Die Badlands 1
es zu einem Rückfall kommt, wissen wir Bescheid.«
Auf dem Weg zu Wills Quartier hörte Troi immer wieder den unheilvollen Ton in Crushers Stimme. Die Ärztin hatte Angst um Riker – sie glaubte kaum mehr daran, dass es noch Hoffnung für ihn gab.
Troi atmete tief durch, bevor sie den Türmelder betätigte.
Es dauerte einige Sekunden, bis Riker fast trotzig rief:
»Herein!«
Deanna betrat die Unterkunft zögernd. »Hallo, Will.«
Riker sah sie kurz an und lachte humorlos. »Ich hätte mir denken können, dass Dr. Crusher dich zu mir schickt.«
Es überraschte Deanna, ihn ohne Bart zu sehen, und plötzlich begriff sie, dass er ihr so viel besser gefiel. Auf diese Weise sah er jünger und verletzlicher aus, mehr wie der Riker, den sie einst gut gekannt hatte.
Doch als sie ihn eingehender musterte… In jeder anderen Hinsicht sah er schrecklich aus. Rötliche Flecken zeigten sich an der einen Wange und auch am Hals, und das gesamte Erscheinungsbild wirkte unordentlich. Er trug ein zerknittertes blaues Hemd.
»Ich kehre nicht zur Krankenstation zurück«, sagte er kategorisch und begann mit einer unruhigen Wanderung durchs Wohnzimmer.
Troi nahm auf der Couch Platz. »Deshalb bin ich nicht hier.«
»Ach?« Riker wölbte eine Braue. »Dann bist du vermutlich gekommen, um mich zu psychoanalysieren.«
»Ich dachte mir, dass du vielleicht über diese Angelegenheit sprechen möchtest, Will.«
»Nun, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich leide nicht an Myers’ Krankheit.«
Troi versuchte, gleichmäßig zu atmen. Es fiel ihr schwer, sich vor seinen turbulenten Emotionen abzuschirmen, wenn sie ihm so nahe war. Bei anderen Personen fiel es ihr leichter, dem psychischen Schmerz standzuhalten. Aber zu Riker hatte sie eine intime Beziehung unterhalten, die zwar schon Jahre zurücklag, jedoch eine besondere Verbindung zwischen ihnen hinterlassen hatte.
»Warum glaubst du, dass Myers’ Krankheit nicht in Frage kommt?«, erkundigte sich Deanna.
»Die Cardassianer haben irgendetwas mit mir angestellt«, beharrte Riker. »Sie beschädigten den Shuttle, und wer weiß, was sie sonst noch gemacht haben, während ich mich an Bord ihres Kriegsschiffs befand.«
»Warum ist Data nicht betroffen?«, fragte die Counselor.
Riker wandte den Blick ab. »Der Agent namens Jos Mengred zeigte Interesse an ihm. Vielleicht hat er den Befehl gegeben, ihn nicht zu beschädigen.«
Troi dachte darüber nach. Riker zeigte eine typische Abwehrreaktion. Er wollte nicht die Möglichkeit einräumen, dass er den Rest des Lebens mit einer Krankheit verbringen musste, die Schwäche bedeutete. Nun, Troi hielt es nicht für notwendig, den Vorgang des Akzeptierens zu beschleunigen.
»Wenigstens hat dir diese Sache eine Rasur eingebracht«, sagte sie scherzhaft.
»Das ist noch längst nicht alles. Sieh dir dies an!« Riker fuhr sich mit der Hand durchs Haar, und mehrere Büschel lösten sich. Einzelne Haare fielen zu Boden.
»O nein«, hauchte Troi.
»Es hat gestern Abend angefangen. Du hättest heute Morgen mein Kissen sehen sollen.« Er schüttelte den Kopf. »Dr.
Crusher entfernte den Bart, als ich noch nicht ganz bei mir war. Heute Morgen wollte sie mir die Haare schneiden, aber mir gelang die Flucht, bevor sie den Laser-Schneider holen konnte.«
Deanna trat näher. Es lösten sich tatsächlich ganze Haarbüschel vom Kopf, und zurück blieben kahle Stellen, ein Umstand, der erheblich zu dem unordentlichen Erscheinungsbild beitrug.
»Wenn du es dir kurz schneiden lässt, fällt es nicht so leicht aus«, sagte Troi ruhig.
Riker wollte sich erneut übers Haar streichen, ließ die Hand aber sinken, als er sich daran erinnerte, welchen Schaden er damit anrichtete. »Es ist mir gleich, wenn ich eine Glatze bekomme. Ich möchte herausfinden, was vor sich geht.«
»So kannst du nicht an Bord des Schiffes herumlaufen«, sagte Deanna. »Wenn du einen deiner Offiziere in einem solchen Zustand sähest, würdest du dem wöchentlichen Crew-Bericht einen Tadel hinzufügen.«
Riker entspannte sich ein wenig. »Ja, das stimmt vermutlich.«
»Ich helfe dir, dein Äußeres in Ordnung zu bringen«, fuhr Troi fort. »Wo ist dein Laser-Schneider?«
»Ich könnte zum Friseur gehen«, sagte Riker argwöhnisch.
Troi versperrte demonstrativ den Weg zur Tür. »Ich versichere dir, dass ich eine begabte Coiffeuse bin. Ich hätte einen Frisiersalon auf Betazed eröffnen können.« Sie suchte in der obersten Schublade. »Ah, hier ist er ja.«
Sie forderte
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