Die Badlands 2
nahm seine Beharrlichkeit mit einer gewölbten Braue zur Kenntnis. »Das Kind wurde im Badlands-Sektor gefunden, unweit des Terikof-Gürtels, und zwar von jenem Schmuggler, der es an Quark verkaufte. Er hielt es für einen toten Gründer.«
»Haben Sie die Koordinaten?«, fragte Odo.
»Mehr weiß ich leider nicht«, sagte Kasidy.
»Oh…«
»Haben Sie eine Ahnung, wie schwierig es war, auch nur so viel herauszufinden? Der Maquis ist zerschlagen, Odo. Das alte Netzwerk existiert nicht mehr. Ich musste meine Beziehungen spielen lassen, um diese wenigen Informationen zu bekommen…«
»Danke, Captain Yates«, sagte Odo hastig. »Ich wollte auf keinen Fall undankbar erscheinen. Es überrascht mich nur, dass man das Gründer-Kind im Badlands-Sektor fand. Wie mag es dort hingekommen sein?«
»Es erklärt zumindest die Tetryonen-Strahlung«, meinte Kasidy.
Odo schüttelte den Kopf. »Wie bitte?«
»Sie erwähnten, dass es einer tödlichen Dosis Tetryonen-Strahlung ausgesetzt war.« Yates sah, dass er nicht verstand.
»Haben Sie nichts von der Badlands-Anomalie gehört? Der Maquis sprach in diesem Zusammenhang vom Badlands-Fluch.«
»Oh, ja…«, sagte Odo langsam und erinnerte sich. »Mir ist etwas darüber zu Ohren gekommen. Manche Raumschiff-Crews bekamen es mit Tetryonen-Strahlung zu tun.«
»Fragen Sie irgendeinen Maquisarden – jeder kann Ihnen viel über den Fluch der Badlands erzählen. Eine Subraum-Schockwelle zerstört das Warptriebwerk, lässt die Bordsysteme ausfallen und viele Besatzungsmitglieder erkranken. In den meisten Fällen dauert sie nur wenige Sekunden. Im vergangenen Jahr habe ich irgendwo gehört, dass die Anomalie von einem Etwas verursacht wird, das die Badlands umkreist. Aber niemand kann vorhersagen, wo sich das rätselhafte Objekt befindet und wann es die nächste Schockwelle verursacht.«
»Wenn sich eine solche Welle in der Nähe des Gründer-Kinds auswirkte…«, murmelte Odo.
»Dann wurde das arme Ding starker Tetryonen-Strahlung ausgesetzt«, sagte Yates traurig. »Ich hatte einen Freund, der fast am Badlands-Fluch gestorben wäre. Jemand sollte etwas dagegen unternehmen.«
»Ja…« Odo dachte bereits daran, welche Bedeutung sich aus den neuen Erkenntnissen ergab. Der Badlands-Sektor erstreckte sich neben dem bajoranischen Sektor. Jeder Gründer, der aus jener Richtung kam und zum Wurmloch wollte, um einem genetischen Ruf zu folgen und in den Gamma-Quadranten zurückzukehren, riskierte es, tödlicher Tetryonen-Strahlung ausgesetzt zu werden. Eine Wiederholung des Vorgangs war nicht ausgeschlossen. Ein weiteres Gründer-Kind konnte sterben…
»Ja, es sollte tatsächlich etwas dagegen unternommen werden«, sagte Odo mit mehr Nachdruck. »Danke, Captain Yates. Ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen.«
»Ich danke Ihnen, Odo.« Sie zwinkerte ihm zu. »Und Sie dürfen mich von jetzt an Kasidy nennen.«
Er zögerte kurz. »Danke, Kasidy. Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann…« Er wusste nicht, was er sonst noch sagen sollte.
»Schon gut, Odo.«
Yates unterbrach die Kom-Verbindung. Odo blieb am Terminal sitzen und dachte nach. Es war bestimmt nicht leicht, aber es musste ein Weg gefunden werden, um weitere Vorfälle dieser Art zu verhindern.
Viele Lichtjahre entfernt lehnte sich der romulanische Zenturio Seylok im Kommandosessel zurück. Er hatte sich noch immer nicht ganz daran gewöhnt, das Kommando über die Bokra zu führen. Sie war das neueste Scoutschiff des Romulanischen Reiches, konnte sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen und verfügte über ein großes Waffenpotenzial. Sein Schiff.
»Zenturio«, sagte Sublieutenant Retal und nahm Haltung an.
Seylok hörte den leisen Spott in der Stimme – auch Retal schien es kaum glauben zu können, dass er der Kommandant war. Vor einigen Jahren hatte Seylok unter Retals Kommando gearbeitet. Die ganze Crew wusste, dass Seylok bis vor kurzem ein Sublieutenant gewesen war, der dann plötzlich in den Rang eines Zenturio befördert wurde.
»Ja, Sublieutenant?«, fragte er.
»Wir haben den Alpha-Quadranten erreicht«, meldete Retal, ohne den Blick direkt auf ihn zu richten – so verlangte es das Protokoll.
»Bleiben Sie auf Kurs«, ordnete Seylok an. Retal salutierte und drehte sich um. Sie war eine Angehörige des Militärs, während Seylok… Die Crew ahnte vermutlich, dass er seinen plötzlichen Aufstieg seiner Zugehörigkeit zum Tal Shiar verdankte.
Seylok störte sich nicht daran, dass die Besatzungsmitglieder hinter
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