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Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
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Wahnsinnigen verbünden oder sich ihrer Hilfe bedienen.«
     
    »Sie sagen, daß einer dieser Schattengeister hier war?«
    »Ich sage, daß hier ein Schatten geboren wurde. Er wurde beschworen, konnte jedoch nicht kontrolliert werden. Ich weiß nicht genau, warum nicht. Die Interferenzen sind zu stark. Vielleicht war die Magie fehlerhaft. Der Schatten hat den Kampf um die Herrschaft gewonnen. Wahrscheinlich hat er seinen Beschwörer getötet, vielleicht hat er aber auch Besitz von ihm ergriffen. Ich weiß es nicht mit Sicherheit. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Sie glauben, daß dieses Schattending noch existiert?«
    »Hat Satan gern das Paradies auf gegeben?« Feinberg schüttelt den Kopf. »Die Wesenheit ist zu mächtig, um einfach zu verschwinden.«
    »Wie mächtig?«
    Feinberg zieht an seiner Zigarette und sagt dann: »Würden Sie sagen, die Sonne ist mächtig, Lieutenant?«
    »Mit anderen Worten, so mächtig wie Gott.«
    Feinberg hält einen Moment inne und sagt dann: »Wie Gott? Ich glaube nicht. Aber vielleicht so ähnlich wie Gott.«

33
     
    Die letzten Wagen des Güterzuges rattern vorbei. Das Bimmeln der Glocken des Bahnübergangs hört auf, die blinkenden roten Warnlichter erlöschen. Als sich die rotweiß gestreiften Schranken heben, dreht Raman am Gashebel und fährt die Harley über den Bahnübergang, die Straße entlang und durch die verrosteten Gittertore der aufgegebenen Marinebasis. Der Weg bringt ihn zu den plumpen Gebäuden am Ufer.
    Das Boot wartet bereits. Es liegt neben dem Beton schott, wo sich Land und Wasser treffen. Er kann das leise Grollen des Motors im Leerlauf hören. In dem trüben Dunkel kann er das Boot nicht deutlich sehen, aber er weiß sehr gut, wie es aussieht.
    Es ist ein GMC Riverine, schlank und schwarz, ein Modell, das nicht im Katalog steht. Über zwölf Meter lang und mit verborgenen Waffenluken, computergesteuerten Minikanonen, Raketenwerfern und anderer spezieller Hardware wie einer Satellitenverbindung ausgerüstet. Als Raman sich dem Boot nähert, tritt ihm ein Elf in schwarzem Duster entgegen. Der Elf trägt eine Maschinenpistole unter einem Arm. Raman bleibt vor ihm stehen.
    Es folgt eine Durchsuchung nach Waffen.
    »Estä bien.« Der Elf nickt in Richtung Boot.
    Raman geht an Bord, der Elf folgt dicht hinter ihm. Das Boot löst sich vom Schott und strebt mit aufdröhnendem Motor der Flußmitte entgegen und nach Süden, weg von der Stadt.
    Raman geht die kurze Treppe zur luxuriös eingerichteten Heckkabine hinunter. Sie ist in Schwarz und Gold möbliert, und auf der einen Seite steht eine üppige Bar. Ein rechtwinkliges Plüschsofa nimmt zwei Wände ein. Neben der Bar befindet sich eine Luxuskonsole, die unter anderem einen Computer sowie verschiedene Kommunikationsvorrichtungen, darunter auch ein Telekom zu vereinigen scheint. Links steht ein großer Asiat, rechts ein massiger Ork. Eine Frau mit schwarzer verspiegelter Sonnenbrille und einem glänzenden goldenen Overall, der sie wie eine zweite Haut umschließt, sitzt auf dem Sofa, mehr oder weniger in der Mitte. Ihr Name ist Sarabande. Raman hatte schon öfter mit ihr zu tun.
    Sie trinkt ihr Glas aus und hält es dann einem mageren Mann in weißer Kellnerjacke hin, der es nimmt, hinter die Bar stellt und dann geht. »Buenas noches«, sagt Sarabande. »Willst du einen Drink?«
     
    Raman schüttelt den Kopf. Er mag keine Ablenkungen bei einem Geschäft. Er hat gut gegessen und getrunken, bevor er hierhergekommen ist.
    »Du bist pünktlich wie immer, Amigo.« Sarabande hält inne und legt den Kopf auf die Seite. Raman hat das bestimmte Gefühl, daß sie ihn durch ihre Sonnenbrille eindringlich mustert. So verhält sie sich ihm gegenüber immer, vorsichtig, auf Einzelheiten achtend. »Wie nennst du dich diese Woche?«
    »Ripsaw.«
    »Paßt zu deinem Kostüm. Ist das eine Amerindianerjacke?«
    »Es war eine.«
    »Jetzt ist es deine Jacke.«
    »Ja.«
    »Ich verstehe. Sientese.« Sie deutet mit lässiger Geste auf den Teil des Sofas an der rechten Wand. Raman setzt sich, und Sarabande schlägt ihre langen, in glänzendes Gold gehüllten Beine übereinander. Die Bewegung ist überaus elegant. Wahrscheinlich erfolgt sie nicht spontan, sondern mit Vorbedacht. »Ich habe jemanden für dich. Ich glaube, sie wird dir gefallen. Sie ist gerade aus Säo Paulo eingetroffen.«
    Augenblicke später sieht Raman die langen, wohlgeformten Beine einer Frau, die die Treppe auf Stiletto- Absätzen herunterkommt. Dann kommt der

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