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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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klopfte.
Sie mussten kurze Zeit warten, während über dem Eingang Licht anging und ein Schatten innen kurz
den Spion verdeckte. Dann wurde die Tür einen Spaltbreit geöffnet, und ein Mann schaute
heraus.
»Ja?«
»Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Lathe, »aber wir haben uns verirrt und brauchen einige
Auskünfte.«
Der Mann musterte ihre von Plinry stammende Kleidung, unter der sich Lathes Flexarmor
verbarg.
»Es tut mir leid, aber ich glaube nicht, dass ich...«
»Es tut mir ebenfalls leid.« Lathe schob die Enden seines nunchaku in den Spalt.
Gleichzeitig lehnte sich Skyler an die Tür, und im nächsten Augenblick waren die beiden
Blackcollars im Haus.
»Sie brauchen keine Angst zu haben«, beruhigte Lathe den Mann, dessen Gesicht grau geworden
war.
Hinter ihm im Wohnzimmer saßen seine Frau und ein kleines Mädchen. Die Frau sah genauso entsetzt
aus wie der Mann, und auf das Gesicht des Mädchens trat allmählich der gleiche Ausdruck. »Wir
wollen Ihnen wirklich nichts tun«, versicherte ihnen Lathe. »Wir brauchen nur ein paar
Informationen und...« - er warf einen Blick auf die Kleidung des Mannes - »etwas weniger
Auffallendes als unsere Kleidung. Befindet sich außer Ihnen noch jemand im Haus?«
Die Frau hielt den Atem an, aber bevor jemand antworten konnte, schaltete sich Lathes Pocher ein: Junger Mann im Hinterzimmer - kommt mit Pfeil und Bogen. Skyler setzte sich in
Richtung auf den aus dem Wohnzimmer führenden Korridor in Bewegung. Die Frau beobachtete ihn mit
angstgeweiteten Augen. »Sagen Sie ihm, dass er den Bogen weglegen und hereinkommen soll«,
forderte Lathe den Vater auf. »Er erreicht nur, dass er verletzt wird.«
Der Mann gehorchte. »Sean?«, rief er mit leicht bebender Stimme. »Tu lieber, was er...«
Ein Teenager stürzte mit einem Karate-Schrei ins Zimmer, spannte den Bogen, zielte auf Lathe und
schoss...
Der Pfeil grub sich nicht einmal einen Meter vor ihm in den Teppich, weil Skylers nunchaku durch die Luft zischte und ihn hinunterschlug.
Der Junge erstarrte, und einige Herzschläge lang herrschte Grabesstille im Raum. Dann trat Skyler
vor und löste den Bogen aus Seans kraftlosen Fingern.
»Ihr dürft offenbar keine Feuerwaffen oder Laser benutzen«, bemerkte er und untersuchte den Bogen
kurz, bevor er ihn an die Wand lehnte. »Sehr hübsch. Allerdings nicht zum Nahkampf
geeignet.«
»Blackcollars«, flüsterte sein Vater, ohne den nunchaku, der von Skylers Hand
herabbaumelte, aus den Augen zu lassen. »Sie sind Blackcollars.«
»Das ist doch kein Verbrechen«, erwiderte Lathe. »Und jetzt...«
»Es tut mir leid, Sir - verzeihen Sie«, stieß der Mann hervor und verbeugte sich beinahe
unterwürfig vor dem Comsquare. »Ich wollte nicht... das heißt...«
»Regen Sie sich ab!« Lathe warf Skyler einen Blick zu. Dieser zuckte nur kurz die Achseln und sah
genauso verständnislos aus wie Lathe. Im Lauf der Jahre hatte Lathe eine Menge Reaktionen auf ihn
und die übrigen Blackcollars erlebt, aber sofortiges, unterwürfiges Entsetzen war eine neue
Erfahrung. »Wir wollen nur ein paar Kleidungsstücke, Nahrungsmittel, die wir mitnehmen können,
wenn Sie so etwas besitzen, und Landkarten.«
»Landkarten?« Der Vater blinzelte, und einen Augenblick lang trat Verblüffung an die Stelle der
Angst. »Warum brauchen Sie...? Entschuldigen Sie - natürlich besitzen wir Landkarten. Sie liegen
in meinem Schreibtisch - dort drüben.«
Lathe nickte zustimmend, und der Mann schlich davon. Skyler folgte ihm unauffällig. Lathe wandte
sich den anderen zu und versuchte es mit einem Lächeln. »Bitte entspannen Sie sich. Wir brauchen
nur ein paar Kleinigkeiten, dann gehen wir wieder.« Er unterbrach sich, weil sein Pocher sich
wieder einschaltete: Zwei Fahrräder und Schneeräumfahrzeuge in der Garage, kein
Wagen.
Das war ungünstig. Lathe musterte den Teenager, der immer noch wie ein Verurteilter mitten im
Zimmer stand. Er war etwas kleiner als Lathe, hatte aber ungefähr die gleiche Statur. »Bring mir
ein paar Kleidungsstücke von dir, Sean«, befahl er dem Jungen, »einen vollständigen Anzug, wie du
ihn tragen würdest, wenn du einen Abend in der Stadt verbringst.«
Sean schluckte und rannte aus dem Zimmer, und Lathe wandte sich der Frau zu. »Wir brauchen einen
Wagen. Haben Sie eine Ahnung, wer hier einen besitzen könnte?«
»Wir besitzen keinen«, flüsterte sie. »Es gibt überhaupt nicht viele Fahrzeuge in der
Stadt.«
Lathe nickte und tippte auf seinen

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