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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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Computerraum.«
    »Tut mir leid, habe ich noch nie gehört«, sagt sie, während ich mir fast die Lippen blutig beiße. »Aber wenn du willst, kannst du dir den Lageplan ansehen.«
    Lageplan?
    Sie deutet über ihre Schulter. Er hängt direkt um die Ecke vom Personalraum.
    »Großartig«, sagt Charlie, während er darauf zugeht. »Und wenn du je zu EPCOT kommst …«
    Mach keine Witze mit ihr!
    »Dann geht die Tour mit dem riesigen Golfball auf meine Rechnung.«
    »Ich freue mich schon drauf.« Sie schenkt ihm ein strahlendes Disney-Lächeln.
    Charlie winkt ihr zum Abschied, während sie in das Labyrinth eintaucht. Sobald sie weg ist, biegen wir langsam um die Ecke. Da hängt er, groß und breit an der Wand. Lageplan des Magischen Königreiches.
    Ich betrachte ihn prüfend und gehe sofort zu dem Zeichen Sie befinden sich hier . Die Korridore breiten sich aus wie die Speichen eines Rades und kommen an fast jeder größeren Attraktion vorbei. Letztendlich sieht es aus wie das Zifferblatt einer großen Uhr. Der Wilde Westen befindet sich auf neun Uhr. Das Abenteuerland auf sieben Uhr. Um es noch einfacher zu machen, hat jedes eigene Land auch noch seine eigene Farbe. Das Zukunftsland ist blau, das Fantasyland dunkelrot. Wir befinden uns auf der Hauptstraße, die burgunderrot ist, was zu dem roten Streifen an der Wand paßt. Wir stehen etwa auf sechs Uhr. Schneewittchens Ort befindet sich auf zwölf Uhr.
    »Ich habe dir doch gesagt, daß du im Kreis gehst«, meint Gillian.
    »Und sieh mal, was am anderen Ende des Flures auf uns wartet!« Charlie tippt mit dem Finger gegen die Spitze der Karte. Die Buchstaben springen mir fast ins Gesicht.
    DACS.

72. Kapitel
    Wir schlängeln uns zwischen zwei Prinzen, Cruella De Vil, einem Bahningenieur und Piglet hindurch. Ich bleibe zwar vor Charlie, hänge aber hinter Gillian zurück. Sie scheint kein Problem zu haben, sich durch das Gewühl der Angestellten zu winden, die aus dem Bereich Darsteller-Zoo herausströmen. Sie läuft eine Rampe rechts von uns hinauf, die zu einer Glastür führt, auf der in fetten, schwarzen Buchstaben DACS Zentrale steht.
    »Bist du sicher, daß du allein da hineingehen willst?« Charlie wird langsamer. Natürlich ist er eigentlich schneller als ich, aber er versucht, an meiner Seite zu bleiben.
    »Das schaffe ich schon.«
    Mein Ton überrascht ihn, und er mustert mich sorgfältig. »Siehst du, jetzt wirst du überheblich.«
    »Ich bin nicht überheblich. Ich weiß nur genau, was ich tue.«
    Er schüttelt den Kopf. Es gefällt ihm gar nicht, außen vor zu bleiben. »Sei trotzdem vorsichtig, okay?«
    »Ich bin vorsichtig.«
    Gillian betrachtet den Fingerabdruckscanner, als wir die Rampe erreichen. Er ist direkt neben der Gegensprechanlage an der Tür des DACS angebracht. Charlie erstarrt. Von allen Türen, an denen wir vorbeigekommen sind, ist das die erste, die gesichert zu sein scheint. »Gibt es eigentlich heutzutage irgend jemanden, der so was nicht hat?« Gillian drückt ein paar Knöpfe auf dem Scanner.
    »Faß das nicht an!« warnt Charlie sie.
    »Sag du mir nicht, was ich tun oder lassen soll!« giftet sie zurück.
    Mein Bruder hütet sich, ausgerechnet jetzt einen Streit vom Zaun zu brechen. »Klingel doch einfach.«
    Sie wirft ihm einen Blick zu, der ihn eigentlich töten müßte. Ich will die Lage entschärfen, aber mir fällt nichts mehr ein. Je näher wir den Backups kommen, desto gereizter benehmen sich die beiden.
    »Klingel noch mal«, fordert Charlie sie auf.
    »Hab ich schon«, fährt sie ihn an.
    »Wirklich? Und warum antwortet dann keiner?«
    Gillian verdreht die Augen und drückt noch einmal auf den Klingelknopf.
    »Kann ich etwas für Sie tun?« krächzt eine weibliche Stimme durch die Gegensprechanlage.
    »Hallo … hier spricht Steven Balizer … aus Arthur Stroughtons Büro.« Ich zaubere erneut den großen Namen aus dem Hut.
    »Ihre Durchwahl?«
    »2538.« Ich hoffe, daß ich mich korrekt an Balizers Anschluß erinnere.
    Ich versuche, durch das getönte Glas zu sehen, und erkenne eine Frau, die mich von ihrem Schreibtisch anstarrt. Durch das Milchglas bin ich nur eine amorphe Masse mit dunklem Haar für sie.
    Nach einer kurzen Pause summt der Türöffner.
    Gillian greift nach dem Türknopf, besinnt sich aber im letzten Moment noch anders. Da geht sie besser nicht mit hinein.
    Ich trete vor.
    »Du bist also fest entschlossen?« fragt sie.
    »Und du weißt noch, wo wir uns treffen?« Charlie geht rückwärts die Rampe hinunter.
    Ich

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