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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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ließ parfümierte, feuchte Tücher und kalte Getränke für sich und ihre Gefolgschaft bringen, um sich vor ihrem Erscheinen in der Halle etwas zu erfrischen, Herr.«
    Chumaka sah von einem Mitglied des Hofes der Anasati zum anderen. Sie alle harrten in der schwülen Mittagshitze seit mehr als einer Stunde aus. Er überdachte noch einmal den Eindruck, den er von Mara hatte. Ihre Verspätung mochte ein gerissener Schachzug sein, eine kühl berechnete Handlung, mit der sie den Gegner bis an den Rand kleinlicher Wut zu reizen versucht, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    »Nun, wie lange mag es wohl dauern, eine Tasse Wasser zu trinken?« fragte Tecuma.
    »Mylord, die Forderung der Lady traf uns völlig unvorbereitet. Es dauerte eine Zeit, bis wir eine so große Gefolgschaft mit Getränken versorgt hatten.«
    Der Lord der Anasati wechselte einen Blick mit seinem Ersten Berater. »Und wie groß ist ihr Gefolge?« fragte Chumaka.
    Der Diener errötete; ungebildet wie er war, konnte er nur bis zwanzig wirklich zählen. Doch er tat sein Bestes. »Sie hat fünf Dienerinnen bei sich und eine alte Frau, die eine etwas gehobenere Stellung innehat. Außerdem sah ich zwei Offiziere mit Federbüschen auf ihren Helmen.«
    »Was bedeutet, daß es nicht weniger als fünfzig Krieger sind.« Tecuma neigte sich zu seinem Ersten Berater hinüber und sprach so leise und schnell, daß es beinahe zischend klang. »Ihr hattet mir doch erklärt, daß ihre gesamte Garnison bis auf weniger als fünfzig Krieger vernichtet wäre.«
    Chumaka blinzelte. »Mylord, unsere Spionin im Haushalt der Minwanabi teilte uns mit, daß nicht nur Sezu und sein Sohn in dem Kampf gefallen seien, sondern auch die Hauptmacht der Acoma.«
    Dem Diener, der in Hörweite der Unterhaltung stand, war sichtlich unbehaglich zumute, aber Chumaka achtete nicht weiter darauf. »Würde die Lady der Acoma dann wagen, ihre gesamte restliche Streitkraft mitzubringen?« fragte er etwas lauter.
    Der Diener, der sich ganz offensichtlich weit, weit weg wünschte, ergriff jetzt das Wort: »Sir, der Hadonra sagte, sie hätte noch mehr mitgebracht. Zu unserer Schande –« Er sah, wie der Lord der Anasati sich anspannte bei der Vermutung, der Mangel an Vorbereitung könnte sein Haus mit Unehre beflecken, und er änderte seinen Bericht etwas. »– das heißt natürlich, zu der Schande Eurer bescheidenen Diener, Mylord – war sie gezwungen, weitere hundert Krieger in einem Lager außerhalb des Guts meines Herrn zu lassen, da wir keine Unterkünfte für sie bereit hatten.«
    Erleichtert folgte der Diener Chumakas Aufforderung zu gehen, während Tecumas Stimmung sich deutlich veränderte. Zunächst war er über den möglichen Affront des Dieners gegenüber der Ehre des Hauses verärgert gewesen, doch jetzt wurde er mißtrauisch angesichts der Bedeutung dessen, was ihm gerade erklärt worden war. »Der Kommandeur der Acoma« – seine Hand vollführte eine kleine kreisförmige Geste, als er in seinem Gedächtnis nach dem richtigen Namen suchte –, »Keyoke, ist ein erfahrener Kämpfer und kein Narr. Wenn Mara einhundertfünfzig Krieger mit hierher nimmt, müssen wir davon ausgehen, daß doppelt so viele zurückgeblieben sind, um ihre Güter zu bewachen. Sezus Reservegarnison muß sehr viel größer gewesen sein, als wir vermutet haben.« Sein Blick offenbarte zunehmende Gereiztheit, dann kniff er die Augen argwöhnisch zusammen. »Unsere Spionin steht entweder im Dienst der Minwanabi, oder sie ist unfähig. Ich erteile Euch die Verantwortung, es herauszufinden; schließlich habt Ihr mir dazu geraten, eine so hohe, vertrauenswürdige Stellung mit einer Person zu besetzen, die nicht in diesem Haus geboren wurde. Wenn wir betrogen worden sind, müssen wir es sofort wissen.« Die Hitze und Unbequemlichkeit waren für sich genommen schon schlimm genug, um diese Spionin im Herrenhaus der Minwanabi unterzubringen. Er richtete seinen Blick unverwandt auf seinen Ersten Berater. »Ich habe das deutliche Gefühl, daß Ihr uns auf einen falschen Weg gebracht habt.«
    Chumaka räusperte sich. Er fächelte sich mit einem dekorativen Fächer Luft zu, damit niemand seine Lippen lesen konnte. »Mylord, urteilt nicht vorschnell. Diese Agentin diente uns bisher sehr zuverlässig und ist außerordentlich gut plaziert.« Unterwürfig hielt er inne und leckte sich über die Lippen. »Viel wahrscheinlicher hat unsere Lady Mara einen Weg gefunden, den Lord der Minwanabi in die Irre zu führen, was erklären

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