Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Außenseiter

Die Außenseiter

Titel: Die Außenseiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
Vom Netzwerk:
Er war gefangen in einem Netz aus sich unerbittlich zusammenziehender Zeit. Sein Abdomen juckte und erinnerte ihn daran, dass seine Gedanken nicht unabhängig von seinem Körper operierten.
    Ein Gedanke waberte durch seinen Kopf und erstarrte sogleich wie ein abkühlender Pudding. Vielleicht würde sein Plan aufgehen!
    Er ging an einem schwebenden Container vorbei, der doppelt so groß war wie er selbst, trat zu Ulu und blickte in Shemons Richtung. »Ich muss mich erleichtern.«
    Shemon hob noch nicht einmal den Blick von dem Schirm, auf dem sie die Frachtliste kontrollierte. Mit einer Echt- und einer Fußhand deutete sie in eine Richtung.
    »Da drüben, durch die zweite Tür. Siehst du die Markierung nicht?«
    Desvendapur schaute in die betreffende Richtung. »Die Markierung steht für eine sanitäre Einrichtung der Menschen.«
    »Es ist eine Gemeinschaftsanlage, das steht jedenfalls so im Befehlshandbuch. Aber du hast dir meine Befehle ja nicht angesehen, sondern nur deine; daher ist deine Unwissenheit wohl verständlich. Beeil dich und trödle nicht!« Unruhe schwang in ihrer Stimme mit. »Ich will so schnell wie möglich von hier fort!«
    Mit einer Geste drückte Des seine mit Verständnis durchsetzte Zustimmung aus, während er auf allen sechs Beinen in die angezeigte Richtung davoneilte. Als er die Tür berührte, öffnete sie sich, und er trat ein. Er fand sich inmitten von Geräten wieder, die so fremd wirkten, als habe er die Brücke eines Sternenschiffs betreten - obwohl ihre Funktion weit nüchterner war, in mehrerlei Hinsicht.
    Neben dem vertrauten Schallreiniger und den Schlitzen im Boden, unter denen sich Behälter befanden, waren an einer Wand eine Reihe von Objekten angebracht, bei denen es sich um hohle Stühle zu handeln schien. Er hätte sie sich gerne näher angesehen, doch war er hier, um Fremdweltlern zu begegnen, nicht ihren Artefakten. Verzweifelt suchte er im Kloakenraum nach einem Ausgang, fand jedoch keinen.
    Desvendapur weigerte sich, aufzugeben und zum Entladedock zurückzukehren. Er öffnete die Tür zur Lagerhalle einen Spaltbreit und spähte vorsichtig hinaus, wobei er die Antennen flach an den Kopf legte, damit sein Umriss von weitem möglichst unauffällig wirkte. Shemon konzentrierte sich auf ihren Bildschirm, und Ulu war damit beschäftigt, den Rest der Ladung zu löschen. Er wartete, bis sein Kollege wieder im Heck des Transporters verschwunden war, dann schoss er nach rechts, dicht an der Wand der Lagerhalle entlang, und suchte verzweifelt nach einem anderen Ausgang. Nachdem er drei Türen überprüft hatte, die alle verschlossen waren, fand er schließlich eine, die nicht verschlossen war.
    Als er hindurchtrat und sie hinter sich schloss, fiel ihm auf, das sie von Menschen entworfen war: schmaler und höher als die Türen der Thranx. Vor ihm führte eine Rampe nach oben. Entschlossen folgte er ihr, wobei er die vielen fremden Artefakte bewunderte, an denen er vorbeikam: ein Kasten, der auf einem Sockel stand und mit Kontaktschaltern versehen war, offenbar auf menschliche Hände ausgelegt; eine Art Reling, die in Kopfhöhe an der Wand entlang verlief, zu hoch, um einem Thranx von Nutzen zu sein; eine durchsichtige Tür, hinter der montierte Geräte standen, deren Aussehen und Funktion ihm nichts sagten; und noch vieles mehr. Obwohl die Rampe seltsam gerillt und nicht glatt war wie gewöhnlich, bot sie den Füßen des aufgeregten Thranx genug Halt.
    Er gelangte an eine zweite, größere Tür. Aus ihrer Mitte ragte eine eindeutig als solche erkennbare Schalttafel mit fremdartigen Kontrollen hervor. Wenn er den falschen Knopf drückte oder sie in falscher Reihenfolge betätigte, würde er einen Alarm auslösen, doch darüber zerbrach er sich jetzt nicht mehr den Kopf. Selbst wenn das alles wäre, was er mit seinem Eindringen bewirkte, bestünde noch der Hauch einer Chance, dass die Menschen auf den Alarm reagierten. Ohne zu zögern, drückte er mit zweien der vier Finger seiner linken Echthand auf einen durchscheinend grünen Knopf. Aus seinen Studien wusste er, dass die Menschen die Farbe Grün ebenso gern mochten wie die Thranx.
    Die Tür summte leise und schwang langsam nach innen auf. Als sie sich so weit geöffnet hatte, dass Desvendapurs Abdomen durch den Spalt passte, huschte er auch schon hindurch. Vor ihm war ein Thermovorhang, durch den er ebenfalls trat. Dann blieb er stehen, körperlich wie geistig benommen. Er war draußen! Auf der Oberfläche!
    In den Bergen.
    Seine

Weitere Kostenlose Bücher