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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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fragte der Neue.
    Thomas schüttelte den Kopf. »Nein, das war echt nicht normal. In meinen Erinnerungen kommt so was jedenfalls nicht vor, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es so was natürlicherweise nicht gibt.«
    »Aber denk doch an das, was der Rattenmann und die Frau im Bus erzählt haben«, sagte Minho. »Sonneneruptionen und die Welt in Flammen wie in der Hölle. Da wundert es mich nicht, wenn das Klima total aus den Fugen gerät und solche Wahnsinnsgewitter auftreten. Ich habe das düstere Gefühl, dass wir von Glück reden können, dass es nicht noch schlimmer war.«
    »Ich weiß ja nicht, ob ›Glück‹ wirklich das richtige Wort dafür ist«, entgegnete Aris.
    »Du weißt, was ich meine.«
    Newt zeigte auf die gezackten Glassplitter in der Eingangstür, die mittlerweile nicht mehr vom Sonnenaufgang, sondern von dem grellen weißen Licht angestrahlt wurden, an das sie sich während der ersten paar Tage draußen in der Brandwüste gewöhnt hatten. »Wenigstens ist es vorbei. Wir überlegen uns am besten, was wir als Nächstes unternehmen sollen.«
    »Ha«, sagte Minho. »Siehste, du bist genauso herzlos wie ich. Und Recht hast du obendrein.«
    Thomas dachte an die Cranks vor den Fenstern ihres Schlafsaals. Wie lebende Albträume hatten sie ausgesehen; zum offiziell genehmigten Zombie fehlte ihnen nur noch der Totenschein. »Genau, wir schauen uns besser schnell hier um, bevor ein Haufen Verrückter auftaucht. Aber ich sag’s euch, zuerst müssen wir was zwischen die Zähne kriegen. Wir müssen was zu essen finden.« Es tat fast weh, von ›Essen‹ zu sprechen, so einen Hunger hatte er.
    »Was essen?«
    Thomas keuchte vor Schreck: Die Stimme kam von oben. Alle blickten hinauf. Aus den Trümmern des zweiten Stockwerks blickte ein Gesicht auf sie herunter – das eines jungen Mexikaners. Seine Augen wirkten ein wenig wild.
    »Wer zum Teufel bist du?«, schrie Minho nach oben.
    Thomas konnte es nicht glauben: Der Mann sprang durch das schartige Loch in den zwei Decken auf sie zu. In letzter Sekunde rollte er sich zu einem menschlichen Ball zusammen, überschlug sich drei Mal, sprang dann auf und landete auf den Füßen.
    »Ich heiße Jorge«, sagte er mit ausgebreiteten Armen, als erwarte er Applaus für sein akrobatisches Kunststückchen. »Und ›Teufel‹ trifft es ganz gut: Ich bin der Crank, der hier das Sagen hat.«

Einen kurzen Augenblick konnte Thomas nicht recht glauben, dass der Typ, der im wahrsten Sinne des Wortes vom Himmel gefallen war, echt sein sollte. Es war so plötzlich passiert, und seine Worte wirkten verrückt und albern. Aber er war tatsächlich da. Er schien zwar bei weitem nicht so hinüber zu sein wie die anderen, die sie bisher gesehen hatten, aber er hatte selbst gesagt, dass er ein Crank war.
    »Hat es euch die Sprache verschlagen?«, fragte Jorge mit einem Grinsen im Gesicht, das in dieser Ruine von einem Gebäude völlig fehl am Platze wirkte. »Oder habt ihr einfach nur Angst vor den lieben Cranks? Habt ihr Schiss, dass wir euch umlegen und eure Augäpfel löffeln? Mmm, lecker. Wenn’s sonst nicht viel zu beißen gibt, esse ich gern mal einen delikaten Augapfel. Schmecken wie weich gekochte Eier.«
    Minho bemühte sich, seine Schmerzen nicht zu zeigen, und antwortete ihm. »Du gibst also zu, dass du ein Crank bist? Ein Verrückter?«
    »Er hat gerade gesagt, dass er den Geschmack von Augäpfeln mag.« Das war Bratpfanne. »Ich würde sagen, das lässt sich unter verrückt einstufen.«
    Jorge lachte, was eindeutig bedrohlich klang. »Na kommt, na kommt, meine Freunde! Was wollt ihr? Ich esse eure Augen doch erst, wenn ihr schon tot seid! Natürlich könnte es sein, dass ich da ein winziges bisschen nachhelfe, wenn es nötig ist. Gecheckt?« Damit verschwand jegliches Grinsen aus seinem Gesicht, das sie jetzt herausfordernd anschaute.
    Niemand sagte etwas. Dann fragte Newt: »Wie viele von euch gibt es hier?«
    Jorge richtete den Blick aufgebracht auf Newt. »Wie viele? Wie viele Cranks? Alle hier sind Cranks, hermano .«
    »Das habe ich nicht gemeint, das weißt du ganz genau«, gab Newt ausdruckslos zurück.
    Jorge fing an, in der Halle auf und ab zu laufen, über die Lichter zu steigen und sich alle genau anzuschauen, während er sprach. »Es gibt sehr viel, was ihr lernen müsst, ihr müsst wissen, wie es hier bei uns in der Stadt läuft. Über die Cranks und über ANGST, über die Regierung, warum die uns hierher verbannt haben, bis wir an unserer beschissenen Seuche

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