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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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an, dann sprang er auf Alby, packte seine Beine und drückte sie aufs Bett. Er umklammerte die Unterschenkel des Jungen mit den Armen und drückte sie mit aller Gewalt zusammen, während Newt sich auf Albys eine Schulter kniete und schnell nach seinen Händen fasste, mit denen Alby sich immer noch selbst zu erwürgen versuchte.
    »Lass los!«, schrie Newt Alby an, während er zupackte. »Du bringst dich noch um!«
    Thomas sah, wie die Venen auf Newts Armen hervortraten und er mit aller Macht Albys Hände zentimeterweise von seinem Hals wegdrückte. Er drückte sie dem nach wie vor zuckenden Jungen auf die Brust. Alby bäumte sich noch ein paarmal auf, die Mitte seines Rumpfs wölbte sich vom Bett hoch. Dann wurde er allmählich ruhiger, ein paar Sekunden später lag er still da, sein Atem ging wieder gleichmäßiger, seine Augen waren verschleiert.
    Thomas hielt Albys Beine immer noch ganz fest, weil er Angst hatte, dass es wieder losgehen würde, sobald er losließ. Eine geschlagene Minute lang wartete Newt ab, bis er langsam Albys Hände losließ. Noch eine endlose Minute, bis er die Knie wegnahm und sich aufrichtete. Daraufhin ließ Thomas ebenfalls los und hoffte, dass der Albtraum damit vorüber war.
    Alby sah hoch, Augenlider auf halbmast, als würde er jeden Moment einschlafen. »Tut mir leid, Newt«, flüsterte er schwach. »Ich weiß nicht, was los war. Als ob … ich von etwas besessen gewesen wäre. Sorry …«
    Thomas atmete tief durch und dachte, dass er garantiert nie wieder etwas derartig Beunruhigendes miterleben wollte.
    »Jaja, von wegen sorry«, gab Newt zurück. »Du hast versucht dich verdammt noch mal selbst zu erdrosseln!«
    »War ich nicht, ich schwör’s«, murmelte Alby.
    Newt schlug die Hände über dem Kopf zusammen. »Was soll das heißen, du warst das nicht?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht. Das … war nicht ich.« Alby sah genauso verwirrt aus, wie Thomas sich fühlte.
    Aber Newt schien der Sache nicht weiter auf den Grund gehen zu wollen. Zumindest im Augenblick nicht. Er hob die Decken auf, die bei Albys Kampf vom Bett gefallen waren, und deckte den Kranken wieder damit zu. »Schlaf dich aus, du Strunk, wir reden später drüber.« Er tätschelte ihm den Kopf und fügte hinzu: »Du bist ganz schön fertig, Alter.«
    Aber Alby schlief schon beinahe ein und nickte nur noch ein wenig, während ihm die Augen zufielen.
    Newt sah Thomas in die Augen und machte eine Kopfbewegung in Richtung Tür. Thomas konnte es kaum abwarten, dieses Irrenhaus zu verlassen, und folgte Newt hinaus auf den Flur. Gerade als sie zur Tür hinausgingen, murmelte Alby im Bett etwas.
    Beide Jungen blieben wie angewurzelt stehen. »Was?«, fragte Newt.
    Alby klappte ganz kurz die Augen auf und wiederholte das, was er gerade gesagt hatte, ein wenig lauter. »Passt auf das Mädchen auf.« Und damit fielen ihm die Augen zu.
    Da war es wieder: Das Mädchen . Irgendwie schien alles immer zu dem Mädchen zu führen. Newt sah Thomas fragend an, der aber nur mit den Achseln zucken konnte. Er hatte keinen Schimmer, was das alles zu bedeuten hatte.
    »Gehn wir«, flüsterte Newt.
    »Newt?«, rief Alby vom Bett herüber, ohne die Augen noch einmal aufzumachen.
    »Ja?«
    »Schütz die Karten.« Damit drehte Alby sich auf die Seite und schlief ein.
    Thomas fand, dass das nicht gut klang. Ganz und gar nicht gut. Er und Newt schlichen aus dem Zimmer und machten leise die Tür hinter sich zu.

 
     
    Thomas folgte Newt, der im Eilschritt die Treppe hinunter- und in den hellen Sonnenschein des frühen Nachmittags lief. Eine Zeit lang sagte keiner von beiden etwas. Thomas’ Lage schien ständig schlechter zu werden.
    »Hunger, Tommy?«, fragte Newt, als sie draußen waren.
    Thomas war fassungslos. »Hunger? Nach dem, was wir da gerade gesehen haben, ist mir eher nach Kotzen zu Mute – nein, ich habe keinen Hunger.«
    Newt grinste nur. »Ich schon, du Strunk. Komm, wir gucken, ob vom Mittagessen was übrig geblieben ist. Wir müssen uns unterhalten.«
    »Ich hab’s geahnt«, seufzte Thomas.
    Sie gingen auf kürzestem Weg zur Küche, wo sie Bratpfanne trotz Gegrummel ein paar Käsebrote und rohe Gemüseschnitze aus dem Kreuz leiern konnten. Der Hüter der Köche warf Thomas seltsame Blicke zu und schaute sofort weg, als Thomas ihm herausfordernd entgegensah.
    Er hat den dunklen Verdacht, dass ihn von nun an die meisten Lichter so behandeln würden. Aus irgendeinem Grund war er anders als alle anderen auf der Lichtung. Er

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