Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
und den ganzen Kram zahlen muss.«
    Ich seufzte. »Muss ich Schuhe mit Absatz anziehen und mich aufbrezeln? Weil, eigentlich hab ich echt keine Zeit für so was.«
    Â»Ist mir so was von schnuppe. Da ich dich ja eh schon so gesehen hab« – er zeigte auf mein Jeans-und-Turnschuh-Outfit – »brauchst du dich meinetwegen nicht extra bemühen.«
    Das war zwar nicht unbedingt das, was ich hören wollte, aber wenigstens brauchte ich nicht in Stöckelschuhen vor ihm rumzustolpern, während ich eigentlich damit beschäftigt war, meiner Schwester das Leben zu retten. Schließlich kann ich mich ja nicht zerteilen. »Ich müsste dich wahrscheinlich noch meiner Mutter vorstellen, wenn du mich abholst«, merkte ich an.
    Â»Macht sie dabei dann auch dieses Ernsthaft-Gesicht?«
    Â»Und als Zugabe noch ein paar Ernsthaft-Sprüche und Ernsthaft-Drohungen, falls du mich nicht heil wieder ablieferst.«
    Â»Wahnsinn.«
    Ich musste lachen. »Also dann Freitag. Diesen Freitag, ja?«
    Â»Wieso bist du denn dermaßen auf Freitag fixiert?«
    Â»Ist halt mein Lieblingstag.« Stimmte gar nicht. Ich fand Donnerstag viel besser, weil man dann den Freitag noch vor sich hatte. Aber das war im Moment egal. »Du plus ich plus Kino ist gleich Date?«
    Â»Multipliziert mit Muttis Ernsthaft-Sprüchen.«
    Â»Exponentiell«, ergänzte ich und sah zu ihm auf. Er starrte irgendwie komisch auf mich runter, sodass mir leicht mulmig wurde – ungefähr so ging es mir immer, wenn ich wusste, dass June mal wieder meine Gedanken las. »Willst du mich vielleicht mal nach meiner Nummer fragen?«, schlug ich vor. »Damit ich dir meine Adresse durchgeben kann?«
    Er kramte sein Handy aus der Tasche, und ich diktierte ihm meine Mobilnummer. Sicherheitshalber kontrollierte ich, ob er sie auch richtig eingetippt hatte, ehe ich ihm erlaubte, sein Telefon wieder einzustecken. »Ich glaub, mein Schwein pfeift«, stöhnte er nach meiner Kontrolle. »Du bist ja wohl der schlimmste Kontrollfreak, der mir je begegnet ist.«
    Â»Und ich bin auf Platz zwei deiner Krasse-Bräute-Skala«, erinnerte ich ihn und nahm meine Tasche. »Betrachte dich als gewarnt.«
    â€¢ • •
    Keine Ahnung, wie andere ohne prophetische Fähigkeiten mit der Aussicht auf ein Date klarkommen. (So nenn ich das für mich jetzt. Prophetische Fähigkeiten. Klingt eindeutig besser als »Mädchen, das in die Zukunft sehen kann« oder noch schlimmer: »Mädchen mit übernatürlichen Kräften«.)
    Aber wenn ich mein Date mit Julian nicht von Anfang bis Ende schon vorher mit angesehen hätte, wär ich bis Freitag mit den Nerven total am Ende gewesen. Und auch so war es schwer genug, mir meine Schwestern vom Leib zu halten. Vor allem June. Zum Glück war sie durchweg mit Mariah beschäftigt: Ständig mussten sie zusammen shoppen, telefonieren oder chatten. Natürlich fand ich es beunruhigend, dass meine Schwester permanent mit Mariah rumhing, die Julian gerade als Nummer Eins auf seiner Krasse-Bräute-Skala bezeichnet hatte. Aber ich hatte auch keine Ahnung, wie ich sie davon abhalten sollte. Also behielt ich June lieber im Auge und checkte regelmäßig, was sie den lieben langen Tag machte. Sie konsumierte fast ausschließlich mexikanisches Fastfood-Zeug von Del Taco und hockte immerzu bei Mariah rum. Blake allerdings tauchte in den nächsten Tagen nicht auf, so weit ich das überblicken konnte. Wo er sich rumtrieb, wollte ich lieber gar nicht wissen. Ich hoffte, dass sie ihn in ein russisches Arbeitslager oder an die antarktische Küste verfrachtet hatten, so viel Glück hatte ich nur leider nicht.
    Aber mal echt, Junes Leben kam mir irgendwie öde vor.
    Und ich hatte mir fest vorgenommen, dass es auch so blieb. Ein paar Impressionen von Junes Partyereignis hatte ich schon vorab gesehen, und soweit ich das beurteilen konnte, war da mit ihr alles in Ordnung. Ich hatte sogar gesehen, wie sie im Bad jemandem half, der kotzen musste. Superb. June konnte von mir aus gern die Florence Nightingale geben. Hauptsache, ihr passierte nichts.
    Am Freitagnachmittag, vor meinem Date mit Julian, verzog ich mich gleich nach der Schule ins Bad, wusch mir die Haare und rasierte mir die Beine – letzteres extra vorsichtig, damit ich mich nicht schnitt. Nicht dass ich irgendwie vorhergesehen hätte, dass Julian meine Beine berührt (oh mein Gott, ich

Weitere Kostenlose Bücher