Die baeuerliche Naturapotheke
ätherische Öle, mit Anethol und Fenchon. Weitere Inhaltsstoffe sind fette Öle, Eiweiß und Flavonoide.
Wirkung und Verwendung
Fenchel wirkt spasmolytisch, also entkrampfend im Magen-Darm-Bereich. Gern wird Fencheltee Säuglingen und Kleinkindern gegeben, da er auch beruhigt und die Einschlafbereitschaft fördert. In der Volksmedizin wird Fenchel stillenden Müttern zur Milchbildung empfohlen. Fenchel hat darüber hinaus eine schleimlösende Wirkung bei Erkrankung der Atemwege. Die Pharmazie benutzt ihn als Bestandteil von Magen-Darm- und Hustentee-Mischungen. Darüber hinaus wird Fenchel in Sirupsäften, Fenchelhonig und Bonbons verarbeitet. Aufgrund seiner vielfältigen positiven Eigenschaften in der Kinderheilkunde wird er im Volksmund auch „Kinderfenchel“ genannt.
Ernte
Nur auf sonnigen Standorten reifen tatsächlich Samen heran. Die reifen Dolden schneidet man vorsichtig ab und schüttelt dann über einem Papier die Samen aus. Sie werden in Schraubgläsern aufbewahrt.
Der Abt Walahfrid Strabo beschreibt bereits im Jahr 838 n. Chr. die heute noch gültige Heilwirkung von Fenchel:
„ ... er ist augenstärkend, blähungstreibend und hustenlindernd. “
Fenchel benötigt einen sonnigen Standort, sonst reifen die Samen nicht. (© F. Hecker)
Überlieferte Gesundheitstipps
Kaut man die Früchte des frischen Fenchels, vertreibt er Mundgeruch und beugt gegen Grippe vor. Früher wurde Fenchel in der Kirche gekaut, um Magengeräusche bei Gebet und Predigt zu verhindern.
Für die Hausapotheke
Fencheltee
Zutaten:
1-2 TL Fenchel
150 ml Wasser
Zubereitung:
Die Fenchelfrüchte werden angestoßen und mit heißem Wasser überbrüht. 5-10 Minuten ziehen lassen, dann abseihen.
Anwendung:
Bei Magen-Darm-Beschwerden täglich 2-4 Tassen frisch zubereiteten, ungesüßten Tee zwischen den Mahlzeiten trinken. Als Hustentee kann er mit Honig gesüßt werden.
Fenchel kann auch gut mit Anis gemischt werden. Fenchelfrüchtekurzvor dem Aufbrühen anstoßen; damit wird die Wirkung verbessert, weil aus den ganzen Früchten nur wenig ätherisches Öl extrahiert werden kann. Säuglinge erhalten einen verdünnten Tee. Der Teeaufguss kann auch zur Verdünnung von Milch- oder Breinahrung genommen werden. Achten Sie darauf, dass Fenchel als Doldenblütler auch allergische Reaktionen hervorrufen kann!
Fenchel-Anis-Likör
Zutaten:
20 g Fenchel
10 g Anis
10 g Sternanis
1 Zimtstange
5 Nelken
1 unbehandelte Zitrone
200 g Zucker
38 %iger Korn (0,75 l)
1/8 l Wasser
Zubereitung:
Die Zitrone heißwaschen, abtrocknen und die Schale abreiben. Den Saft auspressen. Anis, Sternanis und Fenchel im Mörser anstoßen und in eine Weithalsflasche füllen. Zimtstange, Nelken, Zitronensaft und Zitronenschale zugeben und den klaren Korn darübergießen. Den Ansatz 3 Wochen auf die warme Fensterbank stellen, dann abfiltern.
200 g Zucker mit 1/8 l Wasser kochen, abschäumen und erkalten lassen. Die Zuckerlösung in den Liköransatz gießen, alles kräftig schütteln und in Flaschen abfüllen. Gut verschlossen aufbewahren.
Anwendung:
Der Likör ist gut gegen Blähungen; bei Bedarf ein Gläschen trinken.
Gewürzelixier
Zutaten:
1 TL Fenchelsamen
1 TL Anissamen
1 TL Koriandersamen
1 Zimtstange
6 Gewürznelken
3 Pimentkörner
100 g Zucker
1 FL Rotwein
Zubereitung:
Anis, Fenchel und Koriander im Mörser anstoßen. Alle Zutaten in eine große Schraubflasche füllen. 4 Wochen an einem hellen warmen Ort ziehen lassen. Abseihen, in saubere Flaschen füllen, dunkel und kühllagern.
Anwendung:
Das Gewürzelixier fördert die Verdauung. Nach Bedarf ein kleines Glas davontrinken.
Kümmel – Gewürz mit Kraft (Carum carvi)
Kümmel – Gewürz mit Kraft (Carum carvi)
Kümmel ist wahrscheinlich das älteste Gewürz der Welt; er wurde bereits in der Steinzeit genutzt und gehörte zu den Grabbeigaben der Pharaonen. Kümmel wächst wild in den gemäßigten Zonen Europas auf Wiesen, Wegrainen und Bahndämmen.
Der medizinisch verwendete Kümmel wird feldmäßig in Kulturen angebaut. Getrockneten Kümmel kann man aber auch überall im Lebensmittelhandel, Reformhaus, Kräuterladen oder in der Apotheke kaufen.
Kümmel ist ein Doldenblütler, den man auch selbst im Garten ansäen kann. Er liebt guten Boden und einen sonnigen Standort, allerdings stören ihn andere Doldenblütler wie Petersilie, Möhren oder Dill in der Nachbarschaft. Er gehört zu den zweijährigen Pflanzen; im ersten Jahr bildet sich die bodenständige Blattrosette
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