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Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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spezielle Schutzkleidung, die einen Großteil von Desvendapurs Körper bedeckte. »Ich muss überprüfen, ob hier noch mehr Fracht für die Küche rumsteht. Falls nicht, können wir in einem halben Zeitteil aufbrechen.«
    »Ich treffe dich hier an dieser Stelle«, versicherte Des ihm.
    Dann ließ der Dichter den Nahrungszubereiter zurück und eilte vom einen Teil des Terminals zum anderen, auf der Suche nach Melnibicon. Als er sie schließlich fand, unterhielt sie sich gerade mit zwei älteren Thranx. Des bemühte sich, seine Aufregung zu verbergen, als er sie beiseite zog.
    »Was ist los?« Sie beäugte ihn misstrauisch. »Deine Stigmen sind geweitet.«
    »Ich habe ... jemanden getroffen«, beeilte er sich zu erklären. »Einen alten Freund. Er hat mich eingeladen, eine Weile bei ihm zu bleiben.«
    »Was soll das denn? Das kannst du nicht machen!« Die betagte Fliegerin sah sich peinlich berührt um. »Ich bin schon ein Risiko eingegangen, dich nur für einen Nachmittag mit herzunehmen. Ich kann dich nicht hier lassen. Wenn du fort bist, wird man Fragen stellen.«
    »Ich kümmere mich darum. Ich werde dich nicht in diese Sache hineinziehen, Melnibicon.«
    Sie trat einen Schritt zurück und machte mit beiden Fußhänden eine abwehrende Geste. »Bei den Blutparasiten, das wirst du nicht! Ich bin schon an der Sache beteiligt. Du bist mit mir hierher geflogen, Besänftiger, und du wirst auch wieder mit mir zurückfliegen!«
    »Ich bleibe nur für ein oder zwei Tage«, flehte er sie an. »Man wird mich nicht vermissen.«
    »Was ist mit deinen täglichen Vorträgen, deinen Rundgängen?«
    »Sag jedem, der nach mir fragt, dass ich mich nicht wohl fühle, dass ich innerlich aufgewühlt bin und mich selbst besänftige. Sag Heul, sie soll das Schloss an der Tür zu meiner Unterkunft aktivieren.«
    »Also willst du sie auch in diese Sache hineinziehen! Da werde ich nicht mitmachen, Desvendapur! Wenn du deine Zeit hier verbringen willst, reiche auf dem offiziellen Weg einen Antrag ein.«
    »Der würde nicht genehmigt«, argumentierte er. »Das weißt du auch. Geswixt ist ein Reiseziel, zu dem nur bestimmte Leute Zutritt haben.«
    »Und genau deshalb wirst auch mit mir zurückkommen.« Sie wandte sich von ihm ab. »Wenn du mich jetzt entschuldigen würdest, Besänftiger, ich habe das Gespräch mit meinen Freunden noch nicht beendet.«
    Reglos stand Desvendapur da. Seine Gedanken waren aufgewühlt, und Wut stieg in ihm hoch, als Melnibicon ihn hartnäckig ignorierte. Es war unhöflich von ihm, bei ihr stehen zu bleiben, doch sie blieb eisern. Da sie ihn nicht beachtete, fühlten ihre Freunde sich ebenfalls nicht dazu verpflichtet. Er verbarg seine wachsende Frustration und Wut, wandte sich ab und ging durch das breite, flache Terminal zurück. Er würde zur verabredeten Zeit am Treffpunkt sein, den er mit seinem neuen Freund ausgemacht hatte. Doch zunächst musste er noch einmal zum Gleiter, mit dem er von Honydrop hierher gelangt war.
    Während er das Terminal durchquerte, hatte er Zeit, darüber nachzudenken, wie er vorgehen sollte. Obgleich sein Kopf klar war, seine Absicht klar definiert, zögerte er noch immer. Was er vorhatte, war untypisch für ihn - so etwas hatte er noch nie zuvor getan. Aber war das nicht der Ursprung wahrer künstlerischer Inspiration: den Sprung zu wagen, in bislang nie besuchte Regionen vorzudringen, sich von der Konvention und der Einschränkung loszureißen? Die ganze Zeit über rang er mit sich - auf dem Weg zum Gleiter, während er an Bord war und als er ihn wieder verließ. Doch nachdem er sich entschieden hatte, wuchs seine Entschlossenheit mit jedem Schritt, den er sich dem Treffpunkt näherte. Es machte ihn überaus stolz, dass er nicht mehr über die Schulter zurücksah, nicht einmal, als er an Bord des kleinen Lastwagens stieg und gemeinsam mit dem schwatzenden Ulunegjeprok davonfuhr.
    Melnibicon würde nach ihm suchen, das wusste er. Sie würde die anderen Thranx fragen, ob sie ihn gesehen hätten. Er bezweifelte, dass sie eine brauchbare Antwort erhalten würde. Alle im Terminal waren mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt. Gewiss hatte niemand einen fremden Thranx bemerkt, der entschlossenen Schrittes durch ihr Blickfeld gelaufen war. Letztlich würde Melnibicon aufgeben und fluchend und schimpfend wieder an Bord ihres Gleiters gehen, um nach Honydrop zurückzufliegen. Es war nicht ihre Schuld, wenn er den Abflug verpasste. Nach ihrer Rückkehr würde sie seine Abwesenheit

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