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Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June

Titel: Die außergewoehnlichen Geheimnisse von April, May & June Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Benway
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kommen dich um halb acht abholen. Pech für dich, wenn du zu spät bist.«
    Â»Ich bin da«, versicherte ich. Und wie ich da sein würde – und wenn April mit noch so ’nem beknackten Plan anrückte.

Kapitel 19
    Â» Die roten Lichter stürmten auf mich ein. «
    April
    Julian wartete neben meinem Spind, als ich am Montag in die Schule kam. »Also«, sagte er, »vielleicht spinne ich ja, aber ich glaub, du gehst mir aus dem Weg.«
    Â»Du spinnst«, antwortete ich, ohne nachzudenken. Diesen kurzen Dialog hatte ich kommen sehen, seit er mir am Samstagmorgen die erste SMS geschickt hatte. Im Laufe des Wochenendes kamen noch vier weitere, aber ich habe nur auf die eine geantwortet, in der stand: »Können wir das bald noch mal machen?« Ich hab Ja geschrieben, denn ich wusste schon, dass wir sehr bald irgendwas zusammen machen würden. Die Frage war daher nicht schwer zu beantworten.
    Â»Nein, ich spinne nicht«, widersprach er. »Wieso hast du am Wochenende dermaßen dichtgemacht? Das war nicht lustig. Ich dachte immer, nur als Kerl muss man komisch und reserviert tun.«
    Â»Du findest mich also komisch und reserviert?«, fragte ich und stemmte die Hände in die Hüften.
    Â»Ja, irgendwie schon.« Angriffslustig baute er sich mir gegenüber auf. »Hör mal, du hast mir meinen Mist schließlich auch unter die Nase gerieben. Ist also nur fair.«
    Seufzend riss ich mein Fach auf. Dabei war es mir völlig egal, ob ich die richtigen Bücher rausnahm oder nicht. Obwohl es gerade mal Oktober war, hatte ich dieses Schuljahr schon gründlich satt. »Tut mir leid. Ich hab nur Zoff mit meinen Schwestern. Ist alles so schräg im Moment.«
    Â»Willst du drüber reden?«
    Das wollte ich so dringend, dass ich die Worte fast schon auf der Zunge schmecken konnte. »Nein.«
    Â»Willst du … noch einen Kaffee trinken gehen? Durch einen Buchladen stöbern? Rentner mit Steinen bewerfen?«
    Â»Was?«
    Â»Nur’n kleiner Test.« Er lächelte mich an, und plötzlich fühlte ich mich sehr klein. Ich fragte mich, ob May sich auch immer so fühlte, wenn sie unsichtbar war, so als ob sie von denen zerquetscht werden konnte, die einfach so durch sie hindurchsahen. Aber dann fiel mir wieder ein, dass es mich ja gar nicht mehr interessierte, wie sie sich fühlte – nach allem, was am Freitag passiert war.
    Â»Ich hab tonnenweise Hausaufgaben«, wandte ich ein. »Ich muss an meine Noten fürs College denken.«
    Â»Du klingst wie dieser Streber, der sich von oben bis unten mit seinem Stanford-Kram behängt«, grinste Julian. »Ich hab übrigens auch Hausaufgaben.«
    Â»Prima, und?«
    Rote Lichter, Sirenen. Julians Gesicht, Junes Gesicht, jemand weint …
    Â»April?«
    Â»Ja?« Die blinkenden roten Lichter waren alles, was ich sehen konnte, und sie schmerzten.
    Â»Wo bist du denn?«
    Â»Na hier.« Ohne die Bücher auszutauschen, knallte ich mein Fach zu. »Ich fand’s toll«, sagte ich zu ihm. »Ich fand’s echt toll. Aber im Moment ist halt alles so abgefahren.« So abgefahren, dass die Visionen immer stärker wurden, je mehr Zeit ich mit ihm verbrachte. Langsam fühlte ich sie schon im Magen, es war, als ob ihn jemand heftig zusammendrückte.
    Julian sah mich eine ganze Weile an und sagte dann: »Ist es deshalb, weil ich ehrlich zu dir war und dir gesagt hab, was ich fühle, und jetzt ist alles irgendwie verkorkst zwischen uns?«
    Ich wich seinem Blick aus.
    Â»Wenn das nämlich so ist, musst du drüber wegkommen.« Er rückte ein Stück näher und sah mir in die Augen. »Für dich war’s toll, und für mich auch. Ich würde gerne noch mal mit dir was machen. Wenn du keine Lust drauf hast, ist das auch okay. Aber ich belüg dich nicht, und du mich auch nicht, denke ich.«
    Ich hätte gar nicht gewusst, wo ich anfangen sollte, wenn ich Julian alle Lügen aufzählen wollte, die ich ihm schon aufgetischt hatte. »Ja, ich fand es super«, sagte ich, und das war die Wahrheit. »Es war ungefähr das Beste, was mir passiert ist, seit wir hierher gezogen sind.«
    Â»Und was ist dann dein Problem?«
    Â»Ich vielleicht?«, sagte ich zaghaft. »Weil ich irgendwie verrückt bin?«
    Julian zog eine Augenbraue hoch. »Also, wenn das verrückt ist, komme ich damit ganz sicher zurecht.«
    Ich sagte nichts dazu,

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