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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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und Flechettespuren.«
Lathe blickte zum Haus zurück. »Woran bastelt Jensen genau?«
»An einem richtiggehenden tödlichen Spießrutenlauf.« Hawking schüttelte den Kopf. »Versteckte
Fluchttüren, Deckenverkleidungen mit Fallnetzen - der ganze Zauber. Das war übrigens seine, nicht
Regers Idee. Und wenn Sie mich fragen, ist er von dem Projekt ein bisschen zu begeistert.«
»Er ist seit Argent etwas überspannt. Ich hoffe, dass es im Lauf der Zeit besser wird, aber
vorläufig können wir nichts anderes tun, als ihn im Auge zu behalten.«
»Ja.« Hawking rieb sich das Kinn. »Haben Sie übrigens die hiesigen Blackcollars gefunden?«
»Ja, ihren Kontaktmann. Angeblich treffen wir heute Abend mit ihrem Doyen zusammen.«
»Sie scheinen von dieser Aussicht nicht begeistert zu sein.«
Lathe verzog das Gesicht. »Es sieht ganz so aus, als hätten sie den Krieg gänzlich aufgegeben.
Ich weiß nicht, ob wir sie so weit motivieren können, dass sie uns helfen. Wenn nicht, dann
müssen wir uns eben mit Reger begnügen.«
»Ich bin nicht sicher, ob Reger in den Krieg ziehen will.«
»Er fragt sich allmählich, ob wir das Risiko wert sind, dass wir ihm den Sicherheitsdienst auf
den Hals hetzen. Das bedeutet wahrscheinlich, dass wir bei ihm den Einsatz erhöhen müssen.«
»Wie?«
»Weiß ich noch nicht. Aber wir werden bestimmt einen Weg finden, um sein Interesse
wachzuhalten.«
»Drängen Sie ihn nicht zu sehr«, warnte Hawking. »Unter dem sanften Äußeren steckt ein zäher
alter Mann.«
»Der aber auch gerissen ist und weiß, wann sich ihm ein gutes Geschäft bietet. Wenn wir weitere
Hilfe von ihm brauchen, werde ich dafür sorgen, dass es sich für ihn lohnt.«
»Eine gute Philosophie«, bemerkte Hawking trocken. »Denken Sie daran, wenn Sie heute Abend mit
den anderen Blackcollars sprechen.«
»In Ordnung. Ich bleibe mit Ihnen in Verbindung. Und haben Sie ein Auge auf Jensen.«

»Lächerlich.« Quinn warf das Blatt Papier auf den Schreibtisch.
Galway holte tief Luft, denn alles, was er sich für die Reaktion des Generals zurechtgelegt
hatte, wurde von dem Zorn, der in ihm aufstieg, weggefegt. »Es kommt von Ihrem eigenen Agenten -
Ihrem eigenen, loyalitätskonditionierten Agenten im Shandygaff...«
»Ich kann lesen«, unterbrach ihn Quinn barsch. »Ich weiß auch, dass jeder sich einen
Drachenkopfring anstecken und damit eine Bar aufsuchen kann. Das beweist nicht einmal, dass es
Blackcollars waren, geschweige denn Lathe und Skyler.«
»Die Beschreibung passt«, beharrte Galway. »Und dass sie keine Blackcollars sind - glauben Sie
nicht, dieser Kanai hätte dagegen protestiert, dass sie die Ringe unberechtigterweise
tragen?«
»Kanai würde keinen Finger rühren, selbst wenn ihm der andere Geld und einen lukrativen Posten
anbietet«, erklärte Quinn verächtlich.
Er unterschätzte die Blackcollars von Denver. Ein Schauer überlief Galway, als er daran dachte,
was ihn diese Einstellung einmal gekostet hatte. »Man kann die Frage ganz einfach klären. Lassen
Sie Ihren Agenten kommen, damit er meine Fotos identifiziert.«
»Nein«, lehnte Quinn ab. »Wenn ich Agenten hierher hole, gefährde ich ihre Anonymität, und
jemand, der sich in einer so guten Stellung befindet, ist zu wertvoll, als dass man ihn aufs
Spiel setzen könnte. Das gilt auch für einen Besuch bei ihm oder dafür, dass ich die Fotos mit
einem Boten hinüberschicke. Ich will nicht, dass einer meiner Männer dem Shandygaff auch nur in
die Nähe kommt.«
»Das ist absurd«, fuhr ihn Galway an, der endgültig genug hatte. »Schicken Sie nicht ab und zu
Männer hin, um die Bar zu überprüfen?«
Quinns Blick war eisig. »Nein. Das Shandygaff sorgt selbst für Ordnung, und wir lassen es ganz in
Frieden.«
»Damit die Gangsterbosse in aller Ruhe zusammenkommen und Geschäfte abwickeln können?«, höhnte
Galway.
»Und ihre Differenzen mit Worten statt mit offenem Krieg auf den Straßen bereinigen können. Ich
habe Sie schon einmal darauf aufmerksam gemacht, Galway, dass Sie nicht wissen, wie in Denver
Verschiedenes erledigt wird. Jetzt schlage ich vor, dass Sie aufhören, sich einzumischen, und
sich darauf beschränken, Informationen über Caine zu liefern - wenn ich Sie danach frage.«
Galway schluckte mit letzter Kraft die Antwort hinunter, die ihm auf der Zunge lag. »Wie Sie
wollen.«
Er drehte sich um und verließ Quinns Büro. Es ist nicht mehr meine Angelegenheit, sagte er sich, als er durch den Korridor zu seinem Zimmer ging.

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