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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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könnte schwören, dass ich einen Namen gehört habe. Teresa.«
    »Teresa? Nein, das habe ich nicht gehört. Das muss sich gerade aus deinem blockierten Gedächtnis befreit haben! Ich wette, so heißt sie, Tommy! Teresa.«
    Thomas fühlte sich … unbehaglich, als ob gerade etwas Übersinnliches passiert wäre. »Es war so seltsam … Ich könnte schwören, dass ich es gehört habe. Aber in meinem Kopf, Mann. Ich kann’s nicht erklären.«
    Thomas.  
    Diesmal sprang er vom Stuhl auf und flüchtete, so weit es nur ging, vor dem Bett, wobei er die Nachttischlampe umwarf. Sie landete mit einem Splittern zerbrechenden Glases auf dem Boden. Eine Stimme. Eine weibliche Stimme. Flüsternd, freundlich, vertraulich. Er hatte sie gehört. Er wusste es ganz genau.
    »Was zum Henker ist los mit dir?«, fragte Newt erschreckt.
    Thomas schlug das Herz bis zum Hals. Er fühlte den Puls in seinem Schädel hämmern. Säure kochte ihm im Magen hoch. »Sie … sie redet mit mir! In meinem Kopf. Verdammter Klonk, sie hat gerade meinen Namen gesagt!«
    »Was?«
    »Ich schwör’s dir!« Alles um ihn herum drehte sich, stürzte auf ihn ein, zerdrückte ihm den Schädel. »Ich kann … ihre Stimme in meinem Kopf hören – oder so … es ist keine richtige Stimme …«
    »Tommy, setz dich sofort wieder hin. Was erzählst du da?«
    »Newt, ohne Scheiß. Es ist … keine echte Stimme … aber es ist trotzdem eine.«
    Tom, wir sind die Letzten. Bald wird es zu Ende gehen. Es muss so sein.  
    Die Worte hallten durch seinen Kopf, berührten sein Trommelfell – er konnte sie tatsächlich hören. Und doch klang es nicht, als kämen sie aus dem Zimmer oder von außerhalb seines Körpers. Die Worte stammten ganz eindeutig aus seinem Gehirn.
    Dreh nicht durch, Tom.  
    Er hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Es war zu unglaublich. Sein Verstand konnte einfach nicht akzeptieren, was gerade mit ihm geschah.
    Mein Gedächtnis wird schon schwächer, Tom. Wenn ich aufwache, werde ich mich nicht mehr an viel erinnern. Wir können die Prüfungen bestehen. Es muss zu Ende gehen. Sie haben mich als Auslöser hergeschickt.  
    Thomas hielt es nicht mehr aus. Er gab Newt keine Antwort, stolperte zur Tür, riss sie auf und rannte durch den Flur. Er hastete die Treppe hinunter und zur Tür hinaus. Aber selbst das brachte sie nicht zum Schweigen.
    Alles wird sich ändern , sagte sie.
    Er wollte schreien und so weit wegrennen, wie er nur konnte. Er kam ans Osttor und sprintete hindurch. Er ließ die Lichtung hinter sich, rannte durch einen Gang nach dem anderen, immer tiefer hinein ins Labyrinth, Regeln hin oder her. Aber der Stimme entkam er trotzdem nicht.
    Wir beide waren es, Tom. Wir haben ihnen das angetan. Uns angetan.  

 
     
    Thomas blieb erst stehen, als er der Stimme entkommen war.
    Schockiert stellte er fest, dass er fast eine geschlagene Stunde gerannt war – die Schatten der Wände streckten sich lang in östlicher Richtung, die Sonne würde bald untergehen und die Tore würden sich die Nacht über schließen. Er musste sofort umkehren. Es erstaunte ihn nicht mal, dass er Uhrzeit und Himmelsrichtung ohne jedes Nachdenken bestimmen konnte. Seine Instinkte waren gut.
    Er musste zurückkehren.
    Aber er wusste nicht, ob er Teresa je wiedersehen wollte. Ob er die Stimme in seinem Kopf noch einmal aushalten konnte. Die unglaublichen Dinge, die sie gesagt hatte.
    Er hatte keine Wahl. Die Wahrheit zu verleugnen brachte gar nichts. Und so schlimm – so abartig – die Invasion seines Gehirns von außen gewesen war, besser als eine weitere Nacht bei den Griewern war es allemal.
    Während er zurück zur Lichtung rannte, lernte er eine Menge über sich selbst. Ohne sich dessen bewusst zu sein, hatte er die exakte Route durch das Labyrinth vor seinem inneren Auge gesehen, während er vor der Stimme weggelaufen war. Auf dem Rückweg zögerte er kein einziges Mal, bog nach rechts und links um die Ecken und lange gerade Gänge entlang, genau umgekehrt wie auf dem Hinweg.
    Er wusste, was das bedeutete.
    Minho hatte Recht: Thomas würde schon bald der beste Läufer sein.
    Er entdeckte außerdem, dass sein Körper in Hochform war – seine gute Kondition hatte er allerdings schon in der Nacht im Labyrinth bewiesen. Erst am Vortag hatte er von Kopf bis Fuß Muskelkater gehabt und sich völlig verausgabt, aber davon hatte er sich bereits wieder erholt und rannte praktisch mühelos. Dabei lief er jetzt schon fast zwei Stunden

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