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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pressluft zischte, und der Teil des Behälters über ihm
entfaltete sich zum Flügel eines Hängegleiters. Er spürte, wie er seitlich abrutschte, als der
Gleiter sich stabilisierte, doch dann flog er ruhig über die tief unter ihm liegende Landschaft
dahin.
Es war seine zweite Erfahrung mit den Abstiegsbehältern der Blackcollars. Mit der Zeit gewöhnte
man sich wahrscheinlich daran.
Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und suchte den Himmel ab. Links von sich entdeckte er
zwei Sternenlose Flecken, die weitere Hängegleiter sein konnten. »Colvin, Bericht«, sagte er in
das an seiner Haube befestigte Mikro.
»Ich sehe alle«, sagte Colvins Stimme in seinen Ohren. »Sie befinden sich ausnahmslos unterhalb
und vor mir.«
»UV-Strahl nacheinander einschalten«, befahl Caine. »Pittman... Braune... Alamzad... ich.«
»Ja, Sie sind alle mehr oder weniger beisammen«, berichtete Colvin. »Du wirkst etwas unruhig,
Zad. Hast du Schwierigkeiten?«
»Weiß ich nicht.« Sogar im Kopfhörer war Alamzads Besorgnis deutlich zu merken. »Entweder ist
eine Verbindung locker, oder der verdammte Wind ändert ständig die Richtung.«
»Es liegt am Wind«, mischte sich Pittman ein. »Ich spüre ihn auch, und du bist dem Berg näher als
ich.«
Berg? Caine spähte in die Dunkelheit. Tatsächlich erhob sich rechts von ihm ein schroffer
Gipfel, den er vorher nicht bemerkt hatte. Er schirmte sie zwar vor dem Radar des
Sicherheitsdienstes ab, aber als Caines Gleiter in einer plötzlichen Gegenströmung zu bocken
begann, fragte er sich, ob dieser Schutz den Preis wert war. Wenn der Wind ihre Flugstrecke
verkürzte...
»Ich gerate tiefer«, meldete Alamzad plötzlich erschrocken. »Es muss ein Fallwind sein. Ich
versuche zu steigen...«
»Nein!«, rief Colvin, bevor Caine reagieren konnte. »Lass dich tragen - wenn du versuchst zu
steigen, schmierst du ab.«
»Zu spät«, antwortete Alamzad resigniert. »Ich sinke. Hoffentlich finde ich eine Lichtung.«
Caines Gehirn schien einzufrieren. In einem unbekannten Gebiet landen, in dem es weit und breit
keine Bevölkerung gab, in der man untertauchen konnte ... Die Schrecksekunde ging vorbei, und
seine Ausbildung im Widerstand und bei den Blackcollars brachte sein Gehirn dazu, wieder logisch
und ruhig zu denken. »Schalten Sie Ihren UV ein, Alamzad!«, befahl er. »Colvin, es muss in der
Nähe eine Straße geben, die nach Südosten Richtung Denver führt. Können Sie sie sehen?«
»Ich habe sie. Zad, rede deinem Gleiter gut zu - wenn du es über die beiden Hügel vor dir
schaffst, dann landest du wenigstens auf einem Hang, von dem aus du die Straße siehst.«
»Okay«, antwortete Alamzad gepresst. »Wohin gehe ich von dort aus?«
»Folge der Straße nach Südosten«, erklärte Colvin. »Sie führt in Serpentinen durch die Berge, und
je höher wir hinaufkommen, desto weniger müssen wir klettern. Was soll ich tun, Caine?«
»Fliegen Sie die Straße so weit entlang wie möglich«, antwortete Caine. »Pittman und Braune,
begleiten Sie ihn. Versuchen Sie zusammenzubleiben.«
Unter ihm hatte der schwache rote Schimmer von Alamzads Ultraviolettstrahl die Berggipfel
erfolgreich hinter sich gebracht und schwankte wie ein betrunkener Falter, während Alamzad einen
Landeplatz suchte.
»Alamzad, östlich von Ihnen scheint sich zwischen den Bäumen eine Lücke zu befinden. Wenn wir es
bis dorthin schaffen, sind wir relativ nahe bei der Straße.«
Den anderen fiel auf, dass Caine wir gesagt hatte. »Ich bleibe bei Ihnen«, schlug Pittman
vor. »Drei Männer sind in gebirgigem Gelände sicherer als zwei.«
»Danke, aber nein. Sie würden wahrscheinlich an einem noch unwirtlicheren Ort landen. Außerdem
möchte ich, dass Sie drei die Vorräte bereits in den Rucksäcken verstaut haben, wenn wir zu Ihnen
stoßen.«
Der Lärm brechender Zweige in ihren Kopfhörern erstickte weitere Kommentare. Caine hielt den Atem
an. »Ich bin unten«, meldete Alamzad. »Doch der Gleiter ist wahrscheinlich im Eimer.«
Caine atmete auf. »Auf dem Boden sind Hängegleiter ohnehin nur beschränkt verwendbar.« Das UV des
anderen leuchtete immer noch; Caine wendete vorsichtig und machte sich auf den Weg zu ihm.
»Bewegt euch jetzt alle ein bisschen - wir treffen euch dann oben auf der Straße. Und schränkt
den Funkverkehr ein.«
»Viel Glück«, wünschte Colvin, und dann herrschte Stille. Caine biss die Zähne zusammen und ging
tiefer. Der Anfang war wirklich großartig.

Zwei Kilometer über

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