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Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition)

Titel: Die Auserwählten - In der Brandwüste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Dashner
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reden.
    Als habe sie seine Gedanken gelesen, schlang sie die Arme um seinen Hals und zog ihn an sich, bis ihr Mund direkt unterhalb seines Ohrs war. Ihr Atem fühlte sich heiß an und kitzelte an seinem verschwitzten Hals.
    »Wie sind wir bloß in diese megabeschissene Lage geraten?«, fragte sie.
    Thomas fiel nichts anderes ein, als ihr ebenfalls die Arme um die Taille zu legen. Durch seine nass geschwitzten Kleider hindurch fühlte er die Hitze ihres wohlgeformten Körpers an seinem. Etwas regte sich in ihm, das mit Schuldgefühlen und Verlangen nach Teresa vermischt war.
    »Vor einer Stunde hätte ich mir so was nie im Leben vorstellen können«, sagte er schließlich in ihre Haare.
    Ein neues Lied fing an, etwas Langsames, Trauriges. Der Beat war langsamer, die Drumpartie tiefer. Vom Text konnte Thomas nichts verstehen – es war, als ob die Sängerin mit hoher, tieftrauriger Stimme irgendeine fürchterliche Tragödie beklagen würde.
    »Vielleicht ist es besser, wenn wir eine Weile bei diesen Leuten bleiben«, sagte Brenda.
    Thomas bemerkte, dass sie mittlerweile tatsächlich tanzten, ohne dass sie es beabsichtigt oder darüber nachgedacht hatten. Eng umschlungen bewegten sie sich im Takt der Musik.
    »Was soll das heißen?«, erwiderte er überrascht. »Willst du etwa aufgeben?«
    »Nein, das nicht. Aber ich bin müde. Vielleicht sind wir ja hier in Sicherheit.«
    Er wollte Brenda vertrauen. Aber irgendetwas an dieser Situation bereitete ihm Kopfzerbrechen – hatte sie ihn etwa absichtlich hierhergelotst? Das schien etwas weit hergeholt. »Gib nicht auf, Brenda. Wir haben keine andere Wahl, wir müssen zum sicheren Hafen. Es gibt Heilung.«
    Brenda schüttelte ein wenig den Kopf. »Es ist bloß so schwer zu glauben. Dass wir der Seuche wirklich entkommen können.«
    »Bitte sag das nicht.« Von diesem Gedanken wollte er nichts hören, wollte ihn noch nicht mal denken.
    »Ja, aber warum werden dann die ganzen Cranks hierher verbannt, wenn es ein Heilmittel geben soll? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    Thomas löste sich ein wenig von ihr, um ihr ins Gesicht zu sehen, voller Sorge über ihren Sinneswandel. Sie hatte Tränen in den Augen.
    »Das ist doch verrückt, was du da sagst«, antwortete er. Natürlich hatte er seine Zweifel, aber er wollte sie auf keinen Fall entmutigen. »Die Heilung gibt es wirklich. Wir müssen nur …« Er sprach nicht weiter, weil sein Blick auf Blondie gefallen war, der ihn immer noch anstarrte. Eigentlich ausgeschlossen, dass der Typ ihn hören konnte, aber es war besser, auf Nummer sicher zu gehen. Thomas lehnte sich wieder vor, um direkt in Brendas Ohr zu sprechen. »Wir müssen hier weg. Oder willst du etwa bei Leuten bleiben, die uns mit Pistolen und Schraubenziehern bedrohen?«
    Bevor sie antworten konnte, war Weißhaar wieder da, in beiden Händen je einen Becher, in dem eine bräunliche Flüssigkeit hin und her schwappte, wenn die Tanzenden ihn versehentlich anrempelten. »Auf ex!«, schrie er.
    Irgendetwas in Thomas war auf einmal hellwach. Etwas zu trinken von diesen Unbekannten anzunehmen kam ihm auf einmal wie eine furchtbar, furchtbar schlechte Idee vor.
    Doch Brenda hatte bereits die Hand nach einem Becher ausgestreckt.
    »Nein!«, schrie Thomas, bevor er etwas dagegen tun konnte, und versuchte dann verzweifelt, seinen Fehler zu übertünchen. »Ich meine, nein, ich glaube nicht, dass wir das trinken sollten. Wir haben seit Ewigkeiten kein Wasser mehr getrunken – wir brauchen zuerst Wasser. Außerdem, ähm, wollen wir erst mal tanzen.« Er versuchte, locker zu tun, wusste aber genau, dass er wie der letzte Idiot klang – zu allem Überfluss sah ihn Brenda auch noch mit einem seltsamen Gesichtsausdruck an.
    Etwas Hartes, Rundes drückte sich in seine Seite. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, was es war: Blondies Pistole.
    »Ich habe euch etwas zu trinken besorgt«, sagte Weißhaar, aus dessen tätowiertem Gesicht jede Spur von Freundlichkeit verschwunden war. »Es wäre sehr unhöflich, das abzulehnen.« Er streckte die Becher wieder aus.
    Panik stieg in Thomas auf. Die letzten Zweifel waren ausgeräumt – mit diesen Getränken stimmte etwas nicht.
    Blondie presste die Pistole noch härter in seine Taille. »Ich zähle bis eins«, sagte der Mann ihm ins Ohr. »Nur eins.«
    Thomas brauchte nicht nachzudenken. Er streckte die Hand nach dem Becher aus, schüttete sich die Flüssigkeit in den Mund und schluckte sie mit einem großen Gulp herunter. Sie

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