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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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wollte es gleich wieder versuchen. Das schwör ich, Terry. Warum sollte ich dich belügen? Was hätte ich davon?«
    Sie klang panisch vor Angst, und ein paar Sekunden lang weidete er sich an ihrer Verlegenheit und Furcht, bevor er sich beruhigte. Shaquila würde es niemals wagen, ihn zu hintergehen. Dazu fehlte ihr der Mut.
    »Mit meinem Telefon ist alles in Ordnung, Schwesterchen. Alle anderen haben mich erreicht.«
    Sie spürte Verzweiflung in sich aufsteigen. Ihr Bruder konnte gemeingefährlich sein, wenn er sich hintergangen fühlte. Er würde ihr Schmerzen zufügen, schreckliche Schmerzen, und sich dann in der Überzeugung sonnen, recht daran getan zu haben, ihr eine Lektion zu erteilen.
    »Ich schwör’s beim Leben der Kinder, Terry. Ich würde dich nie enttäuschen. Warum sollte ich mir alles verderben? Und wie sollte ich zurechtkommen ohne dich, Baby?«
    Sie spürte, dass er sich langsam beruhigte. Er liebte es, unterwürfig gebeten, bestärkt und umhegt zu werden, alles unter Kontrolle zu haben.
    Er sah, dass ihre Hände zitterten, bemerkte das Beben ihrer Stimme und konnte jetzt den Großmütigen spielen. »Schon gut, Shaquila. Ich muss sicher sein, dass du spurst, und das weißt du auch.« Er folgte ihr in die Küche. »Also, was haben die gewollt?«
    »Sie haben mich gefragt, ob ich wüsste, wo du bist, und ich hab Nein gesagt. Ich hab sie gefragt, was sie von dir wollen, aber das wollten sie mir nicht sagen. Ich hab mich einfach weiter unwissend gestellt, und irgendwann sind sie gegangen.«
    Er stand auf, ging zu ihr und umschlang sie von hinten. Er streichelte ihre Brüste, während er redete. »Das ist mein Mädchen. Ich und du gegen den Rest der Welt, hä? Scheiß auf die alle. Beweisen können sie nichts. Ich sag dir - diese miese Pasquale-Tussi steckt ihre Nase in Dinge, die sie nichts angehen!
Aber ich hab schon eine Idee, es ihr auszutreiben. Ich werd dieser weißen Schlampe heimzahlen, dass sie mir an den Kragen will.«
    Shaquila drehte sich zu ihm um. »Was hast du vor?« Sie heuchelte gespannte Vorfreude.
    »Kümmere dich nicht darum. Mach mir Tee, und dann gönnen wir uns ein halbes Stündchen Spaß. Was meinst du?«
    Shaquila erschrak, zwang sich jedoch zu einem erwartungsvollen Lächeln. »Klar doch, Terry, wenn du die Zeit hast.«
    Er sah ihr in die schwarzen Augen und erwiderte mit belegter Stimme: »Für dich habe ich immer Zeit, Darling.«
     
    Cathy und Richard brauchten nicht lange, um in Little Dunmow das Landhaus zu finden, in dem sich Peter bei seiner Schwester versteckt hielt. Der junge Mann war nicht gerade erfreut, sie zu sehen, fügte sich aber ins Unvermeidliche und führte seine Besucher in einen gepflegten Wintergarten. Dort wartete er, bis sie sich gesetzt hatten, bevor er in Tränen ausbrach.
    »Mir tut es leid, dass ich Probleme gemacht habe, aber ich hatte doch solche Angst. Dieser Campbell hat mich bedroht! Ich wusste nicht, was ich machen sollte, und als Casper sich umgebracht hat, hab ich völlig die Fassung verloren. Ich wollte nichts mehr mit alldem zu tun haben, verstehen Sie?«
    Cathy nickte verständnisvoll. »Das glaube ich ja, Peter, aber wir müssen erfahren, was Casper getrieben hat - womit er gehandelt hat. Solange wir das nicht wissen, können wir nichts tun, um die Sache zu klären. Ich nehme an, das weißt du auch.«
    Er nickte und wischte sich die Tränen ab.
    Richard, dem langsam der Geduldsfaden riss, warf ihm einen bösen Blick zu. »Also, was lief da ab, Junge?«, blaffte er ihn an. »Spann uns nicht auf die Folter.«
    Von dem Moment an war Peters Redefluss kaum mehr zu bändigen. »Campbell kam mit diesen Sodomiemagazinen an. Sie wissen schon, aus Thailand - Frauen mit Pferden und Eseln,
das Zeug. Die waren sehr gefragt, und er lieferte eine ganze Menge davon. Sechzig zu vierzig hat er sich den Gewinn mit Casper geteilt. Na ja, ich hab jedenfalls Casper gleich gesagt, er soll damit vorsichtig sein. Ich mein, wir wissen doch alle, dass Sie nicht dumm sind, Mrs. Pasquale, oder? Obendrein waren Sie doch so gut zu mir. Ich hab das immer wieder zu Casper gesagt, aber der meinte nur, ich soll meine Nase nicht in seine Geschäfte stecken, sondern schön den Mund halten … Na ja, als Nächstes bekamen wir Videos, mit Kindern und so … Nur dass Casper sagte, es wären nicht wirklich Kinder, sondern nur ältere Jungs und Mädchen, die sich verkleidet hatten, damit sie jünger aussahen. Abgekauft hab ich ihm das nie! Ich hab mir ein paar von den Videos

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