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Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
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seine Seele befleckte.
Doch bevor er starb, würde er sich eine einzige persönliche Genugtuung verschaffen: Er würde den
dreimal verfluchten Agenten des Sicherheitsdienstes ausschalten, der ihn in diese Lage gebracht
hatte.
Längst hatte er erraten, was dieser Mann in Wirklichkeit war, aber bis jetzt war es ihm
vollkommen gleichgültig gewesen, auf welche Weise Quinn sich über Denvers Schattenregierung auf
dem Laufenden hielt. Doch das war vorbei. Es würde sein Abschiedsgeschenk an Bernhards Team sein,
und vielleicht auch die angemessenste Reaktion darauf, dass Quinn heute Morgen so beleidigend in
sein Heim eingedrungen war.
Er zog einen shuriken aus der Gürteltasche und konzentrierte sich darauf, seine Bewegungen
vor den anderen zu verbergen, als sein Pocher plötzlich ansprang.
Die Nachricht kam durch, und er erstarrte. Kanai: Lathe und Skyler nähern sich
Shandygaff. Sicherheitssituation?
»Verdammt«, flüsterte er böse. Die Pocher benutzten unübliche Frequenzen, und ihre geringe
Reichweite machte es schwierig, sie abzuhören, aber Nash und seine Leute hatten zweifellos auch
daran gedacht. Natürlich kannten sie die Kampfcodes der Blackcollars nicht, aber das
Vorhandensein einer Nachricht genügte, damit sie die richtigen Schlussfolgerungen zogen.
Briller hatte tatsächlich schon reagiert: Er hatte die Pistole aus der Tasche gezogen und sie mit
nach oben gerichteter Mündung an die Wange gehoben. Er sah Kanai in die Augen, und in seinem
Blick lag eine stumme Drohung.
Kanai erwiderte den Blick kalt und griff nach seinem Pocher. Lathe: Falle. Einkreisung im
Zielgebiet. Flucht unerlässlich.
Verstanden. Was ist mit Ihnen?
Kanai hatte keine Zeit für eine Antwort, weil Briller reagierte, wenn auch zu spät: Er ließ die
Pistole sinken und zielte. Kanai ließ sich seitlich auf die Bank fallen und rollte unter dem
Tisch auf den Fußboden, während Brillers Flechette das Plastik hinter ihm zerriss. In der Nähe
sitzende Gäste schrien zornig und erschrocken auf, als der Gorilla die Zielrichtung änderte und
noch einmal feuerte. Kanai rollte sich unter dem Tisch mit dem Rücken zu seinem Gegner in
Fötushaltung zusammen, sodass der Flexarmor den Aufprall abfing und die Flechette ablenkte.
Die Geschosse konnten das zähe Material nicht durchdringen, aber andererseits verzögerten die
Schüsse und das kurze Steifwerden des Flexarmors Kanais Gegenangriff, was tödlich sein konnte.
Das Timing musste präzis sein.
Eine weitere Flechette prallte von Kanais Rücken ab, und er griff an. Rollte sich auf den Rücken
und schleuderte mit der linken Hand einen shuriken nach Briller. Es war ein lausiger
Schuss aus einer lausigen Stellung, und er ging vollkommen daneben, aber er erfüllte seinen
Zweck, denn er zwang Briller, seinen Angriff abzubrechen und sich zu ducken. Dadurch hatte Kanai
einen Augenblick lang Luft, zog die Beine bis zur Brust an und trat mit seiner ganzen Kraft nach
dem Tisch über sich. Zerbrochenes Holz splitterte, und die Schrauben, mit denen die Tischplatte
an der Mittelstütze befestigt war, rissen aus. Die Tischplatte kippte, blieb auf der Kante stehen
und lehnte sich an den Metallständer.
Gerade rechtzeitig, denn Brillers nächster Schuss schlug in ihre polierte Oberfläche ein.
In diesem Augenblick musste Briller klar geworden sein, dass er ein toter Mann war, aber er
versuchte es trotzdem. Bis Kanai seine Kampfhaube aufgesetzt und seine Kampfhandschuhe
übergestreift hatte und nun vorsichtig über seinen improvisierten Schild spähte, hatte sich sein
Gegner an der Wand des Raumes entlang zur Bar geschoben, um von dort aus zu schießen, ohne sich
gleichzeitig den shuriken des Blackcollar auszusetzen.
Doch jetzt waren Kanais Kopf und Hände geschützt, und er hatte von der Pistole des anderen kaum
noch etwas zu befürchten - und auch nicht von anderen Pistolen, woran ihn ein Schuss erinnerte,
der von hinten kam und von seiner Schulter abprallte. Er drehte sich rasch um, schickte einen shuriken in diese Richtung, wirbelte dann zurück und schleuderte einen weiteren Stern auf
Briller. Dieser stöhnte auf, als sich der shuriken in seine rechte Schulter bohrte, und
schoss blindlings seine Pistole leer. Kanai verließ seine Deckung und sprintete durch den
Flechette-Regen in den Vorraum.
Er war darauf gefasst gewesen, dass ihn ein größeres Empfangskomitee erwartete, und stellte
überrascht fest, dass nur zwei Leute anwesend waren.
»Kanai!«, knurrte Nash und

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