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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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ja: Daphne hat überall rumerzählt, dass du letztes Jahr deinen BH ausgestopft hast.«
    Volltreffer.
    Alle drei sahen aus, als hätten sie einen Frosch oder so was verschluckt, so entsetzt schauten sie mich an. Als Erste fand Mariah die Sprache wieder. »Was hast du?«, fuhr sie Daphne an.
    Daphne hob die Hände, als würde sie jemand mit einer Waffe bedrohen. »Ich … ich hab überhaupt nichts gesagt!«, stammelte sie. »Ich schwör’s, kannst Jessica fragen!«
    Jessica sah aus, als müsste sie sich gleich übergeben, und quetschte nervös an ihrer leeren Wasserflasche herum, sodass sie eklig laut knackte. Es klang wie krachende Knochen. Keine angenehme Hintergrundmusik für die Unterhaltung.
    Â»Aber woher sollte ich das denn sonst wissen?«, fragte ich unschuldig. »Ich bin doch neu hier. Ich weiß nur, was ich eben so höre.«
    Mariah warf ihren beiden nunmehr Ex-Freundinnen finstere Blicke zu. Als Vierzehnjährige hatte ich schon eins gelernt: Komplexe Beziehungsgefüge können in weniger als einer Minute komplett zerstört und ganz neu geordnet werden. Es war, als würde man Jenga spielen – nur nicht mit Bausteinen, sondern mit Menschen.
    Â»Ihr zwei könnt euch verpissen«, teilte Mariah ihnen mit. Sie wirkte größer und selbstbewusster als vorher und bei mir drehte sich irgendwie alles – als wäre ich aus Versehen in eine Achterbahn eingestiegen. In Mariahs Kopf ging es gerade so ähnlich zu wie in dem von May, wenn sie richtig sauer war – alles voller Schimpfwörter und wabernder Wut, begleitet von schrillen Geräuschen.
    Ich nahm mir fest vor, mich mit Mariah niemals anzulegen … oder falls doch, dann zumindest nicht ihre Gedanken zu lesen.
    Â»Also, was ist jetzt mit dem Schwänzen?«, drängelte ich, weil ich schnellstens vom Schulgelände verschwinden wollte, damit Jessica und Daphne mich nicht in der vierten Stunde mit dem Kugelschreiber niedermetzeln würden. Und ich musste mir dringend was einfallen lassen, wie ich von April möglichst beiläufig erfahren konnte, ob sie mich vielleicht in der nächsten Zukunft irgendwo blutüberströmt am Boden liegen sah. »Ich glaub, es klingelt gleich«, sagte ich zu Mariah. »Wir sollten lieber los.«
    Sie starrte Daphne unverwandt an. »Ja, genau«, quetschte sie hervor, »wir hauen ab.«
    Â»June!«, hörte ich eine Stimme hinter mir und wusste, ohne mich umzudrehen, dass es April war.
    Â»Na super«, murmelte ich und bedachte meine Schwester mit einem vernichtenden Blick. Aufgebracht kam sie auf mich zu, den Rucksack über die eine Schulter geworfen, und ihre unförmige Strickjacke flatterte um sie herum wie Flügel.
    Â»Meine Schwester«, klärte ich Mariah auf. »Bin gleich wieder da. Dauert nicht lange.«
    Als April bei mir angekommen war, packte sie mich am Ellbogen und zog mich weg von den dreien. »Entschuldigung«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor. »Ich muss meine kleine, unschuldige Schwester mal kurz entführen.«
    Â»Hey, was soll das denn?«, schimpfte ich, sobald wir außer Hörweite waren. »Was hast du denn für ein Problem?«
    Â»Das sind zwei ausgezeichnete Fragen!«, gab April zurück, ließ meinen Arm los und stemmte die Hände in die Hüften. »Die sind so ausgezeichnet, dass ich dich gerade haargenau dasselbe fragen wollte.«
    Â»Tja, aber ich hab zuerst gefragt!«
    Â» June, untersteh dich.«
    Â»Was denn?«, maulte ich. »Ich hab doch gar nichts gemacht!«
    Â»Du hast die drei da drüben total gegeneinander aufgehetzt! Ich hab’s genau gesehen!«
    Â»Hast du mir etwa nachspioniert?«
    Â»Jetzt hör mir mal gut zu«, fuhr mich April ungehalten an. »Ich finde das auch nicht gerade optimal, okay? Aber jetzt ist es, wie es ist, und du kannst auf keinen Fall – auf überhaupt gar keinen Fall – andere derart gegeneinander ausspielen! Darüber hatten wir doch geredet!«
    Â»Aber sie haben das doch wirklich gesagt …!«, protestierte ich.
    Â»Nein, haben sie nicht!«, sagte April. »Du hast nur mitgekriegt, wie sie diese Sachen gedacht haben! Das ist ein Riesenunterschied! Um zu erreichen, was du dir wünschst, fängst du an zu lügen, und das ist so dermaßen falsch, dass der Tag nicht lang genug ist, um dir das oft genug zu sagen!«
    Â»Nein, ich hab die Wahrheit

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