingerschnippen, als wolle er die Konkurrenz wie eine Fliege verscheuchen. »Dasselbe gilt für mich.«
    Tikki nickt.
    Die Erwähnung Hongkongs erinnert an Adamas mutmaßliche Verbindung zur Green Circle Gang, jenem besonders bösartigen Arm der berüchtigten 999 Society, die von dem Triadenführer Silicon Ma beherrscht wird. Jemanden wie Ma zu erfreuen, ist eine gute Sache. Seine Connections in Nordamerika mögen begrenzt sein, aber sein Einfluß wächst, und seine Macht in Süd- und Ostasien ist allgegenwärtig.
    Adama äußert, daß er bereit sei, Tikki auf ihren nächsten Hit zu schicken. Sie will mehr hören, doch bevor Adama Näheres erzählen kann, kehren seine fünf glamurösen

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