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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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Lucas.
    Am Sonntag hatten Mariah und ich ein bisschen gesimst deswegen. Cabo wär iwie geniaaal!!, hatte ich ihr geschrieben, und als sie zwei Stunden später schließlich geantwortet hat, war ich mit den Nerven schon fast am Ende, weil ich dachte, sie hätte es vergessen oder war nur betrunken und wollte mich eigentlich gar nicht einladen.
    Doch dann trudelten die Wörter auf meinem Display ein. Ich las: Du hast ja kein plan das is voll geil da und führte daraufhin mitten in der Küche einen kleinen Freudentanz auf, damit meine Schwestern mal sehen konnten, wie glücklich ich war.
    Nicht wie hier in diesem Trübsinnsmobil im Depri-Modus.
    Als April geparkt hatte, stieg ich aus und machte mich sofort auf den Weg zum Schulhaus, nicht ohne vorher die Tür besonders laut zuzuschmeißen, weil ich wusste, wie April das nervt. »Warte, June!«, rief sie mir nach, aber ich ignorierte sie und stieg die Eingangstreppe hoch.
    Ich hoffte ja so, dass April es auch kommen sah.
    Kaum war ich durch die Tür, wurde ich auf einmal von Leuten begrüßt, die ich auf der Party gesehen hatte. Natürlich winkte Derek und grinste mich mit seinen Hasenzähnen an, und ich winkte einer Gruppe Tussis, von denen ich wusste, dass sie entsetzlich gern mit Mariah befreundet wären. Auch ihnen tanzte das Wort Cabo im Kopf rum, aber ich lächelte nur gönnerhaft, sagte »Hallo« und schwebte zu meinem Spindfach, bevor ich mich auf die Suche nach Mariah machte.
    Sie saß draußen in der Nähe der Aula und sah in etwa so verkatert aus wie May am Samstag. Ihr Gesicht hatte sie hinter einer gigantischen Sonnenbrille versteckt, und ich befand umgehend, dass ich auch so eine brauchte. »Hi«, krächzte sie, als sie mich sah. »Ich hab vielleicht eine Matschbirne.«
    Das war nicht gelogen. Ihre Gedanken bewegten sich mit halber Geschwindigkeit. »Bist du gerade erst aufgewacht?«, fragte ich und setzte mich zu ihr.
    Â»Vor 20 Minuten«, feixte sie träge. »Blake hat mich hergefahren.«
    Â»Der ist so früh schon auf?«
    Sie setzte ein verschmitztes Grinsen auf. »Der ist gar nicht erst schlafen gegangen.«
    Ich wusste, was sie damit andeuten wollte, aber das stimmte gar nicht. Blake war die ganze Nacht aufgeblieben, hatte Hasch geraucht und PS3 gezockt, während Mariah bei sich zu Hause im Bett lag. Ich hatte gesehen, wie sie mit ihm hin und her gesimst hatte, damit er heimlich zu ihr rüberkam, aber irgendwann hörte er einfach auf zu antworten.
    Â»Krass«, war alles, was ich dazu sagte, speicherte die Information aber für eine eventuelle spätere Verwendung ab. »Und was geht heute so?«
    Mariah seufzte und begrapschte unaufhörlich ihr Telefon. »Heute ist schon so gut wie gelaufen. Von mir aus könnte jetzt Abend sein.«
    Â»Echt? Was läuft denn heute Abend?«
    Sie klemmte die Zungenspitze zwischen die Zähne und grinste mich an. »Party.«
    Â»Was, du machst schon wieder Party?« Ich schnappte nach Luft und war so neidisch, dass meine Augäpfel beinahe grün wurden. Ich war umgeben von einer Mom, die schon ein schlechtes Gewissen bekam, wenn sie mal das Haus verließ, einer Schwester, die in die Zukunft sehen konnte, und einer weiteren Schwester, die ein abnormozoides Gespenst war, und hatte folglich keine Chance, jemals bei mir eine Party zu schmeißen. Manche hatten halt mehr Glück als ich. »Sind deine Mom und dein Stiefvater noch nicht wieder da?«
    Â»Doch, doch, die sind wieder da. Diesmal bin nicht ich Gastgeberin. Ich gehe nur zu der Party. Bei einem von Blakes Kumpels zu Hause. Wird bestimmt geil.«
    Zu einer Party bei anderen Leuten zu Hause zu gehen klang ja so erwachsen, dass ich es kaum aushielt. »Bin dabei«, sagte ich. »Wann?«
    Â»Heute Abend, Mann. Hab ich doch gerade gesagt.« Sie tätschelte mir für meinen Geschmack ein bisschen zu heftig die Wange. »Dranbleiben.«
    Â»Tu ich doch«, sagte ich und rückte ein Stück ab von ihr. »Ich meine, welche Zeit und so? Und wie komm ich dahin?«
    Mariah zuckte die Schultern. »Kein Plan. Sag deiner Mom doch einfach, du gehst ins Kino. So was macht man doch in der Neunten am Abend, oder?«
    Â»Keine Ahnung. Ich häng nicht mit denen aus der Neunten rum.«
    Mariah nahm ihre Sonnenbrille ab, besah sich ihre Nase und schob die Sonnenbrille wieder zurück. »Jetzt nicht mehr«, sagte sie. »Blake und ich

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