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Die Auswahl. Cassia und Ky

Titel: Die Auswahl. Cassia und Ky Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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gefährlich, so wie die Anomalien, die aus der Gesellschaft ausgesondert werden müssen. Obwohl Aberrationen ihren Status normalerweise durch einen Regelverstoß erhalten, sind sie geschützt; ihre Identitäten sind normalerweise nicht allgemein bekannt. Nur die Funktionäre in der Gesellschaftlichen Klassifizierungsbehörde und in anderen damit verbundenen Bereichen haben Zugang zu solchen Informationen.
    Ich stelle die Frage nicht laut, aber sie weiß, was ich denke. »Doch, leider ist es so. Er selbst kann nichts dafür. Aber sein Vater hat einen Verstoß begangen. Die Gesellschaft konnte einen solchen Faktor nicht ignorieren, auch nicht, als sie den Markhams erlaubten, Ky zu adoptieren. Er muss als Aberration klassifiziert bleiben, und als solche ist er nicht tauglich, in den Bestand an Paarungswilligen aufgenommen zu werden.« Sie seufzt. »Wir erstellen die Mikrochips erst wenige Stunden vor dem Bankett. Es ist wahrscheinlich, dass der Fehler dann passiert ist. Wir sind schon dabei zu prüfen, wer Zugang zu deinem Mikrochip hatte, wer vor dem Bankett Kys Foto hinzufügen konnte.«
    »Ich hoffe, Sie finden heraus, wer das getan hat«, sage ich. »Sie haben recht, es ist grausam.«
    »Wir werden es herausfinden«, sagt sie und lächelt mich an. »Das kann ich Ihnen versprechen.« Dann wirft sie einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ich muss jetzt gehen. Ich hoffe, ich konnte Ihnen Ihre Sorgen nehmen.«
    »Ja, vielen Dank.«
    Ich versuche, nicht mehr an den Jungen zu denken, der eine Aberration ist. Ich sollte daran denken, wie wunderbar es ist, dass jetzt alles wieder seine Ordnung hat. Aber stattdessen denke ich an Ky, wie leid es mir für ihn tut und wie sehr ich mir wünsche, dass ich das nicht über ihn hätte erfahren müssen. Sondern einfach weiterhin hätte denken können, dass er entschieden hatte, Single zu sein.
    »Ich brauche Sie wohl nicht daran zu erinnern, dass die Information über Ky Markham vertraulich ist, oder?«, fragt die Funktionärin freundlich, doch ich höre den eisigen Unterton in ihrer Stimme. »Ich habe sie Ihnen nur anvertraut, damit Sie zweifelsfrei sicher sein können, dass er niemals als Ihr Partner in Betracht gezogen worden ist.«
    »Natürlich. Ich werde niemandem davon erzählen.«
    »Gut. Es ist wahrscheinlich das Beste, wenn Sie das für sich behalten. Wir können natürlich eine Konferenz einberufen, wenn Sie das möchten. Ich könnte Ihren Eltern, Xander und seinen Eltern erklären, was passiert ist …«
    »Nein!«, erwidere ich energisch. »Nein. Ich möchte nicht, dass irgendjemand davon erfährt, außer …«
    »Außer wem?«
    Ich antworte nicht; da ist plötzlich ihre Hand auf meinem Arm. Ihr Griff ist nicht grob, aber es ist klar, dass sie eine Antwort auf ihre knappe Frage erwartet:
»Wer?«
    »Mein Großvater«, gestehe ich. »Er wird bald achtzig.«
    Sie lässt meinen Arm los. »Wann hat er Geburtstag?«
    »Morgen.«
    Sie denkt einen Augenblick lang nach und nickt dann. »Wenn Sie das Gefühl haben, mit jemandem darüber reden zu müssen, dann ist er wohl die optimale Person. Trotzdem. Ist er der Einzige?«
    »Ja«, antworte ich. »Ich möchte nicht, dass irgendjemand sonst davon erfährt. Bei Großvater würde es mir nichts ausmachen, weil …« Ich beende den Satz nicht. Sie weiß, warum. Zumindest kennt sie einen der Gründe.
    »Ich bin froh, dass Sie das so sehen«, sagt die Funktionärin und nickt. »Ich muss zugeben, dass Sie mir damit die Sache erleichtern. Sie müssen Ihrem Großvater allerdings klarmachen, dass er vorgeladen wird, falls er mit jemand anderem darüber spricht. Und das möchte er sicherlich vermeiden. Er könnte seine Konservierungsprivilegien verlieren.«
    »Ich verstehe.«
    Die Funktionärin lächelt und steht auf. »Kann ich heute Abend sonst noch irgendetwas für Sie tun?«
    Ich bin froh, dass unsere Unterhaltung vorüber ist. Jetzt, wo meine Welt wieder in Ordnung ist, will ich zurück an meinen Platz in den überfüllten Saal. Plötzlich fühle ich mich hier draußen sehr einsam.
    »Nein, danke.«
    Sie zeigt auf den Weg, der zurück zum Spielcenter führt. »Alles Gute für Sie, Cassia. Es freut mich, dass ich Ihnen behilflich sein konnte.«
    Ich danke ihr ein letztes Mal und gehe. Sie bleibt zurück und sieht mir nach. Obwohl ich weiß, dass es Unsinn ist, habe ich das Gefühl, dass sie mich auf dem ganzen Weg zurück bis zur Tür des Centers beobachtet, durch die Gänge und Säle bis zu dem Tisch, an dem Xander noch immer sein Spiel

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