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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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überzeugen.
    Am Samstagmorgen würde sie sich besonders fein anziehen und ihrem alten Leben einen Besuch abstatten. Um sich zu beweisen, dass sie alles hinter sich gelassen hatte, außer Eamonn. Drei Tage noch bis zum Wiedersehen mit ihm. Sie wünschte sich sehnlichst, dass er sie bewundernd betrachtete, wie es inzwischen alle taten.
    Das hatte sie verdient.
    Sie nahm ihre Tasche, sah sich in der Wohnung um und seufzte zufrieden. Alles schaute tadellos aus. Jetzt wollte sie zum Markt gehen, um ein paar Dinge für Desrae einzukaufen, und anschließend zum italienischen Feinkostimbiss in der Old Compton Street, um für den gemeinsamen Lunch von der köstlichen Pasta zu holen.

    Als sie die Wohnungstür hinter sich schloss, war sie ein glückliches Mädchen. Endlich meinte es das Leben gut mit Cathy Connor.
     
    Caroline war entsetzt, als sie Eamonn schließlich wiedersah. Sein Gesicht war bis zur Unkenntlichkeit angeschwollen, eine Wunde am Auge war genäht, und er humpelte stark. Wenigstens waren seine Beine nicht gebrochen, und dafür war er so dankbar, dass er fast geweint hätte.
    Als er sich vorsichtig aufs Bett niederließ, rief sie: »Mein Gott! Wie sieht denn dein Gesicht aus!«
    Eamonn schüttelte den schmerzenden Kopf. »Mach mir einen starken Drink und halt deine dämliche Klappe.«
    Caroline schenkte Eamonn wortlos einen doppelten irischen Whiskey ein.
    Verächtlich schaute er sich um. »Wie sieht es in dieser Scheißwohnung aus? Sieh dich doch mal um! All das Geld, das ich dir hinterherwerfe, und dann muss ich im Schweinestall hausen!« Er kippte den Drink hinunter und schnauzte: »Mach den Dreckstall sauber, aber zackig, Mädchen!«
    Caroline, deren Streitlust die Oberhand gewann, sagte aufmüpfig: »Was denn für Scheißgeld, Eamonn? Was du mir gibst, geht weg für Lebensmittel und Kleidung. Ist schließlich dein Job, alle Rechnungen zu bezahlen. Wieso warst du bloß so dämlich, Dixon zu verärgern? Wo soll denn jetzt das Geld herkommen, hä?« Noch während sie keifte, wusste sie, dass sie das Falsche sagte, konnte sich aber nicht beherrschen.
    Eamonns Augen wurden zu Schlitzen, und Caroline spürte Angst in sich hochkommen. Er betrachtete sie aus dem Augenwinkel. Von Jähzorn übermannt, hatte er nur noch das unbändige Verlangen, auf sie einzuschlagen, sie in Grund und Boden zu stampfen, sie völlig auszulöschen. Weil jemand ihn verletzt hatte und er nicht ertragen konnte, wie sehr sein Stolz gelitten hatte.

    Caroline beruhigte sich und bat kleinlaut: »Bitte, Eamonn, lass mich dich pflegen.«
    Als er sich auf dem Bett zu drehen versuchte, merkte er, dass er in diesem Zustand niemandem wehtun konnte außer sich selbst, und so rang er sich ein Lächeln ab. »Mach sauber und bring mir was zu futtern. Ich muss mich ausruhen.«
    Caroline seufzte erleichtert, war aber auch enttäuscht. Sie mochte es, wenn sie sich stritten. Es war aufregend und gab ihr das Gefühl, lebendig zu sein.
    »In ein, zwei Tagen bin ich wieder der Alte. Ich brauch nur Ruhe, das ist alles«, sagte er.
    Fast verschwörerisch lächelten sie einander an. Caroline öffnete eine Suppendose und machte sich daran, die winzige Wohnung zu säubern. Währenddessen ließ Eamonn sie nicht aus den Augen und überlegte, wie es weitergehen sollte.
    Schon morgen würde er sich aufraffen und Dixon einen Besuch abstatten. Er würde sich entschuldigen. Er rechnete damit, seinen Job zurückzubekommen. Wenn nicht, hätte er zumindest die Verstimmung aus der Welt geschafft. Wenn Dixon ihn feuerte, konnte er sich immer noch überlegen, wie und wo er weitermachen wollte.
    Er hatte jede Menge Angebote, aber er würde erstmal ausgiebig die Lage sondieren, bevor er eines davon annahm.
     
    Danny Dixon saß in seinem Büro und rauchte eine Zigarre. Er hatte einen Kater, und seine Augen waren blutunterlaufen. Die schrille Stimme und die Penetranz, mit der ihm seine Frau den ganzen Morgen lang Vorwürfe gemacht hatte, war seiner Stimmung auch nicht sonderlich zuträglich gewesen. Manchmal fragte er sich, warum er sie nicht in die Wüste schickte und sich ein junges Ding mit dicken Titten und ohne Mundwerk anlachte. Doch er wusste sehr wohl, warum er es nicht tat. Bei all ihren Fehlern war Jean doch ein Juwel, was seine Geschäfte betraf.
    Sollte er in diesem Moment geschnappt werden, würde Jean
das Blaue vom Himmel herunterschwören, dass er genau an jenem Tag und genau zu der Zeit, als er angeblich seine Schandtat begangen hatte, bei ihr gewesen war. In

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