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Die Aufsteigerin

Titel: Die Aufsteigerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Cole
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da drinnen ist, Betty. Von Tag zu Tag gehst du mehr kaputt. Ich hatte viel Zeit, darüber nachzudenken, was die Göre mir angetan hat, und ich werd’s ihr heimzahlen, worauf du dich verlassen kannst.«
    Betty spürte brennende Tränen. Wo war die alte Madge geblieben? Wo war die unbekümmerte, spontane Freundin geblieben?
    »Kommst du mit in den Pub?« Madges Stimme klang wieder normal.
    Betty nickte. Dort gab es ein Telefon, und sie wusste, dass sie Hilfe holen musste. Allein konnte sie nicht mehr mit Madge Connor fertigwerden.
     
    Madge und Betty saßen in The Two Puddings in Stratford und hatte sich Port mit Zitrone bestellt. Madge wollte nach all den Jahren hinter Gittern sehen, was sich verändert hatte.
    »Ist alles anders, Betty«, sagte Madge. »Ich mein, als sie mir zur Entlassung zwanzig Quid gegeben haben, dachte ich, das wär ‘n verdammtes Vermögen, aber die sind doch nur noch einen Scheiß wert, oder?«
    Betty nickte. »Ich weiß, die Preise sind ein Witz.«

    Madge trank aus. »Viel schicker geworden ist dieser Laden - hier verkehren wohl diese Yuppies, von denen ich in der Zeitung gelesen habe. Die müssen ja reichlich Kohle verdienen.«
    Betty schmunzelte. Madge redete wieder normal. »Dir scheint es schon viel besser zu gehen, mein Liebe«, sagte sie.
    Madge lächelte, und für einen kurzen Augenblick erkannte Betty das Mädchen von früher wieder. »Mir geht es besser, weil ich einen Plan habe. Ja, ich bin ganz entspannt.«
    In dem Moment ging ein junger Mann auf dem Weg zur Toilette an ihnen vorbei und sah sie verächtlich an.
    »Hast du genug gesehen, du dämliches kleines Arschloch?« Madges Stimme war laut und schneidend. Die anderen Gäste der Bar drehten sich um. Der Junge war entsetzt. Mit hassverzerrtem Gesicht keifte sie ihn an: »Na, los doch, geh und hol dir einen runter, du blöder Affe. Und wehe, du wagst es, auf dem Rückweg in meine Richtung zu gaffen!«
    »Reiß dich zusammen, Madge«, sagte Betty, die vor Verlegenheit rot geworden war. »Für solches Benehmen kann man heutzutage eingesperrt werden.«
    »Leck mich, Betty«, sagte Madge brüsk. »Was denkt er denn, wer er ist? Glotzt mich an, als wär ich ‘n Stück Scheiße.«
    Betty wurde nervös. »Komm, besorgen wir uns noch einen Drink.« Sie ging an die Bar und behielt dabei die Tür im Auge.
    Die Bardame sagte leise: »Sie sollten die Gute im Zaum halten, sonst lass ich Sie beide raussetzen. Ich kann nicht dulden, dass meine Gäste derart belästigt werden.«
    Betty murmelte eine Entschuldigung und bestellte Drinks.
    Als die Tür aufging und Richard Gates hereinkam, fiel ihr ein riesiger Stein vom Herzen. Nie im Leben hatte sie sich mehr gefreut, jemanden zu sehen.
    Madge sah ihn ebenfalls. Sie funkelte Betty an und zeigte ihr drohend die Faust.
    Richard sagte gelassen: »Lange nicht gesehen, Madge.«

    »Meinetwegen hätte es ruhig noch länger dauern dürfen«, erwiderte sie feindselig.
    Betty ließ die Drinks auf dem Tresen stehen und folgte den beiden, als Madge von Gates nach draußen begleitet wurde. Dort wartete Susan P. in ihrem Lotus. Richard bugsierte Madge auf die Rückbank und kletterte neben sie. Betty sah mit schlechtem Gewissen zu, wie ihre Freundin weggebracht wurde. Aber sie wusste auch, dass sie sich nie verziehen hätte, wenn Madge Cathy etwas angetan hätte.
    Sie ging in den Pub zurück, leerte beide Drinks und prostete dabei in Gedanken ihrer Freundin zum Abschied zu. Sie hatte das dumpfe Gefühl, die alte Madge nie wiederzusehen.
     
    »Na, wenn wir da nicht Mr. Gates hätten, der Freund der Ganoven. Ich hätte mir ja denken können, dass wir uns eines Tages über den Weg laufen.«
    Richard strich sich über die Glatze. »Du bist dumm wie Bohnenstroh, Madge. Und du lernst auch nichts dazu, oder?«
    Sie schnaubte. »Und wie geht es Ihnen, Miss P.? Gut, nehme ich an. Ihr beide seht ja aus, als würde es euch blendend gehen. Hübsche Autos, hübsche Klamotten. Hat sich jede Menge verändert, seit ich damals weg bin, hä? Sogar meine Tochter scheint es inzwischen weit gebracht zu haben. Aber lasst euch eins sagen: Ihr seid allesamt nichts und niemand. Außerhalb von London hat niemand je eure Namen gehört oder weiß etwas von eurer Existenz. Ihr seid große Fische nur in einem kleinen Teich.«
    Susan betrachtete die alte Frau im Rückspiegel und fragte sich, was, zum Teufel, sie jetzt mit ihr machen sollten.
    »Du wirst Cathy in Ruhe lassen. Wenn wir den Eindruck gehabt hätten, dass du sie nur besuchen

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