Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
Vom Netzwerk:
komplett. Vergiss einfach, dass wir uns kennen. Wird dir bestimmt nicht schwerfallen.«
    Wie kommst’n darauf? Die doch nicht.
    Â»Also, was jetzt?« Henry schäumte vor Wut. »Ich ruf dich an und entschuldige mich, dass du zu viel Wodka getrunken hast, und was machst du? Dich einfach verpissen?«
    Â»Fühlt sich manchmal so an, ja«, murmelte ich.
    Â»Na ja, wenn du dich so dringend verpissen willst, musst du es halt machen.« Er war stinksauer, viel mehr noch als bei meiner Bierattacke auf seine National-Geographic- Sammlung. (Ups, hatte ich schon fast vergessen. Aber egal, geschah ihm recht.)
    Unweigerlich musste ich lachen. »Gratuliere Henry, du hast endlich was gefunden, worauf wir uns einigen können.« Damit drückte ich auf »Gespräch beenden« und sah zu, wie mein Arm unsichtbar wurde, als er das Handy in die Ecke schleuderte.
    Henry hatte recht. Warum verpisste ich mich nicht einfach? Schließlich war ich doch unsichtbar. Ich könnte in einen Flieger zu den Fidschiinseln steigen, ohne dass es jemand mitkriegte. Ich könnte mich in ein Nobelhotel schmuggeln und mit fremden Kreditkarten den Zimmerservice strapazieren. Oder ich könnte nach Paris fliegen, es mir in Cafés gut gehen lassen, Museen besuchen und in Häusern übernachten, die für ihre Bewohner eh viel zu groß waren.
    Ich könnte meinen Vater in Houston besuchen.
    Den restlichen Nachmittag blieb ich im Bett liegen und tauchte kein einziges Mal wieder auf.

Kapitel 18
    Â» Die Irren haben ja wohl die Anstalt übernommen. «
    June
    Noch nie in meinem ganzen Leben hatte ich mich so auf einen Montag gefreut.
    Draußen nieselte es leicht, weshalb ich mir etwas mehr Haarspray auf die Haare sprühte und ansonsten das Beste hoffte, als ich am Morgen in Aprils Auto stieg. May hatte sich schon auf dem Rücksitz einquartiert, die Kapuze über die Augen gezogen und ihren iPod auf LAUT gestellt. Seit der Party am Freitag hatte sie kein Wort mehr zu mir gesagt, aber das war mir piepegal, weil ich mit ihr nämlich auch nicht mehr redete.
    April hatte es am Sonntag immer mal wieder versucht, aber ich hab sie schlichtweg ignoriert, die Tür zugeknallt, bin nach unten oder einfach duschen gegangen. Ich hab mir dieses Wochenende mindestens dreimal die Haare gewaschen, vielleicht weil ich mich so verraten fühlte und dieses Gefühl im Wasser ertränken wollte. Wisst ihr, ich wollte ja aufhören, die Gedanken meiner Schwestern zu lesen, nur des Respekts wegen. Aber jetzt interessierte es mich nicht mal mehr, was sie sich dabei gedacht haben. May macht sich unsichtbar und schleicht mir nach wie ein Detektiv? Oho, wie dramatisch. April trifft sich mit einem Typen, nur um ihn mir vom Hals zu halten? Eifersüchtig, oder was? Ständig will sie mir Angst einjagen und mir erzählen, was alles passieren könnte und was wir alles lieber nicht tun sollen. Aber meiner Ansicht nach hat sie sich ihre ganzen »Visionen« von mir und Julian und dem roten Licht einfach nur ausgedacht.
    Wenn jemand Lust auf eine Portion verdrängten Schwachsinn hat, kann er mal bei uns vorbeischneien und sich ein Scheibchen abholen, das ist alles, was ich dazu zu sagen hab. Meine Schwestern denken echt, dass ich nicht in der Lage bin, auf mich selbst aufzupassen, und dabei sind sie diejenigen, die sie nicht alle beisammen haben. Auf ’ner Party rumkotzen? Mit ’nem Spinner ausgehen, nur weil das zum großen Plan gehört? Die Irren haben ja wohl die Anstalt übernommen. Ich hingegen war sooo nahe dran, mit Mariah nach Cabo San Lucas zu fahren, und das wollte ich mir ganz sicher nicht auch noch von meinen Schwestern zerstören lassen.
    Dank Aprils Fahrkünsten brauchten wir am Montag ewig bis zur Schule. May war offensichtlich stinksauer, denn sie zog nicht mal darüber her, sondern hockte nur schweigend auf der Rückbank, und als ich im Radio ein Lied einstellte, das mir gefiel, entschlüpfte ihr ein Gedanke, der bis zu mir durchdrang.
    â€¦ weg hier.
    Aber ich beachtete sie gar nicht. Ich strich mir nur die Haare glatt, so gut es ging, und passte auf, dass mir kein Dampf aus den Ohren quoll. Ehrlich, ich kann nicht mal schwänzen, ohne dass April gleich einen hysterischen Anfall kriegt, und jetzt wollte May sich vor der Schule drücken? Aber hallo. Nicht mit mir. Soll April mal schön die Welt alleine retten , dachte ich. Auf mich wartet ein Strandhaus in Cabo San

Weitere Kostenlose Bücher