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Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition)

Titel: Die Bancroft Strategie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Monats zusammen und steckte sie in ihre Umhängetasche.
    Andrea wandte sich anderen Regalen zu und öffnete hier und da einen Karton. Interessanterweise stieß sie auf mehrere Hinweise auf eine Einrichtung im Research Triangle Park, North Carolina. Sie suchte rasch die übrigen Regale ab und machte erst halt, als sie eine Reihe von Archivboxen fand, deren Codierung mit den Buchstaben RTP begannen.
    Worum handelte es sich bei dieser Einrichtung? Sie ging in die
Hocke und sah sich Dokumente aus den RTP-Boxen im untersten Regalfach an. Einige Rechnungen für an sich unbedeutende Gegenstände ließen darauf schließen, dass die Einrichtung über reichlich Geld verfügte. Üppige Haushaltsmittel – und trotzdem war sie bei der Sitzung des Stiftungsrats nicht erwähnt worden. Wie konnte das sein?
    Sie sah gedankenverloren auf und erschrak, als sie den Muskelmann, der sie in ihrem Haus in Carlyle aufgesucht hatte, vor sich stehen sah.
    Er stand mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihr. Anscheinend war er gerade erst gekommen – aber woher wusste er, dass sie hier unten war? Obwohl ihr Herz hämmerte, beschloss Andrea, nach außen hin eisige Ruhe zu bewahren. Sie richtete sich langsam auf und streckte ihm die Hand hin.
    »Ich bin Andrea Bancroft«, sagte sie scheinbar gelassen. »Aber das wissen Sie bestimmt noch. Und Sie sind …?« Das war ihre Art, die Offensive zu ergreifen.
    »Ich bin nur hier, um Ihnen behilflich zu sein«, antwortete der Mann ausdruckslos. Sie hatte den Eindruck, er sehe durch sie hindurch. Er war anscheinend hier, um sie im Auge zu behalten.
    »Sehr freundlich von Ihnen«, antwortete Andrea eisig.
    Ihre Taktik schien den Mann leicht zu amüsieren. »Nur gerade freundlich genug«, versicherte er ihr.
    Danach entstand eine längere Pause. Andrea besaß nicht die mentale Kraft, nicht in diesem Augenblick, um ein Patt endlos lange durchzuhalten. Sie musste mit Paul Bancroft sprechen. Sie hatte Fragen. Er würde die Antworten wissen. Doch wurde er über alles informiert, was in der Stiftung vor sich ging? Dies wäre nicht das erste Mal gewesen, dass ein Idealist von anderen, deren Ziele weniger hehr waren, ausgenützt wurde.
    Keine vorschnellen Schlüsse, Andrea.
    »Tatsächlich wollte ich gerade mit Paul sprechen«, sagte sie, indem sie ihr vertrauliches Verhältnis zu dem großen Mann als
Waffe einsetzte. Den Kerl bedachte sie mit einem knappen Lächeln. Und wir werden ganz sicher darüber reden, ob er wirklich Leute wie Sie beschäftigen will.
    »Er ist verreist.«
    »Ja, ich weiß«, log Andrea. »Ich wollte ihn anrufen.« Sie merkte, dass sie schon zu viel erklärte. Dabei war sie diesem Mann keine Erklärungen schuldig.
    »Verreist«, wiederholte der Mann ungerührt, »und unerreichbar. Wie man Ihnen hätte sagen sollen.«
    Andrea versuchte, seinen festen Blick zu erwidern, aber zu ihrer Enttäuschung sah sie als Erste weg. »Und wann kommt er zurück?«
    »Rechtzeitig zur nächsten Sitzung des Stiftungsrats.«
    »Natürlich«, murmelte sie enttäuscht. »Ich wollte ohnehin gerade gehen«, fügte sie hinzu.
    »Dann gestatten Sie mir, Sie zu Ihrem Wagen zu begleiten«, sagte der Mann gewollt förmlich.
    Er sprach nicht wieder, bis sie den mit Kies bestreuten Parkplatz erreichten, auf dem Andrea ihren Wagen abgestellt hatte. Ihr Begleiter deutete auf ein paar Tropfen Öl unter dem Motor. »Das sollten Sie bald kontrollieren lassen«, sagte er. Sein Tonfall war freundlich, aber seine Augen waren schmale Schlitze.
    »Danke, das tue ich«, erwiderte Andrea.
    »An Autos kann alles Mögliche kaputtgehen«, fuhr der Mann nachdrücklich fort. »Dinge, die einen das Leben kosten können. Das sollten gerade Sie am besten wissen.«
    Beim Einsteigen überlief Andrea ein eisiger Schauder, als habe ein Alligator sie mit der Schnauze angestoßen. An Autos kann alles Mögliche kaputtgehen . Auf den ersten Blick eine freundliche Warnung.
    Wieso erschien sie ihr dann wie eine Drohung?

DUBAI, VEREINIGTE ARABISCHE EMIRATE
    »Okay, was hast du rausgekriegt?«, wollte Todd Belknap wissen. Er hielt sein Handy umklammert.
    »Fast alle Namen auf dieser Liste haben etwas gemeinsam«, sagte Matt Gomes. Belknap stellte sich vor, dass er den Telefonhörer eng an seine Lippen hielt und leise sprach. »Sie sind tot. Alle in den letzten paar Wochen gestorben.«
    »Ermordet?«
    »Die Todesursachen sind ganz verschieden. Mehrere eindeutige Morde, zwei Selbstmorde. Einige Unfälle. Auch natürliche Ursachen.«
    »Willst du

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