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Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - Im Labyrinth (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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aber gezeigt, was?«
    Thomas mochte nicht darüber reden. »Ich habe nur das gemacht, was jeder andere auch getan hätte. Ich kann nichts dafür, wenn Newt und Minho wollen, dass ich Läufer werde.«
    »Ach, von wegen. Sei nicht so bescheiden!«
    Das Leben als Läufer war allerdings nun wirklich das Letzte, was Thomas momentan beschäftigte. Er musste die ganze Zeit an Teresa denken, an die Stimme in seinem Kopf, an das, was sie gesagt hatte. »Ein bisschen freue ich mich schon darauf.« Thomas zwang sich zu einem Lächeln, auch wenn die Vorstellung, dass er den ganzen Tag allein im Bau sitzen musste, bevor er damit anfangen konnte, alles andere als lustig war.
    »Na, wer weiß, wie du’s findest, wenn dir die Zunge bis zu den Knien hängt von der ganzen Rennerei. Hauptsache, du weißt, dass dein alter Freund Chucky ganz schrecklich stolz auf dich ist.«
    Thomas lächelte über die Begeisterung seines Kumpels. »Wenn du nur meine Mom wärst«, murmelte Thomas, »dann wär das Leben ganz leicht.« Meine Mom , dachte er. Die Welt schien sich einen Augenblick lang zu verdunkeln – er konnte sich nicht einmal mehr an seine eigene Mutter erinnern. Er wehrte den Gedanken ab, bevor dieser ihn überwältigte.
    Sie holten sich ein schnelles Frühstück in der Küche und setzten sich auf zwei leere Plätze an einem großen Tisch drinnen. Sämtliche rein- und rauskommenden Lichter starrten Thomas an, ein paar gratulierten ihm. Abgesehen von einigen misstrauischen Blicken hie und da schienen die meisten auf seiner Seite zu sein. Dann fiel ihm Gally wieder ein.
    »Hey, Chuck«, sagte er gewollt beiläufig nach der ersten Gabel Rührei. »Ist Gally eigentlich wiederaufgetaucht?«
    »Nein. Stimmt, das wollte ich dir erzählen – jemand hat gesagt, er hätte ihn nach der Versammlung hinaus ins Labyrinth rennen sehen. Seitdem ist er verschwunden.«
    Thomas ließ die Gabel fallen. Er wusste nicht, was er erwartet hatte, aber diese Neuigkeit verblüffte ihn. »Was? Echt wahr? Er ist ins Labyrinth?«
    »Ja. Der ist voll abgedreht, weiß doch jeder. Irgendein Strunk hat sogar behauptet, du hättest ihn umgebracht, als du gestern auch da rausgerannt bist.«
    »Ich fass es nicht …« Thomas starrte auf seinen Teller und versuchte zu begreifen, warum Gally so etwas tun würde.
    »Mach dir nichts draus, Alter. Außer seinen paar Neppdepp-Kumpels kann den doch eh keiner leiden. Das sind die Typen, die sich so was ausdenken.«
    Thomas konnte nicht fassen, dass Chuck so locker über die Sache sprach. »Weißt du was, der Typ ist höchstwahrscheinlich tot. Und du tust so, als wär er in Urlaub gefahren.«
    Chuck blickte nachdenklich drein. »Ich glaube nicht, dass er tot ist.«
    »Hä? Und wo ist er dann? Ich dachte, Minho und ich wären die Einzigen, die je eine Nacht im Labyrinth überlebt haben?«
    »Genau das meine ich ja. Ich glaube, seine Kumpels haben ihn irgendwo auf der Lichtung versteckt. Gally ist zwar ein Idiot, aber er ist bestimmt nicht so doof die ganze Nacht draußen im Labyrinth zu verbringen. Wie du .«
    Thomas schüttelte den Kopf. »Vielleicht ist das ja genau der Grund, weshalb er draußen geblieben ist. Damit er beweisen kann, dass er das genauso draufhat wie ich. Der Typ kann mich nicht ausstehen.« Eine Pause. »Konnte mich nicht ausstehen.«
    »Ach, klonk drauf.« Chuck zuckte die Achseln, als ginge es nur um die Frage, ob sie sich Honig oder Marmelade aufs Brot schmieren sollten. »Wenn er tot ist, werdet ihr ihn früher oder später entdecken. Wenn nicht, dann kriegt er irgendwann Hunger und meldet sich wieder. Mir doch egal.«
    Thomas nahm seinen leeren Teller und brachte ihn zurück. »Ich will nichts weiter als einen normalen Tag – einen einzigen Tag zum Ausruhen.«
    »Und Simsalabim, dein Wunsch soll in Erfüllung gehen!«, sagte eine Stimme hinter der Küchentür.
    Thomas drehte sich um und sah einen lächelnden Newt da stehen. Sein Lächeln gab Thomas ein derartig gutes Gefühl, als sei die Welt auf einmal wieder in Ordnung.
    »Na los, du Knastbruder«, sagte Newt. »Beweg deinen Arsch in den Bau, da kannst du dich wunderbar entspannen. Ab geht’s. Chucky bringt dir heute Mittag was zu essen.«
    Thomas nickte und folgte Newt zur Tür hinaus. Ein Tag im Gefängnis klang auf einmal gar nicht übel. Einen ganzen Tag zum Herumsitzen und Entspannen.
    Allerdings sagte ihm etwas, er würde eher einen Blumenstrauß von Gally bekommen, als einen Tag auf der Lichtung zu verbringen, ohne dass etwas Seltsames

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