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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Interstate 95 jagten. »Bist du sicher?«
    »Warum sollte ich lügen?« fragte die Frau am anderen Ende.
    »Darauf willst du im Ernst von mir eine Antwort?«
    »Hör zu, ich habe schon gesagt, daß es mir leid tut.«
    »Verarsch mich nicht«, brüllte Gallo. »Hast du wirklich geglaubt, wir hätten dich nicht gesehen? Daß du einfach davonschleichen könntest, ohne daß wir alles mitbekommen?«
    »Ich habe mich nirgendwohin geschlichen. Wir haben nur so schnell wie möglich reagiert. Wir haben es in etwa sechs Stunden auf die Beine gestellt. Und als ich ankam, wart Ihr schon weg.«
    »Er hätte trotzdem anrufen sollen.«
    »Kannst du bitte mit dieser vorwurfsvollen Nummer aufhören?« bat sein Partner. »Er hat gesagt, daß ihr das alles schon durchgegangen seid. Sobald Oliver und Charlie herausgefunden hatten, was in der Fernbedienung steckte, hätten wir besser das Feuer sofort gelöscht.«
    »Er hätte sich trotzdem mit mir in Verbindung setzen müssen. Vor allem, wenn er einfach nur in New York auf seinem Arsch herumsitzt.«
    »Nein, er ist gleich als erstes heute morgen hergeflogen.«
    »Wirklich?« Die Florida Interstate zischte an Gallos Fenster vorbei. »Also ist er in der Nähe?«
    »So nah es möglich ist. Aber wenn du dich dann besser fühlst, können wir dir nächstes Mal ja ein Leuchtzeichen schicken.«
    »Eigentlich solltest du DeSanctis eins schicken. Ihm hat man schließlich fast den Schädel gespalten.«
    »Ja … Die Sache tut mir leid.«
    »Natürlich tut es dir leid«, erwiderte Gallo kalt. Er drehte sich zu DeSanctis um und deutete auf das Zeichen für die Florida-Autobahn.
    »Sicher?« flüsterte DeSanctis, und Gallo nickte.
    »Hör zu, ich muß jetzt los. Ich bin im Moment reichlich gefordert.«
    Gallo verdrehte die Augen. »Also bist du sicher, daß sie nach Disney World fahren?« fragte er.
    »Dort befinden sich die Backups«, antwortete die Frau in der Leitung. »Und es ist der einzige Platz, an dem Oliver und Charlie noch Beweise für das finden können, was passiert ist.«
    Gallo umklammerte das Mobiltelefon fester, als er an die Bänder dachte. »Ich verstehe trotzdem nicht, warum wir ihnen nicht einfach den Hals umdrehen und uns jede Menge Kopfschmerzen ersparen.«
    »Weil im Gegensatz zu dem, was dir dein kleines Spatzengehirn sagt, Folter nicht der beste Weg ist, um an das Geld zu kommen.«
    »Und wie sieht dein Weg aus?«
    »Das werden wir noch früh genug herausfinden.« Gillian senkte ihre Stimme zu einem Flüstern. »In ein paar Stunden, um genau zu sein.«

69. Kapitel
    »Bist du sicher, daß wir nicht einen Minivan mieten sollten?« fragt Charlie. Er hockt auf dem Rücksitz und stellt die Frage aus dem geöffneten Beifahrerfenster. Ich halte den Schlauch in den Stutzen und tanke voll. Er wollte zu uns nach draußen kommen, hat aber dann doch gezögert. Endlich hat er Vorsicht gelernt. Je weniger er gesehen wird, desto besser.
    »Und wie willst du diesen Van mieten? Mit wessen Kreditkarte?« Ich stelle die Frage, während ich die Windschutzscheibe saubermache. Wir wollen schließlich ganz normal wirken. »Schon vergessen, was der Kerl in Hoboken gesagt hat? Es sind die großen Anschaffungen, die dich verraten.«
    »Hat er nicht auch etwas von verschmähten Frauen gesagt?« erwidert mein Bruder.
    Ich schneide eine Grimasse. Noch vor einer Woche wäre ich darauf angesprungen. Doch jetzt ist es die Sache nicht mehr wert.
    Der Handgriff klickt. Der Tank ist voll. Charlie hockt auf dem Rücksitz. Er wirkt wie ein Sechsjähriger. Wenn Dad uns damals zur der Tankstelle auf der Ocean Avenue mitnahm, sagte er immer: »Für zehn Mäuse.« Nicht etwa: »Volltanken.« Das sagte er nur, wenn er ein gutes Geschäft gemacht hatte. Und das ist nur zweimal vorgekommen. Alle anderen Male hieß es nur »Zehn Mäuse«.
    »Sind wir soweit?« Gillian biegt um die Ecke. Sie war in den Waschräumen. Ich nicke und schraube den Tankverschluß zu. Gillian springt auf den Fahrersitz und stellt den Rückspiegel wieder ein. Sie wirft Charlie einen kurzen Blick zu, aber als der ihren Blick erwidert, schaut sie weg, tritt aufs Gas, und wir werden gegen die Rücklehnen gepreßt. Die beiden benehmen sich wie Katze und Hund.
    Der Bursche an der Tankstelle meinte, die Fahrt nach Orlando würde drei Stunden dauern. Wenn wir schnell sind, kommen wir noch vor Anbruch der Dunkelheit dort an.
    Vierzehn Meilen später stecken wir in einem Stau, Die Florida Turnpike mag ja die schnellste Strecke nach Orlando sein, aber als

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