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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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ob sie in der nächsten Gerichtsshow von Judge Judy verwurstet wird.«
    Â»Judge Judy find ich genial«, warf Julian ein. »Voll krass.«
    Â»Hey Kollege! Mal schön beim Thema bleiben!« Ich schnippte mit den Fingern vor seinem Gesicht rum. »Du wirst June weder an sprechen noch an sehen . Du wirst sie nicht mal bemerken. Kapiert?«
    Während ich das klarstellte, lief June an uns vorbei und warf mir einen bösen Blick zu, ohne ihr Geschwätz mit Mariah zu unterbrechen. Ich fixierte sie meinerseits mit dem bedrohlichsten aller Große-Schwester-Blicke, aber plötzlich drängte sich eine Vision dazwischen, und ich musste mich erst mal an meinem Spind festhalten, um nicht umzukippen.
    June und Mariah bei einer Party. June hat ihren rosa Rock an und rote Schuhe, die ich nicht kenne. Sie hat rosige Wangen und sieht süß und glücklich aus, Mariah dagegen wirkt völlig fertig. Der Raum ist brechend voll und stickig, am Kühlschrank klemmt ein Spitzenzeugnis mit lauter Einsen. Freitagabend. Im Hintergrund schreit jemand was vom Klo und dass da jemand besoffen ist.
    Â»Ich werd da ja so was von hingehen«, flüsterte June mir im Vorbeigehen zu und grinste mich dabei so triumphierend an, dass ich schlagartig in die Gegenwart zurückgebeamt wurde. Ich warf ihr einen vernichtenden Blick zu, aber sie war schon weitergeschwebt. Ständig liest sie meine Gedanken, das macht sie mit Absicht – Göre!
    Julian, der von keiner Ahnung getrübt war, schloss seinen Spind ab, ohne was herausgenommen zu haben, und murmelte grinsend: »Da hältst du mir ’nen ›Hände weg von meiner Schwester‹-Vortrag, während sie mit Mariah Bradden durch die Gänge flaniert? Find ich ja unbezahlbar, aber echt.«
    Ich geriet etwas ins Stocken. »Wie jetzt, du kennst Mariah?«
    Julian schüttelte den Kopf. »Ich hab mich vorhin geirrt. Ich kenne doch eine, die noch krasser ist als du – und zwar Mariah.«
    Â»Na, wie wunderbar«, knurrte ich. »Hast wohl was mit ihr? Oder hattest?«
    Julian hob die Hände. »Unschuldig in allen Anklagepunkten, Judge Judy. Ich weiß eben nur … so Sachen.«
    Â»Was für Sachen?«
    Â»Na, Sachen eben. Dass sie nicht gerade der Überflieger ist.«
    Â»Also, das hätte ja sogar meine Oma gecheckt«, blaffte ich. »Sonst noch was?«
    Julian verdrehte die Augen. »Also, sie hat ’nen Freund, okay? Und der ist quasi ’n richtiger Schweinehund.«
    Â»Quasi-Schweinehunde gibt’s nicht«, widersprach ich. »Entweder man ist einer oder nicht.«
    Â»Dann ist er amtlich ein Schweinehund. Er war hier an der Schule, hat aber hingeschmissen.« Julian machte eine kurze Pause und fügte noch hinzu: »Wir waren mal befreundet. Wir haben viel zusammen rumgehangen, aber …«
    Â»Aber …?«, fragte ich.
    Julian blieb plötzlich stehen und sah mich an. »Er ist ein windiger Typ, okay? Ich trau ihm nicht über den Weg.«
    Das war schlimmer, als ich befürchtet hatte. »Was genau soll windig heißen?«, hakte ich nach. Als er zögerte, fügte ich hinzu: »Hör mal, meine Schwester zieht ständig mit seiner Freundin durch die Gegend. Also, erklär mir bitte ›windig‹, Julian!«
    Julian holte tief Luft und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Okay, obwohl er mit Mariah zusammen ist, findet er es super, mit anderen zu schlafen.«
    Wieder kippte ich fast um. »Das ist doch nicht windig«, antwortete ich. »Das nennt man Fremdgehen.«
    Â»Ja klar, weiß ich. Aber er steht da total drauf und kennt auch alle Tricks. Als wir beide mal ziemlich besoffen waren, hat er mir das genau erklärt. Und seitdem will ich mit ihm nichts mehr zu tun haben. Also, statt mich hiervollzuquatschen, solltest du lieber ihn dissen. Das meine ich damit.«
    Â»Ich kenn diesen Blake gar nicht«, gestand ich. »Aber meine Schwester hat neulich zusammen mit Mariah geschwänzt.«
    Julian machte ein abfälliges Geräusch. »Ganz schlechte Idee. Vermutlich hat Blake sie mit dem Auto abgeholt.«
    Â»Das weiß ich selbst, okay?« Ich drückte meine Bücher noch fester an mich. »Ich hätte sie davon abhalten müssen. Ich hätte dafür sorgen müssen, dass …«
    Â»Na ja, konntest du ja nicht ahnen«, erwiderte Julian, und ich biss mir auf die Zunge, ehe ich sagen konnte, dass ich das sehr wohl gewusst

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