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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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gelesen.«
    Ups. So was aber auch.

Kapitel 8
    Â» Vom Verschwinden geht der Schmerz auch nicht weg. «
    May
    Nach einer halben Ewigkeit im Elektromarkt wurde ich mit unserem funkelnagelneuen Fernseher auf den Rücksitz verfrachtet. Ich wollte mich ja dagegen wehren, doch June quiekte: »Ich hab aber zuerst gesagt, dass ich vorn sitze!« Und wenn ihr Geschwister habt, dann wisst ihr ja, dass man dagegen nicht ankommt. Der Pappkarton drückte schmerzhaft gegen meine Schulter, und ich starrte April missmutig an, als ich im Rückspiegel ihren Blick auffing.
    Â»Jetzt komm schon, May«, sagte sie. »Mal dir ein Lächeln ins Gesicht.«
    Â»Und du kannst dir dein Gesülze an den Hut nageln.«
    Von da an hielt sie endlich ihre Klappe.
    Als wir zu Hause ankamen, stand Moms Auto in der Einfahrt. »Tolle Neuigkeiten!«, schrie June schon, bevor sie und April ausstiegen und mich alleine auf der Rückbank zurückließen, wo ich mit meinem Sicherheitsgurt und einem Fernseher von der Größe New Hampshires kämpfte. »Wir haben einen Fernseher! Der ist genauso wie unser alter! Fast wie ein Doppelgänger!«
    Â»Toll!«, sagte Mom, die aus der Garage kam. »Gut gemacht!«
    Â»Könnte mir vielleicht mal jemand helfen?«, beschwerte ich mich. »Ein Elektrogerät will mich auffressen.«
    Mom kam um das Auto herum gelaufen, um mich zu retten. »Na hallo«, strahlte sie. »Habt ihr euch amüsiert?«
    Â»Oh ja, und wie«, sagte ich, während sie mir aus dem Auto half. »Nächstes Mal könnten wir vielleicht tollwütige Hunde kaufen gehen. Hab gehört, das soll noch viel lustiger sein.«
    Â»Ha ha, du immer.« Sie zog mich am Arm und ich stolperte aus dem Auto. Dann warf ich dem Fernseher einen gemeinen Blick zu. Eigentlich war der aber für meine Mom. Ein Date? Also, jetzt mal ganz ernsthaft. Sie ist doch keine 16 mehr. Sollte man ab 30 nicht langsam mal mit diesem Date-Unsinn durch sein?
    June räusperte sich und murmelte irgendwas davon, dass sie mich altenfeindlich finde.
    Â»Kann ich jetzt bitte hochgehen?«, flehte ich Mom an. »Ich hab Kopfschmerzen und bin grad kurz vorm Sterben.«
    Ich hatte erwartet, dass sie Nein sagt und dass ich ihr erst helfen soll, den Fernseher reinzutragen, doch sie drückte mir nur einen Kuss auf die Stirn. »Klar«, sagte sie. »Ach, und ruf mal deinen Vater an. Er wollte dich sprechen.«
    April schaute plötzlich sehr besorgt auf. »Was denn?«, zischte ich, als ich an ihr vorbeiging, doch sie biss sich nur auf die Lippe und schüttelte den Kopf, so als ob es ihr aus irgendeinem Grund besser ging, wenn sie nichts sagte. »Prima, du kannst mich mal«, bedankte ich mich und ging nach oben ins Arbeitszimmer, um zu telefonieren.
    Das Lustige ist ja, dass ich ein Handy habe. Okay, das ist nicht der lustige Teil der Geschichte. Das eigentlich Lustige daran ist, dass mich nie einer auf meinem Handy anruft, ganz im Gegensatz zu vorher, als wir noch in unserem alten Haus wohnten. Aber jetzt drückt es sich irgendwie nur noch bei mir in der Hosentasche oder im Rucksack rum, was echt tragisch ist, denn ich mag meinen Klingelton.
    Ich bettele ja auch gar nicht um Mitleid oder so, aber ein Handy zu haben, auf dem kein Mensch anruft, ist ziemlich deprimierend. So werde ich ständig auf High-Tech-Niveau daran erinnert, dass ich null Freunde habe.
    Allerdings hätte ich schon gern gewusst, wieso mein Vater mich nicht auf dem Handy anruft, sondern auf dem Festnetz zu Hause. Wir hatten schließlich schon ein paarmal gesimst, also musste er meine Handynummer haben. (Noch schlimmer, als niemanden zum Simsen zu haben, ist es, nur mit den eigenen Eltern zu simsen.)
    Â»Yeah«, meldete ich mich, als er nach dem zweiten Klingeln abnahm, »hier ist deine Lieblingstochter.«
    Â»Hi, June«, antwortete er, und ich musste grinsen, obwohl dieser Scherz nun wirklich schon alt wie der Wald war. Manchmal sind die ältesten Scherze doch die besten.
    Â»Versuch’s noch mal«, sagte ich.
    Â»April!«
    Jetzt musste ich tatsächlich lachen. »Zweiter Fehlschuss.«
    Â»Ah, ein sportliches Gleichnis. Dann kannst du nur May sein.«
    Ich kicherte ein bisschen (erzählt das bloß keinem) und ließ mich in den großen Sessel am Schreibtisch fallen, wo meine Mom immer ihren Papierkram erledigt. »Treffer«, sagte ich. »Du kannst froh sein, dass wir nicht vier

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