Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Attentäterin

Die Attentäterin

Titel: Die Attentäterin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nyx Smith
Vom Netzwerk:
Anti-Terror-Brigade großes Interesse hätte, mehr über Pläne zur Übernahme der Weltherrschaft zu hören. »Reden wir über Versklavung oder Ausrottung?«
    »In welcher Beziehung?«
    »Wenn man den Planeten übernehmen will, gibt es zunächst mal einen Haufen Menschen, denen man sich widmen muß.«
    Feinberg zieht an seiner Zigarette. »Es ist ihr bisher noch nicht gelungen, mit ihrem auserwählten Totem in Verbindung zu treten. Soweit ich erkennen konnte, erstrecken sich ihre Pläne nicht weiter als bis zur Herstellung dieser Verbindung.«
    »Also ist die menschliche Rasse im Augenblick sicher.«
    »Die Gefahr scheint vernachlässigbar zu sein.«
    Damit kann Kirkland leben. Aber es bedeutet nicht, daß die Information keine Weitergabe wert ist, wenn nicht an die Anti-Terror-Brigade, dann an die nachrichtendienstliche Verbrechensbekämpfung. Große Ideen fangen immer klein an, klein und scheinbar harmlos. Hitler hat als Gefreiter in der Armee Österreichs angefangen, um Himmels willen. Napolen war ein Zwerg. New Yorks Kaliber-Vierundvierzig-Mörder hat bei der Post gearbeitet. Serienmörder werden im allgemeinen für die nettesten Burschen des ganzen Blocks gehalten, bis die Wahrheit herauskommt.
    »Sollen wir uns jetzt das Haus ansehen?« fragt Feinberg.
    »Klar.«
    Sal Maroni erklärt das Haus für geräumt, wodurch es für einen Burschen in Kirklands Stellung, die jetzt irgendwo zwischen dem amtierenden Geschäftsführer von Minuteman Security und dem Vorstand der Stadtverwaltung liegt, wesentlich sicherer wird, einen Burschen wie Inspektor Feinberg - der nicht ohne Verbindungen ist - hineinzuführen.
    Er zieht seine Predator II und geht durch die linke Hälfte der Doppeltür. Die Eingangshalle ist ein einziger Trümmerhaufen: zerschlagene Möbel, Graffiti an den Wänden, zersplitterte Scheiben und überall herumliegende Deckenpaneele. Er schiebt einen Teil des Schutts mit dem Fuß beiseite, um einen Weg freizuräumen. Feinberg bleibt in der Mitte des Raumes stehen.
    »Sehr intensive psychische Interferenzen«, sagt er nach einem Augenblick. »Wir müssen nach oben.«
    »Was ist oben?«
    »Das sage ich Ihnen dann schon.«
    Toll. Kirkland findet die Tür zum Treppenhaus. Ein Gestank überfällt ihn, als er gegen die Tür drückt. Der Gestank ist nicht so schlimm wie zum Beispiel der einer zwei Wochen alten Leiche, die in einem verschlossenen Zimmer gelegen hat, aber es fehlt nicht viel. Jemand hat den Treppenabsatz als Toilette benutzt. Das, was Kirkland von Feinbergs Gesicht unter dem Filzhut erkennen kann, die untere Hälfte, zeigt keine Reaktion.
    Auf dem Treppenabsatz im ersten Stock sagt Feinberg: »Den Flur entlang und dann die dritte Tür rechts.«
    »Waren Sie schon mal hier, Inspektor?«
    »Ich habe von der Halle aus sondiert.«
    »Sie haben was?«
    »Das Zentrum der Störung ist wie ein Leuchtturm in einer mondlosen Nacht. Nicht zu übersehen.«
    »Sie reden von dieser negativen Energie.«
    »Korrekt.«
    Es riecht auch im Flur des ersten Stocks nicht besser. Eher noch schlechter. Kirkland spürt die Andeutung eines schwachen Lufthauchs an der Wange, und plötzlich sträuben sich seine Nackenhaare. Er bemerkt, wie ihm unter den Achseln der Schweiß ausbricht. Er umklammert den Griff der Predator II immer fester, ohne so recht zu wissen, warum. Diese Bude macht ihn rappelig.
    Er bleibt stehen, lauscht, dreht sich zu Feinberg um. »Hören Sie irgendwas?«
    »Hier gibt es nichts, was uns gefährlich werden könnte«, sagt Feinberg.
     
    »Sind Sie sicher?«
    »Sind Sie magisch aktiv, Kirkland?«
    »Woher, zum Teufel, soll ich das wissen?«
    »Viele Leute sind es, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wahrscheinlich nehmen sie die Schwingungen auf, die durch dieses Haus laufen. Sie sind sehr intensiv. Ich versichere Ihnen, es besteht keine Gefahr. Wir sind ganz alleine.«
    Kirkland hört, was Feinberg sagt, kann es aber nicht so recht glauben. Gut, jetzt, in diesem Augenblick, sind sie allein. Seine Eingeweide schreien ihn förmlich an, auf der Hut zu sein. Die nervöse Anspannung, die ihn durchflutet, hat seinen Blutdruck wahrscheinlich auf zweihundertzehn steigen lassen. Er läßt sich viel Zeit auf dem Flur. Es ist ein weiter Weg bis zur dritten Tür auf der rechten Seite, und bei jedem Schritt rechnet er damit, daß sie von irgend jemandem oder irgend etwas angefallen werden.
    Die fragliche Tür ist mit einem Schild mit der Aufschrift L ABOR 3 gekennzeichnet. Die Tür ist angelehnt. Kirkland öffnet sie

Weitere Kostenlose Bücher