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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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anderes als die Griewer denken, was ihr Sinn und Zweck sein mochte und was sie nachts dort draußen machten. Wie es wäre, von etwas so Fürchterlichem angegriffen zu werden.
    Er versuchte das Bild aus seinem Kopf zu vertreiben und an etwas Positives zu denken. Die Läufer, genau. Sie waren gerade ohne ein Wort des Abschieds losgerannt und in vollem Tempo im Labyrinth um die Ecke verschwunden. Während er mit der Gabel in seinem Rührei mit Schinken herumstocherte, dachte er an sie, sagte aber kein Wort, nicht mal zu Chuck, der verzweifelt versucht hatte ein Gespräch mit ihm anzufangen. Er wollte nur in Ruhe gelassen werden.
    Er kapierte das alles nicht; die Rädchen in seinem Hirn liefen heiß darüber, weil die ganze Situation einfach nicht zu begreifen war. Wie konnte ein Labyrinth mit derart dicken, hohen Mauern so groß sein, dass mehrere Dutzend Jungen seit wer weiß wie lang keinen Ausweg fanden? Wie konnte es so ein System geben? Und noch wichtiger: Warum? Was für einen Zweck konnte so ein Ding haben? Warum waren sie hier? Wie lange waren sie schon hier?
    Sosehr er auch versuchte nicht daran zu denken, seine Gedanken wanderten immer wieder zurück zu dem teuflischen Griewer. Sobald Thomas blinzelte oder sich die Augen rieb, schien ihn dessen Phantombruder anzuspringen.
    Thomas ahnte irgendwie, dass er halbwegs intelligent war – er spürte es in seinen Knochen. Trotzdem verstand er rein gar nichts. Nichts, außer einer Sache: Er war zum Läufer bestimmt. Warum war ihm das so klar? Sogar jetzt noch, da er wusste, was im Labyrinth hauste?
    Als ihm jemand auf die Schulter tippte, zuckte er zusammen; er blickte auf und sah Alby mit verschränkten Armen hinter sich stehen.
    »Hübsch ausgeschlafen?«, höhnte Alby. »Schöne Sicht heute Morgen zum Fenster raus?«
    Thomas stand auf und hoffte, dass die Zeit für Antworten gekommen war – oder wenigstens Ablenkung von seinen düsteren Gedanken. »Jedenfalls habe ich genug gesehen, dass ich endlich über diesen Ort hier Bescheid wissen will«, sagte er, weil er Alby auf keinen Fall wieder zu einem Wutausbruch wie gestern Anlass geben wollte.
    Alby nickte. »Du und ich, Kumpel. Die Tour geht los.« Er setzte sich in Bewegung, blieb aber noch mal stehen und hielt einen Finger hoch. »Keine Fragen bis zum Schluss, kapiert? Hab noch anderes zu tun.«
    »Aber …« Thomas unterbrach sich, als er sah, wie Alby die Augenbrauen hochzog. Warum war der Typ nur so ein Idiot? »Aber erzähl mir alles – ich will alles wissen.« Er hatte letzte Nacht beschlossen, dass er niemandem verraten würde, wie seltsam bekannt ihm die Lichtung vorkam, das sonderbare Gefühl, dass er schon einmal hier gewesen war – dass er sich an gewisse Dinge erinnerte. Das zu verraten erschien ihm keine gute Idee.
    »Du kriegst das zu hören, was ich dir sagen will, Neuer. Gehen wir.«
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Chuck am Tisch.
    Alby fasste nach dem Ohr des Jungen und bog es ihm um.
    »Autsch!«, schrie Chuck.
    »Hast du keinen Job, du Schwachmat?«, fragte Alby. »Paar Latrinen putzen, zum Beispiel.«
    Chuck verdrehte die Augen und sah Thomas an. »Viel Spaß dann.«
    »Werd mir Mühe geben.« Chuck tat ihm auf einmal leid und er wünschte, die Leute wären netter zu dem Kleinen. Aber er konnte nichts dran ändern – er musste los.
    Er ging mit Alby davon und hoffte, dass der Rundgang damit offiziell begann.

 
     
    Es ging los mit der Box, die jetzt geschlossen war – eine zweiflüglige, verblasst weiße Metalltür, die flach auf dem Boden lag. Es war jetzt wesentlich heller und die Schatten erstreckten sich in die entgegengesetzte Richtung wie gestern Abend. Die Sonne hatte Thomas immer noch nicht gesehen, aber vermutlich würde sie jeden Augenblick hinter der Ostwand aufgehen.
    Alby zeigte auf die Tür. »Das da ist die Box. Einmal im Monat kriegen wir einen Neuling wie dich, ganz regelmäßig. Einmal in der Woche kriegen wir Material, Klamotten, etwas Essen. Viel brauchen wir nicht – wir können uns hier auf der Lichtung ganz gut selbst versorgen.«
    Thomas nickte; vor lauter Fragen juckte es ihn am ganzen Körper. Ich brauch ein Pflaster , dachte er, ich muss mir den Mund zukleben .
    »Über die Box wissen wir einen Dreck, klar?«, fuhr Alby fort. »Wo sie herkommt, wie sie hierhergelangt, wer sie betreibt. Die Strünke, die uns hierhergeschickt haben, verraten uns nichts. Strom kriegen wir, so viel wir brauchen, wir bauen das meiste von unserem Essen selbst an, Klamotten

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