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Die Auswanderinnen (German Edition)

Die Auswanderinnen (German Edition)

Titel: Die Auswanderinnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: helga zeiner
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Isabella schließlich und drehte sich dabei etwas zur Seite, damit auch Jo Ann sie gut verstehen konnte. „Wir müssen entscheiden, welche Route wir nehmen wollen. Wenn wir weiter geradeaus fahren, kommen wir nach Dubbo und müssen über Bathurst und die Blue Mountains nach Sydney zurück. Die andere Strecke führt dagegen nach Moree und dann weiter nach Brisbane. Ich würde gern die Letztere fahren, zumindest bis zum Surfers Paradise, und dann die Küste runter nach Sydney.“
    „Das ist ein Riesenumweg“, meinte Eva.
    „Klar! Es sind siebenhundert Kilometer bis zur Küste, die könnten wir heute aber noch gut schaffen, schließlich haben wir gerade einmal sieben Uhr morgens. Wir machen uns einen netten Tag am Surfers Paradise, danach geht es weiter in Richtung Süden. Wir könnten uns diesen Promi-Ort Byron Bay ansehen, und Balina, Coffs Harbour und all die anderen Küstenstädtchen.“
    „Aber das ist eine Riesenstrecke“, wiederholte Eva.
    „Ja, noch mal siebenhundert Kilometer. Aber wir haben es ja auch nicht eilig, oder?“
    Eva überlegte nicht lange. „Ich muss wahrscheinlich erst nächsten Montag wieder ins Büro, vorher werde ich nicht erwartet, auch nicht von Steve. Die Spiele enden erst am Sonntag, und er muss noch beim Abbauen helfen. Also habe ich noch drei Tage Zeit.“
    „Dann ist es also abgemacht?“, drängte Isabella. „Drei Tage genügen vollkommen für diese Strecke und wir können uns einen kleinen Urlaub gönnen!“
    „Was sagst du dazu, Jo Ann?“, fragte Eva, die sich nicht vorstellen konnte, dass ihre Freundin an einer Vergnügungsfahrt entlang der Küste interessiert sein könnte.
    „Ich habe nicht so viel Geld“, antwortete Jo Ann vom Rücksitz aus. „Die Hotels dort sind teuer.“ Es klang gleichgültig.
    „Kein Problem!“ Isabella legte bereits den ersten Gang ein. „Ich lade euch beide ein. Die Übernachtungen gehen auf mich. Schließlich wohne ich im Anschluss ja auch bei Eva in Sydney.“
    „Aber bei mir hast du nicht gewohnt!“, entgegnete Jo Ann. Es war kein Vorwurf, sondern eine reine Feststellung. „Du schuldest mir nichts.“
    „Das ist doch egal! Von mir aus kannst du mich aber gern auf einen Drink einladen, wenn dir dann wohler ist.“
    „Ich weiß nicht“, zögerte Eva. „Willst du das auch wirklich?“
    „Klar!“
    „Ich meinte nicht dich“, erwiderte Eva, die sich im Moment tatsächlich nicht für Isabellas Großzügigkeit interessierte. „Meine Frage bezog sich auf Jo Ann. Ist es dir auch bestimmt nicht zu viel, Jo Ann? Und solltest du Isabella nicht endlich erzählen, was du in Sydney vorhast?“
    „Ich will nichts wissen, was unseren Urlaub stören könnte!“, baute Isabella vor und warf dabei einen Blick in den Rückspiegel. „Bitte, Jo Ann, sag ja! Warst du schon mal im Surfers Paradise?“
    „Ich war noch nie weiter als in Moree.“
    „Und du, Eva?“
    „Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher nur bis Newcastle gekommen bin.“
    „Seht ihr!“, triumphierte Isabella und bog ab. „Das Wetter ist traumhaft, der Verkehr gleich null. Wir haben ein einigermaßen vernünftiges Auto“ – sie zwinkerte Eva zu – „und sind ohne Verpflichtungen. Drei attraktive Frauen auf Wanderschaft. Das ist doch wunderbar! Also, abgemacht?“
    Eva versuchte Jo Ann ein Signal zu senden. Ihr Blick fragte „willst du wirklich?“, aber Jo Ann ignorierte sie. „Auf ein paar Tage mehr wird es wohl nicht ankommen“, sagte sie laut. „Ich glaube nicht, dass man in Sydney dringend auf mich wartet“.
    Eva verstand. „Nein, natürlich nicht, aber ...“
    Jo Ann schüttelte unmerklich den Kopf. Es sollte ihr überlassen bleiben, wann sie Isabella informieren würde.
     
    Bei Einbruch der Dämmerung erreichten sie Surfers Paradise und fuhren die Strandpromenade entlang. Jedes der vielen Hotels war zum Meer hin ausgerichtet, ein Umstand, der ihre Chancen, ein Zimmer mit Aussicht zu erhalten, deutlich verbesserte. Isabella entschied sich für das Marriott , fuhr die geschwungene Auffahrt zum Hotel hoch und erkundigte sich an der Rezeption nach Zimmern. Hocherfreut kam sie wenig später zum Wagen zurück. „Aussteigen, meine Damen, wir haben eine Bleibe! Drei Zimmer mit Meerblick, was sagt ihr dazu? Ich habe sogar noch einen Mengenrabatt bekommen.“
    „War es arg teuer?“, erkundigte sich Eva.
    Isabella nickte und grinste. „Kostet mich ein Vermögen! Aber es bleibt noch genug übrig, um euch heute Abend zum Seetraum -Buffet einzuladen. Ich

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