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Die Augen

Die Augen

Titel: Die Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hooper
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nicht. »Antworten.«
    »Zu Christina?«
    »Hinsichtlich des Ganzen. Sie wollen wissen, warum sie sich umgebracht hat, aber da ist noch mehr. Sie wollen den Mann finden, der ihr Leben zerstört hat. Und …«
    Er runzelte die Stirn. »Und?«
    Maggie starrte durch die Windschutzscheibe hinaus. Hatte Beau Recht, was diesen Mann betraf? Und wenn er Recht hatte – dann musste sie sehr, sehr vorsichtig sein.
    »Und … Sie wollen, dass er dafür bezahlt, was er getan hat. Sie mögen nicht recht an das Übersinnliche an meiner Arbeit glauben, aber Sie glauben, dass ich Ihnen helfen kann, diesen Vergewaltiger zu finden.«
    Nach kurzem Schweigen fragte er langsam: »Warum glaube ich nur, dass das nicht das ist, was Sie eigentlich sagen wollten?«
    Sie schwieg.
    »Okay, sagen Sie mir eins. Warum sind Sie sich so sicher, dass Samantha Mitchell vom Serienvergewaltiger entführt worden ist? Die Entführung kaufe ich Ihnen ab, aber woher wissen Sie, dass er das war?«
    Maggie zögerte, dann sagte sie bedächtig: »Es hat sich nach ihm angefühlt.«
    »Sie meinen jetzt nicht … emotional, oder?«
    »Nein. Es hat sich körperlich angefühlt wie er. Als er sie von hinten gepackt hat, das Gefühl seiner Arme um sie, seine Brust an ihrem Rücken, wie er … sich an ihr gerieben hat, als sie sich zur Wehr setzte, das war alles genau wie bei den anderen Überfällen.«
    »Das haben Sie gefühlt, weil die Frauen es auch gefühlt hatten?«
    »Ja.«
    »Als Sie mit ihnen gesprochen haben? Als die Frauen ihre Erinnerungen nochmals durchlebt haben?«
    Sie nickte.
    »Sind Sie auch dorthin gegangen, wo die anderen Frauen entführt wurden?«
    »Nur ein Mal. Laura Hughes wurde aus ihrer Wohnung in einem Haus mit Videoüberwachung und Alarmanlage entführt, da konnte ich eine Begehung machen. Aber die anderen hat er sich entweder an öffentlichen Orten geschnappt oder an Orten, an denen hinterher viel zu viele Menschen gewesen waren. Das hätte die Eindrücke … getrübt.«
    »Eindrücke?«
    Trocken versetzte sie: »Wie soll ich sie Ihrer Meinung nach nennen – psychische Schwingungen?«
    »Sie haben letztens rundheraus verneint, eine Hellseherin zu sein.«
    »Ja, es ist immer sicherer, das zu tun – zumindest bis ich weiß, wer derjenige ist, der das wissen will.«
    Er warf ihr einen raschen Blick zu. »Sind Sie deshalb endlich aufrichtig zu mir?«
    »Nun ja, ich dachte, damit erspare ich mir zwanzig weitere Fragen. Offensichtlich habe ich mich geirrt.«
    Das entlockte ihm ein überraschtes Lachen. »Okay, ich hab’s kapiert. Aber ich möchte es eben einfach verstehen, Maggie.«
    »Und glauben?«
    Er zögerte kaum. »Und glauben. Es liegt so weit jenseits meines Erfahrungshorizonts, ich weiß praktisch nichts darüber.«
    »Und Sie mögen es nicht, wenn Sie etwas nicht wissen, stimmt’s?«
    »Nein. Deshalb stelle ich Fragen.«
    Maggie wartete, bis er auf den Polizeiparkplatz eingebogen war, auf dem sie ihr Auto abgestellt hatte. »Ich habe wirklich nichts gegen Fragen, John. Aber im Augenblick arbeitet mein Kopf nicht richtig, und ich würde sie lieber ein andermal beantworten, wenn’s recht ist.«
    Er fuhr in die Parklücke neben ihrem Wagen. »Kommen Sie später ins Hotel? Ich glaube immer noch, wir sollten uns mit Quentin und seiner Partnerin zusammensetzen und alles durchgehen, uns irgendeinen Schlachtplan für unser künftiges Vorgehen ausdenken.«
    »Partnerin?«
    John fluchte leise und fragte sich, ob Maggie ihn mit ihren offensichtlichen hellseherischen Fähigkeiten dazu veranlasste, Dinge zu sagen, die er gar nicht zu sagen vorgehabt hatte. »Ja, seine Partnerin.«
    »Er ist ein Cop, oder?« Maggie hatte die Hand schon auf den Türgriff gelegt. Nun wartete sie mit erhobenen Brauen. »Quentin ist ein Cop.«
    »Er ist inoffiziell hier, Maggie.«
    »Aha. Was für ein Cop?«
    »Bundespolizei«, antwortete John widerwillig. »FBI.«
    »Oh, entzückend. Und wenn Drummond das rausfindet?«
    »Dann gibt es richtig Ärger. Aber ich hoffe, er findet es nicht raus – zumindest nicht, bis wir irgendwas haben, das seinen Leuten hilft, diesen Scheißkerl für den Rest seines jämmerlichen Lebens hinter Gitter zu bringen.«
    Maggie schüttelte den Kopf. »Sie leben gern gefährlich.«
    »Vielleicht. Kommen Sie nachher ins Hotel?«
    Sie glaubte nicht, dass »vielleicht« eine Möglichkeit war, doch sie war zu erschöpft, um sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. »Hören Sie, ich will sehen, wie es mir in ein paar Stunden geht, und dann

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