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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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beanstanden.

    Der Anruf erreichte Eamonn und Cathy um 10.35 Uhr, als sie gerade aus der Dusche kamen. Eamonn nahm das Gespräch an und setzte anschließend die gebührende Leichenbittermiene auf, als er Cathy die Nachricht überbrachte.
    »Tommy hatte heute Morgen einen Herzinfarkt. Man konnte absolut nichts mehr tun. Schuld waren sein Drogenmissbrauch und seine Lebensweise.«
    Wie betäubt hörte sie ihm zu. Während sie sich geliebt hatten, war ihr Ehemann, war der arme Tommy gestorben.
    Eamonn erriet ihre Gedanken und sagte besänftigend: »Cathy, wir konnten es nicht wissen …«
    Sie schüttelte den Kopf, aber ihre Bestürzung war nicht zu übersehen. Er trat zu ihr und zog sie in die Arme. Sie wollte sich befreien, aber er hielt sie noch fester umschlungen.
    »Tu es nicht, Cathy, mach dir keine Vorwürfe und gräm dich auch nicht. Du konntest nicht ahnen, was geschehen würde, niemand konnte das.«
    Sie verstand die Logik seiner Aussage, weigerte sich jedoch, sie zu akzeptieren. Sie gestattete ihm trotzdem die Umarmung. Plötzlich war ihr kalt, unendlich kalt.
    Eamonn war klar, dass er sie ins Krankenhaus fahren musste, damit sie ihren toten Ehemann identifizierte. Er zog sich an und schlüpfte gerade in seine Schuhe, als er den Türsummer hörte. Im Flur standen plötzlich seine Frau und seine beiden jüngsten Kinder vor ihm.
    Cathy erblasste.
    »Guten Morgen«, sagte Deirdra aufgekratzt und streckte Cathy die Hand entgegen. »Ich glaube, wir kennen uns noch nicht?«
    Cathy starrte Norah an, als sei sie ein Geist. Eamonn führte seine Frau und seine Kinder ins Wohnzimmer und sagte: »Darf ich vorstellen - Tommy Pasquales Ehefrau Cathy. Cathy, das ist meine Frau Deirdra.«
    Seine Frau stand einfach da, würdevoll und boshaft zugleich.
    »Tommy ist heute Morgen gestorben«, informierte er sie. »Ich wollte gerade mit Cathy ins Krankenhaus fahren, um die Formalitäten zu erledigen.«
    »Gütiger Gott, das tut mir ja so leid.«
    Cathy betrachtete die beiden Eheleute, die anscheinend mit der Zeit zu Kontrahenten geworden waren. Das war also Eamonns Frau, das war die Frau, die sie so viele Jahre lang beneidet hatte, diese pummelige, unglückliche Person mit dem wunderschönen Haar und der Kleidung, die ihr nicht stand. Sie sah nochmal fasziniert das kleine Mädchen an und sagte leise: »Ich werde mich dann auf den Weg machen. Vielen Dank für deine Hilfe. Ich komme jetzt gut allein zurecht. Ich weiß, dass Tommy es zu schätzen gewusst hätte, was du für mich getan hast. Er hat immer große Stücke auf dich gehalten.«
    Deirdra war starr vor Entsetzen. Diese Frau hatte gerade ihren Ehemann verloren, und sie war hier aufgetaucht wie ein Racheengel.
    »Ich bitte Sie, mein Mann wird Sie fahren und Ihnen bei allem behilflich sein«, sagte sie eilfertig. »Ich bin Tommy oft in meinem Haus begegnet. Er war ein guter Mann und hat immer wieder von Ihnen und Ihrer Tochter gesprochen.«
    In ihrer Unwissenheit hatte Deirdra genau den wunden Punkt getroffen. Cathy zitterte am ganzen Körper. Sie sank aufs Sofa, weil ihre Knie nachgaben, und ließ den Tränen freien Lauf.
    Einfühlsam legte Norah die Hand auf Cathys Arm. »Mami, soll ich der Dame ein Glas Wasser holen?«
    Paul, der erst sieben war, reagierte verschüchtert und fing zu weinen an. Eamonn nahm ihn auf den Arm, um ihn zu trösten. Dann strafte er seine Frau mit durchbohrenden Blicken. In Sekundenbruchteilen vermittelte er ihr uneingeschränkte Verachtung. Nicht einmal Deirdras Trauer und Mitgefühl milderten seine Gefühle. Er wollte diese Frau verletzen, wollte sie büßen lassen für ihr ungebetenes Auftauchen.
    Fünf Minuten später waren sie und die Kinder gegangen.
Eamonn schenkte Cathy einen Cognac ein und nötigte sie zum Trinken.
    »Sie ist anders, als ich erwartet hatte.«
    »Sie war auch nicht das, was ich erwartet hatte, aber so ist es nun mal. Wir sind jeder auf seine Weise enttäuscht worden.«
    Cathy nickte traurig. »Tommy hat sich ja bemüht, aber ich habe ihm nie wirklich eine Chance gegeben. Ich bin unbarmherzig mit ihm gewesen und war doch eine üble Heuchlerin. Ich hab ihm das Leben zur Hölle gemacht, weil er sich mit der IRA einließ. Aber du warst es doch, der den Anstoß dazu gegeben hat - aber das ist mir inzwischen gleichgültig. Im Moment zumindest. Wie ich darüber denke, wenn ich wieder in London bin, kann ich nicht sagen. Ich muss mir leider eingestehen, dass ich ebenso selbstsüchtig bin wie du.«
    »Du bist nicht selbstsüchtig, du

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