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Die Auserwaehlte

Die Auserwaehlte

Titel: Die Auserwaehlte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond E. Feist
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wächst. Ich bitte Euch nun, wählt das Land, in dem Ihr Euch mit Eurem neuen Schwarm ansiedeln wollt.«
    Stille trat ein. Die um sie herumwuselnden Arbeiter wirkten etwas angespannt, als die Königinmutter mit der Übersetzung begann; jedes Klicken, jedes Pfeifen war überdeutlich betont. Mara hörte mit angehaltenem Atem zu, während Keyoke und Arakasi sich mit einem grimmigen Blick gegenseitig ihrer Kampfbereitschaft versicherten. Ihre Herrin hatte eine kühne Forderung gestellt, und niemand konnte vorhersagen, wie die fremdartigen Cho-ja reagieren würden.
    Die zwei Königinnen berieten sich. Maras Nerven waren so angespannt, daß die verstrichenen Minuten sie an die von einem besorgten Musiker zu stramm gespannten Saiten eines Gikoto erinnerten. Um diese grausame Spannung aushalten zu können, griff sie auch auf das letzte Stückchen Selbstkontrolle zurück, das sie im Tempel gelernt hatte. Sie nahm die Gesichter ihrer Eskorte um sich herum wahr, angefangen von dem vertrauten, faltigen Antlitz Keyokes über jeden einzelnen ihrer Krieger bis zu dem rätselhaften Angesicht Arakasis. Sie fröstelte bei dem Gedanken, welches Schicksal sie ereilen würde, sollte sich die Königin der Cho-ja gegen die Acoma entscheiden; wenn der Handel zugunsten des Lords der Ekamchi ausfallen würde, würden Feinde dort oben auf sie warten. Jeder Vorteil, den sie gewonnen hatte, indem sie den Stock betreten hatte, wäre dann verloren; ihre Kühnheit würde ihr schließlich den Tod bringen. Zudem wußte niemand, wie diese fremdartige Rasse mit Gästen verfuhr.
    Dann wandte die alte Königin ihre Facettenaugen wieder den Menschen zu. Mara stand reglos da, als die Entscheidung verkündet wurde. »Die Königintochter hat sich entschieden. Sie sagt, sie wird ihren Schwarm in das Land von Mara von den Acoma bringen.«
    Lax’l machte eine Handbewegung, und der Bote lief zum letzten Mal den Gang entlang, um dem Lord der Ekamchi von der vernichtenden Niederlage zu berichten. Keyoke und Arakasi grinsten sich erleichtert zu, während Mara ihr Gesicht kurz mit beiden Händen bedeckte, um einen Freudenschrei zu unterdrücken. Ihr Instinkt hatte sich als richtig erwiesen. Jetzt würden die Acoma auf Jahre hinaus einen seltenen und überaus wertvollen Vorteil erlangen.
    Aufregung und Neugier schwemmten Maras Müdigkeit vollkommen hinweg. »Darf ich mir erlauben zu fragen, warum sich Eure Tochter schließlich für das Land der Acoma entschieden hat, obwohl die beiden Angebote so dicht beieinander lagen?«
    Die Königinnen tauschten Bemerkungen aus, dann wandte sich die ältere wieder an Mara: »Meine Tochter mag Euch. Ihr habt gesagt, sie wäre wunderschön.«
    »Das hätten die meisten Männer niemals für möglich gehalten«, überlegte Arakasi, »daß selbst die Königinnen der Cho-ja Schmeicheleien gegenüber nicht immun sind.«
    »In der Tat«, bemerkte Keyoke.
    Die alte Königin neigte die glänzende Kuppel ihres Kopfes in Maras Richtung. »Und wir beide schätzen es als außerordentliche Höflichkeit, daß Ihr zum Verhandeln lieber selbst heruntergekommen seid, statt Boten zu benutzen, denn das hat vor Euch noch kein anderer Mensch getan.«
    Arakasi kicherte beinahe. »Natürlich nicht, weil die meisten Lords keinen Fuß in das Haus eines anderen setzen würden, ohne nicht vorher zum Eintreten aufgefordert worden zu sein. Es scheint, daß die zivilisierten Gewohnheiten der Tsurani hier als Unhöflichkeit gelten«, meinte er zu Keyoke.
    Der Kommandeur schien weniger amüsiert zu sein. »Das Schwert mag noch immer den Ausgang dieses Wettstreits entscheiden«, erinnerte er den Supai mit einem nach oben gerichteten Daumen an die draußen wartenden, gewiß nicht freundlich gesinnten Streitkräfte.
    Mara antwortete nicht auf die Worte ihres Kommandeurs, sondern sah die alte Königin an. »Wenn ich es richtig verstanden habe, wird die Gefolgschaft der jungen Königin klein sein.«
    Die alte Königin bewegte eines ihrer unteren Glieder. »Das ist wahr, Schutzherrin des Schwarms meiner Tochter. Ich habe dreihundert Krieger geboren, zweihundert davon haben sich in aller Eile entwickelt, um sie begleiten zu können, die anderen hundert werden ihr folgen, wenn sie aufgewachsen sind. Ich werde ihr zwei Rirari geben, zwei Zuchtmännchen und siebenhundert Arbeiter.«
    Mara dachte nach. Die Gegenwart der Cho-ja auf dem Gebiet der Acoma würde selbst den kühnsten Feind abschrecken, denn niemand sonst wußte, daß die Krieger der Cho-ja jung und schwer zu

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