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Die Bank

Die Bank

Titel: Die Bank Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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»Deshalb ist er doch auch Disneys bester Angestellter. Stimmt das nicht, Steven ?« Als er den Namen ausspricht, verzieht er das Gesicht zu einer wölfischen Grimasse und streckt mir seine offene Hand entgegen. »Laß mal sehen, was du da hast, Kumpel …«
    Ich denke an die Waffe hinten in meiner Hose und drehe mich zu Charlie um. DeSanctis tritt sofort dicht hinter ihn und Gillian. Ich kann seine Hände nicht sehen, aber Charlie ruckt nach vorn, als würde ihm jemand etwas in den Rücken rammen.
    »Ich will Sie ja nicht stören«, sagt die Empfangsdame, sichtlich beunruhigt. »Aber zu welcher Abteilung gehören Sie noch mal?«
    »Keine Sorge, wir sind alle Freunde«, meint Gallo spöttisch, ohne mich aus den Augen zu lassen. »Schauen wir uns mal das Band an …«
    Ich halte es fest. Gallo greift verärgert danach und reißt es mir aus der Hand. Ich wehre mich nicht. Nicht, solange Charlie eine Waffe im Kreuz hat.
    »Wieso hast du denn nur den Mittwoch geholt?« fragt Gallo nach einem kurzen Blick auf die Rückseite. »Sagtest du nicht, daß wir auch die anderen Tage brauchen …?« Er deutet auf die Empfangsdame. »Können Sie uns vielleicht helfen, Montag bis Sonntag zu finden?«
    Die Meerjungfrau ist sichtlich am Rand eines Panikanfalls. »Es tut mir leid, Sir, ich kann nichts tun, bis ich Ihren Ausweis nicht gesehen habe.«
    »Wissen Sie, ich hab ihn in meinem anderen Sakko vergessen«, erwidert Gallo. »Aber Sie können den von unserem Freund Steven benutzen.«
    »Das kann ich leider nicht«, antwortet die Frau.
    »Sicher können Sie das. Sie haben ihm doch schon diese eine …«
    »Das kann ich nicht, Sir. Und da dies hier eine Sperrzone ist, möchte ich Sie bitten zu gehen, wenn Sie keinen Ausweis haben.«
    »Wir suchen doch nur nach den anderen Bändern.« Gallo bemüht sich weiterhin um einen freundlichen Ton.
    »Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe, Sir? Ich möchte, daß Sie gehen.«
    Gallo preßt die Lippen zusammen. Seine Stimme klingt plötzlich wie Sandpapier. »Und ich möchte, daß Sie eine vorbildliche Angestellte sind und uns geben, was wir wollen.«
    »Gut, das reicht«, sagt die Frau und greift nach ihrem Telefon. »Sie können diese Diskussion mit dem Sicherheitsdienst weiterführen. Ich bin sicher, daß es ihnen gefallen …«
    Gallo zieht seinen Secret-Service-Ausweis heraus und hält ihn hoch. »Das ist mein Ausweis. Und jetzt legen Sie bitte auf und geben uns die Bänder.«
    Ihr Blick wandert vom Ausweis zu Gallo und dann wieder zurück. »Tut mir leid, aber Sie müssen mit einem Supervisor sprechen …«
    »Sie verstehen anscheinend immer noch nicht.« Gallo zieht seine Waffe aus dem Halfter und hält die Mündung der Frau mitten ins Gesicht. »Legen Sie das Telefon weg, und schaffen Sie die Bänder heran.«
    Die Empfangsdame legt den Hörer auf, Tränen rinnen ihr über die Wangen. »Ich … ich habe eine vierjährige Tochter …«
    »Die Bänder!« faucht Gallo.
    Ihre Hände zittern. »Sie sind hinten«, stammelt sie.
    »Zeigen Sie uns, wo!« Gallo bedeutet DeSanctis, die Frau zu begleiten.
    DeSanctis stößt Gillian und Charlie zur Seite und tritt zwischen ihnen hindurch. Er hält seine Waffe in der Hand. Als die Empfangsdame sie bemerkt, beginnt sie heftiger zu weinen.
    »Ein Micky-Maus-Lächeln«, droht ihr DeSanctis. »Ich will ein nettes Micky-Maus-Lächeln sehen.« Er zwingt sie, sich zusammenzureißen, während er sie zu den Glastüren drängt.
    »Hierher …« Gallo packt meine Hemdbrust und schiebt mich zu Gillian und Charlie. Ich stolpere zu meinem Bruder. Unsere Blicke treffen sich.
    Die Bänder sind nicht da, hab ich recht? fragt Charlie mit einem Blick.
    Ich streiche mit der Hand über meine Gesäßtaschen. Gillian sieht es und grinst ebenfalls.
    »Rühr dich nicht!« knurrt Gallo, als ich mein Gleichgewicht wiedererlange und mich neben Charlie aufbaue. Er zielt mit der Waffen erst auf mich und dann auf Charlie, aber nie auf Gillian, die schweigend zu Boden starrt.
    »Alles in Ordnung?« flüstere ich ihr zu.
    »Was hast du gesagt?« zischt Gallo.
    »Ich habe sie gefragt, ob alles in Ordnung ist«, fauche ich.
    Plötzlich lacht Gallo.
    »Was?«
    Er kann nicht mehr aufhören und grinst. »Du schnallst es immer noch nicht, was?«
    »Wovon reden Sie?«
    »Du weißt wirklich nicht, daß …«
    »… womit wir zur DACS-Zentrale kommen, dem Gehirn des ganzen Körpers«, verkündet eine freundliche Stimme, als die Tür aufschwingt. Hinter uns führt ein Mann mit blondem

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