Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Backlash-Mission

Titel: Die Backlash-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
konnte ich
nicht tun.«
Lathe ergriff das Kuvert und steckte es ein. Im gleichen Augenblick wurde ihm klar, dass etwas
nicht stimmte. Bernhards Bewegungen, seine Stimme, seine Haltung - obwohl sie einander erst ein
einziges Mal gesehen hatten, spürte Lathe die Spannung in ihm und wie er vergeblich versuchte,
sie zu unterdrücken.
Sein Pocher... aber falls Bernhard sie in eine Falle gelockt hatte, dann würde sie einfach
schneller zuklappen, wenn er jetzt Hawking und Skyler verständigte, die draußen warteten. »Ich
nehme an«, begann er, um seine Betroffenheit zu verbergen, »dass ich Sie nicht dazu überreden
kann, sich uns anzuschließen?«
Bernhards Lippen zuckten beinahe unmerklich, doch es genügte. »Nein. Ich habe meinen Teil der
Übereinkunft erfüllt, wie steht es mit Ihrem?«
»Sie meinen, dass wir Denver verlassen sollen?«
Lathe winkte ab und gab gleichzeitig mit der anderen Hand Caine das Zeichen für: Achtung.
Gefahr. »Es tut mir leid, aber ich habe Ihnen schon gesagt, dass wir hier eine Mission
durchzuführen haben. Wir können Denver erst verlassen, wenn wir das erledigt haben.«
»Das gilt auch für die Zivilisten «, fügte Caine hinzu. »Vielleicht ist es Ihnen nicht
klar, Bernhard, aber es handelt sich dabei eigentlich um meine Mission - Lathe und sein Team sind
nur zur Unterstützung und Beratung dabei.« Er sah Bernhard und Kanai wütend an und wandte sich
dann an Lathe.
»Offenbar mögen es Ihre Gesprächspartner noch weniger als Sie, wenn sich Fremde in Ihren kleinen,
exklusiven Privatclub drängen - und ich habe nicht vor, mich in etwas einzumischen, wobei man
mich nicht haben will. Wenn Sie endlich aufhören zu reden, erwarte ich Sie beim Wagen. Dort werde
ich die Planung für unsere nächste Aktion ausarbeiten.« Er drehte sich um, marschierte zur Tür
hinaus und schlug sie hinter sich zu.
»Verdammtes Krötengesicht«, murmelte Bernhard. »Wenn er das Beste ist, das Sie bekommen konnten,
Lathe, dann werden Sie es ganz bestimmt nicht mehr lange machen.«
»Er ist ein kleiner Hitzkopf, aber recht tüchtig«, erklärte Lathe. Wenn er Glück hatte, würde
Bernhard nie erfahren, wie tüchtig Caine tatsächlich war. Im Augenblick musste Lathe allerdings
verhindern, dass der Angriff erfolgte, bevor er die Blackcollars draußen alarmiert hatte. »Jetzt
verstehen Sie jedenfalls, warum ich auf Leute wie Sie so großen Wert lege.«
Bernhard holte tief Luft und sah ihm in die Augen.
»Sie sind ein toter Mann, Lathe. Sie sind alle erledigt. Sie wissen es nur noch nicht. Der
Sicherheitsdienst ist Ihnen zahlenmäßig und waffentechnisch überlegen und hat mehr Zeit als Sie -
Sie können gegen ihn nie gewinnen. Wir haben vor langer Zeit ein Übereinkommen mit ihm getroffen,
aber das werden Sie bei dem jetzigen Stand der Dinge kaum tun können, selbst wenn Sie dazu bereit
wären. Sie sind tot, und ich werde nicht mit Ihnen untergehen. Dringt das in Ihren
Sturschädel?«
»Wie Sie wollen.« Lathe, der die Gefahr immer deutlicher spürte, erhob sich und ging zur
Tür.
»Comsquare«, sagte Kanai. »755-3984-581. Das ist meine private Fon-Nummer, falls Sie etwas
brauchen. Die Leitung ist aber vermutlich angezapft.«
Lathe nickte überrascht und wurde sofort misstrauisch. Wenn diese Information ein Verrat war,
ließ Kanai es sich nicht anmerken. »Es ist leicht, so etwas zu umgehen. Danke.«
Der Angriff erfolgte nicht, als er den Weg zu ihrem Wagen entlangeilte. Er erfolgte auch nicht,
als er um den Häuserblock herumfuhr und Skyler, Hawking und Caine auflas. Nachdem sie sich
ungehindert in den fließenden Verkehr eingereiht hatten, musste Lathe endlich zugeben, dass sie
aus einer nicht existierenden Falle entkommen waren.
»Wann wollen Sie uns endlich erklären, was eigentlich gespielt wird?«, fragte Skyler beiläufig,
als sie nach Norden zu Regers Haus fuhren.
»Wollten Sie nur, dass wir nicht aus der Übung kommen?«
Lathe schüttelte den Kopf. »Ich hatte das Gefühl, dass mit Bernhard etwas nicht stimmt, aber ich
habe mich anscheinend geirrt. Ich habe vermutet, dass ihm der Sicherheitsdienst ein Angebot
gemacht hat, das er nicht ablehnen konnte.«
»Zum Beispiel seine Haut gegen unsere?«, meinte Skyler. »Das hätte uns noch gefehlt.«
»Ich halte es für unvermeidlich.« In Wirklichkeit rechnete Lathe damit, aber im Augenblick hielt
er es nicht für ratsam, es den anderen mitzuteilen. »Doch offenbar ist es noch nicht so
weit.«
»Sie haben sich in Bezug auf

Weitere Kostenlose Bücher