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Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi)

Titel: Die Babysammlerin (Contoli-Heinzgen-Krimi) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Misko
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das Fleischmesser, sah aber aus den Augenwinkeln, wie Leon besänftigend beide Arme hob und ihr mit wiegenden Händen andeutete, Ruhe zu bewahren. Sie starrte ihn mit versteinertem Gesicht an. Unter noch immer beschwichtigenden Handbewegungen sagte er:
    „Cara, bitte, leg das zurück. Bitte. Ich bin’s, Leon. Ich bin dein Freund. Ich liebe dich, ich will dir nichts tun.“
    „ Was redest du da“, erklang es plötzlich scharf in einer dunklen Stimme. „Du willst dich doch wohl nicht mit mir anlegen?“
    „ Carola?“, fragte Leon unsicher.
    Cara lachte auf.
    „Carola? Wer ist das? Aber irgendwie kenne ich die.“
    „ Mit wem rede ich denn jetzt?“, versuchte sich Leon bedacht an sie heranzutasten.
    „ Ich bin Ingo. Du musst mich doch kennen, sonst wäre ich doch nicht hier. Also halt die Schnauze und setz dich hin.“
    Sie stand breitbeinig da, das Kinn kämpferisch gereckt. Mit der rechten Hand hielt sie das Messer fest und mit der anderen zur Verstärkung ihr rechtes Handgelenk umklammert. Leon gehorchte mit geweiteten Augen. Er setzte sich ruhig auf die Küchenbank und sah Cara unverwandt an. Beide schwiegen, bis Ingo wieder das Wort ergriff.
    „Du hast eben Cara gesagt. Ich erinnere mich dunkel an diesen Namen. An die Kleine. Ich hab nur Brei im Kopf. Und manchmal eine ziemlich schwankende Gemütsverfassung, musst du wissen. Aber lass die kleine Cara auf jeden Fall in Ruhe, sonst werd ich wohl was gegen dich unternehmen müssen. Spür ich, mein ich, also wirklich, das ist alles recht mühselig hier.“
    Schließlich sagte Leon besänftigend:
    „O.k. Ingo, ich tue Cara nichts, tue dir nichts und du tust mir nichts. Du legst das Messer wieder zurück und ich gehe schon mal ins Wohnzimmer. Wenn du dich beruhigt hast, kommst du einfach nach, und wir reden über die kleine Cara.“
    „ Halts Maul und verpiss dich!“
    Leon schritt ruhig und beherrscht zur Küchentür. Von dort empfing sie seinen Blick und sah ihn eine Weile mit ihren blitzenden Augen an.
    „Raus!!“
     
    Cara vernahm die Gitarrenklänge. Sie sah sich um. Was hatte sie hier in der Küche gewollt? Sie wusste es nicht mehr. Gitarrenmusik. Sie ließ sich vom Klang führen und stand kurz darauf vor Leon. Er saß auf seiner Matratze vor dem Kamin. Auf dem Schoß eine Gitarre. Seine Finger zupften in schneller Folge die Seiten und zauberten einen harmonischen Klang. Ein Lied, ja, Cara erkannte es. Es war ihr Lieblingslied ‚I will find my way home’.
    „ Seit wann spielst du Gitarre?“, fragte sie Leon verwundert.
    Leon zupfte die Töne leiser und sah sie an. Er lächelte.
    „Du bist es wieder.“
    „ Was?“
    Er senkte den Kopf und folgte mit den Augen den schnellen Bewegungen seiner Finger.
    „Ich spiele seit meiner Kindheit. Nur die Jahre, als ich umhergeirrt bin, habe ich sie nicht angerührt. Keine einzige Gitarre habe ich angerührt, auch wenn es sich mir geboten hat. Es gehörte in eine andere Zeit.“
    „ Aber jetzt kannst du wieder spielen, das ist schön. Ich liebe Gitarrenmusik.“
    Leon legte die Gitarre besonnen zur Seite und fragte mit gedehnter Stimme:
    „Hat Ingo in dir die Verteidigungsrolle übernommen?“
    Cara sah ihn verständnislos an. Leon ging nicht auf ihren Blick ein, redete gleich weiter.
    „Liegt das Messer wieder in der Schublade?
    Noch immer verstand Cara nicht.
    „Welches Messer, was ...“
    „ Das, was Ingo eben in der Hand hatte.“
    Er stand auf, nahm Cara bei der Hand und führte sie zurück in die Küche. Das Messer lag auf dem Boden. Leon hob es auf. Cara sah ihm schweigend zu, wie er es zurück in die Schublade legte.
    „Ingo?“, murmelte sie fragend. „Ich weiß nicht, irgendetwas ist manchmal komisch in mir. Ich kann mit dem Namen jetzt so spontan nichts anfangen, aber er scheint mir eigenartig vertraut. Vertraut wie ebenso häufig das Stimmengewirr in meinem Kopf. Ich glaube, ich bin ab und zu wahnsinnig.“
    „ Wahnsinnig würde ich das nicht nennen, obwohl du es hättest werden können bei dem, was sie mit dir angestellt haben. Das war schon ganz schön happig.“
    „ Wir vergessen einfach alles, jetzt beginnt ein neues Leben“, antwortete Cara. Doch von einem Augenblick zum anderen verdunkelten sich ihre Augen. Sie begann zu zittern.
    „ Sagte ich gerade ’neues Leben’? Wie dumm von mir. Er wird kommen und uns alle holen.“
    Leon tätigte eine eindeutig abwinkende Handbewegung.
    „Keiner wird kommen. Aber mit dem Vergessen ist das nicht so einfach, weil unsere Psyche, vor allem

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