Die Aussortierten (German Edition)
gedauert, und sie küssten sich sehr zärtlich. Sie war es gewesen, die ihr T-Shirt auszog und sich de Wall in einem schwarzen Spitzen-BH präsentierte, was seine Wirkung auf de Wall nicht verfehlte.
Aber dann, als er ihr gerade den BH geöffnet hatte und das erste Mal ihre wunderschönen Brüste zärtlich berührte, zuckte sie mit einem Mal zurück, zog ihren BH wieder über, und sagte: „Es tut mir leid, ich kann nicht“. De Wall war erschrocken. „Habe ich was falsch gemacht?“ „Nein, es liegt nicht an dir. Wirklich nicht. Bitte sei nicht böse und lass mich jetzt allein. Es tut mir so leid, ich würde gern, aber ich kann einfach nicht.“ Ihr standen die Tränen in den Augen. Er hätte sie am liebsten in den Arm genommen und getröstet. Aber er spürte, das wäre jetzt falsch gewesen. Also war er aufgestanden und traurig wieder gegangen. Wieso konnte er nicht ganz einfach mal ein ganz normales Liebesglück erleben, wie andere Menschen auch? Dieser Gedanke kam ihm auch jetzt wieder. Es war wirklich zum Verrücktwerden. All sein Verstand, seine Bildung, sein analytisches Denkvermögen, all dies nützte ihm nichts. Auch wenn er die Gründe für das Scheitern seines Liebeslebens noch so gut analysieren konnte: Letztlich waren seine unbewussten emotionalen Reaktionen stärker. Immer wieder fühlte er sich von Frauen angezogen, mit denen aus welchen Gründen auch immer, sei es dass sie weit weg wohnten oder verheiratet waren oder eben Angst vor Nähe hatten, keine Beziehung oder nur eine kurzfristige möglich war. Dies war offenbar sein Schicksal. Würde er dies jemals ändern können?
18. Kapitel
Auszug aus dem Hamburger Magazin „Der Wochenspiegel“
Bewaffneter Kampf der Arbeitslosen in Oldenburg?
Oder banale Gewaltkriminalität?
Oldenburger Spitzenrestaurants werden in Serie ausgeraubt. Aus Angst bleiben bereits vielerorts die Gäste weg
Oldenburg. Eine Serie von Überfällen gibt der Polizei im niedersächsischen Oldenburg Rätsel auf. Was zunächst wie eine durchaus kreative politische Aktion von einer Gruppe, die sich „Die Aussortierten“ nennt, anfing, wandelte sich zu professionellen Raubüberfällen auf Restaurants. Während bei der ersten Aktion dieser Art lediglich von den Tellern der gut betuchten Gäste gegessen wurde (mit der Begründung, man werde jetzt Hartz-4-Bedarfsgemeinschaften gründen) und bei zwei weiteren harmlosen Aktionen Gebäude mit politische Parolen besprayt wurden, folgte dann eine Serie von nunmehr drei bewaffneten Raubüberfällen auf Restaurants (Die Täter waren mit Pistolen bewaffnet). Betroffen sind immer allerfeinste Edelrestaurants. Während zunächst die Polizei eigenständig (ohne Beteiligung der Staatsanwaltschaft) gegen vermeintlich harmlose politische Aktivisten ermittelte, hat inzwischen die Staatsanwaltschaft das Verfahren an sich gezogen.
Aus gut informierten Kreisen ist zu hören, dass es zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei eine Auseinandersetzung darüber gegeben hat, welche Abteilung federführend ermittelt. Eigentlich hätte von Anfang an der Staatsschutz ermitteln müssen, weil politisch motivierte Straftaten zu deren Zuständigkeitsbereich gehören. Jedoch wurde nach der ersten Aktion, bei der der Vorstandsvorsitzende der Oldenburger Vereinsbank, Dr. Karl-Heinz Bretendorp, sich die Lippe aufschlug, als er versuchte, den Anführer der Gruppe zu schlagen und dieser geschickt auswich, die Tat als Hausfriedensbruch mit Körperverletzung eingestuft und dem 1. Fachkommissariat übertragen. Dort werden Taten gegen Leben und Gesundheit, Sexualstraftaten, Rotlichtkriminalität und Branddelikte bearbeitet. Und speziell in Oldenburg laut des Organisationsplans der hiesigen Polizeiinspektion auch „Sonderaufträge“. Über die näheren Hintergründe dieser Entscheidung wollte sich der Pressesprecher der Polizeiinspektion nicht äußern.
Wie unser Magazin in Erfahrung bringen konnte, hat es jedoch darüber offenbar heftige Auseinandersetzungen zwischen Staatsanwaltschaft und Polizei gegeben. Es scheint so zu sein, dass der zuständige Staatsanwalt Peter Bunjes eine linke Zelle verdächtigt und deshalb den Staatsschutz mit den Ermittlungen beauftragen wollte. Der Leiter des 1. Fachkommissariats und leitende Ermittler bei der Polizei, Dr. Ulrich de Wall, ein Soziologe im Rang eines Ersten Kriminalhauptkommissars, soll hingegen Trittbrettfahrer hinter den bewaffneten Überfällen vermuten. Offenbar haben sich die Ermittler
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