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Die baeuerliche Naturapotheke

Die baeuerliche Naturapotheke

Titel: Die baeuerliche Naturapotheke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markusine Guthjahr
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die Speichelsekretion.
    Anis ist nicht nur wegen seiner Wirkung, sondern auch wegen seines süßen, aromatischen Geschmacks häufig Bestandteil von Husten- und Magenteemischungen.
    Wissenswertes
    Schon die Ärzte des Mittelalters lobten Anis als wärmendes und verdauungsförderndes Gewürz.
„Er öffnet, wärmet und stärket alle innerlichen Glieder.“
(Aus einer Schrift von 1626)
    Brauchtum
    Im Volksmund heißt Anis auch Taubenanis. Diese Bezeichnung stammt daher, dass früher die Bauern den Taubenschlag mit Anis bestrichen, um gekaufte Tauben an den neuen Taubenschlag zu gewöhnen.
    Für die Hausapotheke
    Anistee
    Zutaten:
    1 gehäufter TL Anissamen
    1/4 l kochendes Wasser
    Zubereitung:
    Den Anissamen in einem Mörser zerstoßen. Anschließend den Samen mit kochendem Wasser übergießen, 10 Minuten ziehen lassen und dann abseihen.
    Anwendung:
    Gegen Husten drei-bis fünfmal täglich1 Tasse Tee trinken, bei Bedarf mit Honig süßen. Gegen Blähungen wird der Tee ungesüßt getrunken. Der Tee eignet sich auch für kleine Kinder.
    Teemischung gegen Blähungen:
    Eine Mischung von Anis mit Kümmel und Fenchel kann die Wirkung gegen Blähungen verstärken.
    Man mischt zu gleichen Teilen:
    10 g Anis (Samen)
    10 g Fenchel (Samen)
    10 g Kümmel (Samen)
    und zerstößt sie im Mörser.
    Dieser Tee wird wie Anistee dosiert und zubereitet.
    Anis-Schlehen-Likör
    Zutaten:
    300 g Schlehen (nach dem ersten Frost gepflückt)
    40 g Anissamen
    38 %iger Korn (0,75 l)
    150 g brauner Kandis
    Zubereitung:
    Die Schlehen waschen und mit einer Nadel anstechen. Die Anissamen im Mörser zerstoßen und mit den Schlehen, dem klaren Schnaps und dem Kandis in eine Weithalsflasche füllen. Den Ansatz 6 Wochen auf einer warmen Fensterbank stehen lassen, ab und zu schütteln. Nach 6 Wochen den fertigen Likörabseihen und in saubere Flaschen füllen.
    Anwendung:
    Der Likör wirkt verdauungsfördernd.1kleines Likörglas voll davon nach den Mahlzeiten getrunken, nimmt das Völlegefühl nach schwerem Essen.
    Anis-Heilgebäck
    Zutaten:
    150 g feines Weizenmehl
    125 g Zucker
    2 Eier
    1-2 EL Anis (gemahlen)
    Zubereitung:
    Zucker und Eier schaumig schlagen. Das Mehl und den gemahlenen Anis zugeben. Den fertigen Teig 1cm dick ausrollen und mit einem Glas kleine runde Plätzchen ausstechen. Über Nacht bei Zimmertemperatur antrocknen lassen. Anschließend auf dem Bachblech bei 150 °C hellgelb backen.
    Wissenswertes
    In früheren Zeitenwurden solche Gewürzplätzchen als „Heilgebäck“ von Klöstern in der Weihnachtszeit an Pilger verteilt.
    Beifuß – wilder Wermut (Artemisia vulgaris)
    Beifuß – wilder Wermut (Artemisia vulgaris)
    Beifuß spielte in der Mythologie eine ganz besondere Rolle; er gehörte zu den magischen Kräutern und sein Gattungsname Artemisia leitet sich von der Muttergöttin Artemis ab, die als Geburtshelferin galt. Beifuß gehörte im Mittelalter zu den Marienkräutern und hat seinen Platz im geweihten Kräuterbüschel an Mariä Himmelfahrt. Beifuß-Räucherungen, wie sie heute noch teilweise auf Bauernhöfen üblich sind, sollen in den Raunächten Menschen und Vieh vor Krankheiten schützen, das Haus von alten Belastungen reinigen und damit Raum für Neues schaffen.
    Beifuß ist eine rustikale Wildpflanze, man findet sie auf Ödland und Schutthalden genauso wie am Dorfanger. Da er zur Familie der Korbblütler gehört, sollten Allergiker vorsichtig sein.
    Der Anbau im eigenen Garten lohnt sich kaum, da man den Beifuß in der freien Natur sammeln kann, möglichst an einem sauberen Standort und nicht am Straßenrand.
     

    Beifuß trifft man häufig in der Natur (© P. Pretscher)
    Inhaltsstoffe
    Ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavonoide und Vitamine.
    Wirkung und Verwendung
    Beifuß fördert die Fettverdauung und ist das klassische Gänsebratengewürz. Im Volksmund heißt er deshalb „Gänsekraut“.
    „Damit man Fett gut verdaut, schenkt uns Gott das Beifußkraut. “
    (Aus einem alten Kochbuch)
    Beifuß wird als „wilder Bruder“ des Wermuts bezeichnet, denn beide gehören zur Gattung Artemisia . Wermut (Artemisia absinthium) ist sehr bitter und wird hauptsächlich für medizinische Zwecke genutzt. Beifuß hingegen ist milder und kann als Heilmittel oder Gewürz verwendet werden. Seine Inhaltsstoffe haben insgesamt eine sehr positive Wirkung auf den Magen-Darm-Bereich, erhöhen die Gallensaftproduktion und verbessern die Fettverdauung. Hinzu kommt, dass Beifußtee bei Magen-Darm-Störungen (z. B. bei Durchfall)

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