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Die Ausgesetzten

Die Ausgesetzten

Titel: Die Ausgesetzten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Zeitanalyst nicht vorhergesehen, dassein mysteriöser Unbekannter bei Andrea aufkreuzen wird? Dass wir in die falsche Zeit zurückgeschickt werden und den Definator
     verlieren? Und warum konnte er nicht voraussagen, wo wir jetzt sind, damit du kommen und uns helfen kannst?
    Allerdings wusste er nicht, ob Vorausberechnungen tatsächlich so funktionierten.
    Er wusste auch nicht, dass mit jeder Minute, die verrann, ohne dass HK auftauchte, deutlicher wurde, in welchen Schwierigkeiten
     sie steckten.
    Um sie herum entstanden mehr und mehr Markerlichter.

Elf
    Die zweite Ansammlung von Ruinen entdeckten sie in einem wahren Feuerwerk aus Markerlichtern.
    »Oh, hier waren aber viele Marker«, murmelte Katherine, die ganz zu vergessen schien, dass sie auf Jonas wütend war und nicht
     mehr mit ihm redete. Sie deutete auf Markerranken, die von einer Lichtung gezerrt worden waren, auf Markerfeuerholz, das sauber
     aufgeschichtet neben einer halb eingestürzten Hütte lag, auf aufrecht stehende Markerbäume, die in der ursprünglichen Zeit
     wohl gefällt worden waren.
    »Oder die beiden Markerjungen sind einfach häufiger hier gewesen«, sagte Jonas, der im Kopf inzwischen eine Art Markerformel
     ausgetüftelt hatte. Die Unterlassung einer Handlung – wenn beispielsweise ein Junge eine Stechmücke nicht erschlug – konnte
     zu Hunderten oder gar Tausenden neuer Marker führen. Stechmücken pflanzten sich ungeheuer schnell fort. Daher mussten die
     vielen Markerlichter, die Jonas gesehen hatte, nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Zeit komplett aus dem Ruder gelaufen
     war oder dass sie sehr weit von dem Zeitabschnitt entfernt waren, in dem sie sich eigentlich befinden sollten.
    Oder doch?
    Zu Jonas’ Überraschung maulte Katherine nicht: Warum musst du immer alles besser wissen? Sie nickte nur und sagte: »Du hast
     recht. Daran habe ich nicht gedacht.«
    Mehr als das würde er als Entschuldigung für die fiesen Kommentare über Jungs in der Pubertät wohl nicht zu hören bekommen,
     vermutete er.
    »Glaubt ihr, das hier ist ein Indianerdorf?«, fragte Andrea und ging auf die Lichtung hinaus.
    »Ich glaube, es war mal eines«, sagte Katherine und trat neben sie.
    Jonas spielte mit dem Gedanken, sie zu ermahnen vorsichtig zu sein und sich zu vergewissern, dass keine echten Menschen in
     der Nähe lauerten, ehe sie weitergingen. Doch was sollte das bringen? Ob mit oder ohne Markerleuchten, dieses Dorf war offensichtlich
     schon vor langer Zeit verlassen worden. Auch wenn man zugeben musste, dass es in wesentlich besserem Zustand war als das Dorf
     der Kolonisten. Etwa ein Dutzend Hütten aus gebogenen Ästen und Zweigen standen hier im Kreis um einen offenen Platz – möglicherweise
     eine Art Dorfplatz. Doch viele der Äste waren nach unten durchgebogen und einige Hütten lagen mehr, als dass sie standen.
    »Glaubt ihr, es ist von Zeitreisenden zerstört worden?«, fragte Andrea.
    »Nein, dann würden wir eine Markerversion des Dorfes in gutem Zustand sehen«, sagte Jonas. »Und jede Menge glückliche Dorfbewohner.«
    Katherine drückte mit dem Finger gegen eine der Hütten und das ganze Gebilde begann gefährlich zu schwanken. Eine regungslose
     Markerversion der Hütte leuchtete auf und verschwand wieder, als die echte Hütte zur Ruhe kam und mit ihr verschmolz. Katherine
     trat einen Schritt zurück.
    »Was ist dann passiert?«, fragte sie. »Wo sind sie alle hin?«
    »Keine Ahnung«, sagte Jonas, der bemüht war, sich von der Leere und Trostlosigkeit nicht allzu sehr einschüchtern zu lassen.
     Vielleicht gab es eine ganz einfache, ja sogar schöne Erklärung dafür. Vielleicht hatten die Menschen das Dorf nur verlassen,
     um anderswo ein neueres, schöneres aufzubauen. Was hatte Mrs Rorshas ihnen im fünften Schuljahr in Gemeinschaftskunde erzählt?
     War es für Indianer nicht normal gewesen, umherzuziehen und je nach Jahreszeit oder dem Aufenthaltsort der Tiere die Dörfer
     zu wechseln?
    Jonas war sich nicht sicher genug, um es den Mädchen gegenüber zu erwähnen. Mrs Rorshas hatte nicht viel über die Indianer
     erzählt. Bei ihr war es vor allem um die Entdecker gegangen, um Jamestown, die Landung der Pilgerväter in Plymouth und die
     Amerikanische Revolution   … alles musste bis Halloween durchgehechelt und abgehakt sein.
    Jonas konnte sich nicht erinnern, dass es in dieser Geschichte an irgendeiner Stelle auch darum gegangen wäre, dass Indianer
     schöne, neue Dörfer bekamen. Oder ein besseres

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