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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Sie über den Parkplatz in Richtung Straße davon, als wollten Sie Zigaretten holen. Sie gehen einfach weiter. In der übernächsten Querstraße steht wieder ein Hotel, vor dem Taxis warten. Dort steigen Sie in ein Taxi, lassen sich nach Durham reinfahren und halten sich an belebten Orten wie Einkaufspassagen auf.«
    »Bitte«, flüsterte sie. »Kommen Sie mit.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich darf dort nicht hinaus. Sie warten auf mich.«
    »Aber was wird dann aus Ihnen? Dieser Mann, er wollte …«
    Belknap hörte Schritte im Gepäckraum nebenan. »Sie sind niktotinsüchtig«, sagte er leise und drängend. »Sie schmachten nach einer Zigarette. Los jetzt!«
    Andrea nahm die Schultern leicht zurück, und er merkte, dass sie die Situation erfasst hatte. Sie steckte Zigaretten und Feuerzeug
in ihre Handtasche und verschwand ohne ein weiteres Wort durch den Hinterausgang nach draußen. Gab man ihr eine Rolle, das wusste er, konnte Andrea sie spielen. Er hatte ihr eine gegeben. Ihr würde nichts passieren.
    Was ihn selbst betraf, war er weniger zuversichtlich.
    Belknap drückte den Rufknopf des Serviceaufzugs. Nebenan wurden Koffer durcheinandergeworfen. Ein Agent hatte offenbar den Auftrag, alle Räume im Erdgeschoss zu durchsuchen. Eine vernünftige Entscheidung: Die an den übrigen Ausgängen postierten Agenten mussten gemeldet haben, die Zielperson sei bisher nicht aufgetaucht.
    Er drückte mehrmals heftig auf den Rufknopf des Aufzugs. Der Agent würde nicht mehr lange brauchen, um zu erkennen, dass Belknap sich nicht im Gepäckraum versteckt hielt. Dann würde er hierher in die Hotelküche kommen.
    Die Aufzugtür öffnete sich, und Belknap trat in die kleine Kabine. Er drückte mehr oder weniger zufällig auf den Knopf für den dritten Stock. Die Tür schloss sich ruckelnd, und der Serviceaufzug setzte sich in Bewegung.
    Belknap schloss die Augen, atmete tief durch und überlegte, welche Möglichkeiten er hatte. Er musste damit rechnen, dass er gesehen worden war, als er den Aufzug betreten hatte – in diesem Fall verfolgten Agenten ihn vielleicht schon, indem sie mit anderen Aufzügen in den dritten Stock hinauffuhren oder einfach die Treppe hinaufrannten. Er hastete den Korridor entlang und hielt Ausschau nach dem mit Handtüchern beladenen Wagen eines Zimmermädchens, nach einer offenen Tür. Sein Vorsprung, falls er einen hatte, konnte nur wenige Sekunden betragen.
    Eine offene Tür . Er fand eine, hinter der ein Zimmermädchen in blassblauer Uniform dabei war, ein großes französisches Bett frisch zu beziehen. »Guten Tag, Sir«, sagte die junge Frau, die ihn offenbar für einen Gast hielt, mit spanischem Akzent. »Bin gleich fertig«, fügte sie hinzu.
    Dann kreischte sie plötzlich, und Belknap wusste, dass sein Glück ihn verlassen hatte. Beim Herumwerfen sah er, dass hinter ihm zwei bewaffnete Männer in den Raum gestürmt waren. Einer der beiden packte das Zimmermädchen am Arm und stieß es auf den Flur hinaus, bevor er an der Tür Posten bezog.
    Belknap zwang sich dazu, normal zu atmen, während er die beiden Agenten musterte. Keiner von ihnen kam aus der Hotelhalle; keinen von ihnen hatte er jemals zuvor gesehen. Einer der beiden sah vage wie ein Filipino aus, hatte aber die langen Gliedmaßen und die gut entwickelte Muskulatur eines wohlgenährten Amerikaners. Der Sohn eines Amerikaners, der auf den Philippinen stationiert gewesen war, vermutete Belknap. Der andere war kompakter, dunkelhäutiger und hatte einen kahl rasierten Schädel, der wie Ebenholz glänzte. Beide waren mit kurzläufigen Maschinenpistolen mit Klappschulterstützen und Kunststoffgriffen bewaffnet, unter deren Lauf ein langes, nach vorn gekrümmtes Magazin angesetzt war. Bei der Einstellung auf Dauerfeuer war ein solches Magazin mit dreißig 9-mm-Patronen sekundenschnell leer geschossen.
    »Auf den Fußboden legen.« Der Schwarze sprach als Erster. Seine Stimme klang hell und unnatürlich ruhig. »Hände hinter dem Kopf falten. Beine übereinander. Das kennen Sie ja.« Er hätte ein Fahrlehrer sein können, der einem Schüler erklärte, wie er beim Anfahren die Kupplung kommen lassen musste. »Ausführung!«
    Rinehart hatte immer gespottet, wenn Belknap behauptete, Glück gehabt zu haben. Ist dir eigentlich klar, dass dein »Glück« darin besteht, aus irgendeiner Klemme rauszukommen, in die dein Pech dich gebracht hat?
    »Ich wiederhole die Anweisungen – aber nur einmal«, sagte der Mann. Er sprach weiter unnatürlich

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