Die Bank
angerufen und sichergestellt hatte, daß alles bis auf den letzten Cent zurücküberwiesen wurde. Zweifellos war das vollkommen korrekt.
Das hieß jedoch noch lange nicht, daß er der Bank in Antigua etwas von dem Diebstahl oder Duckworths Wurm erzählt oder die Tatsache erwähnt hätte, daß all das Geld gar nicht real war.
»Ich bin’s, Mister Isaac«, sagte Lapidus, als sein Gesprächspartner ihn begrüßte. »Ich wollte nur sichergehen, daß alles bei Ihnen in Ordnung gegangen ist.«
»Absolut«, erwiderte Isaac. »Es ist heute morgen angekommen.«
Vor drei Wochen hatte die Bank in Antigua überrascht eine Einzahlung über dreihundertdreizehn Millionen Dollar in Empfang genommen. Vier Tage lang hatten sie auf einem der größten privaten Konten der Welt gesessen. Vier Tage lang waren sie von mehr Geld überflutet worden, als sie jemals gesehen hatten. Und vier Tage lang hatte Oliver, jedenfalls nach Lapidus’ Meinung, zumindest eins richtig gemacht. Es war eine der ersten Lektionen, die Lapidus ihn gelehrt hatte. Eröffne nie ein Bankkonto, wenn du keine vernünftigen Zinsen bekommst.
Lapidus nickte und genoß den Moment.
Vier Tage lang Zinsen. Von dreihundertdreizehn Millionen Dollar.
»Es sind genau einhundertsiebenunddreißigtausend Dollar«, stellte Isaac am anderen Ende klar. »Soll ich sie auf Ihr Konto überweisen?«
»Das wäre wunderbar«, antwortete Lapidus, während er aus seinem Fenster auf die Skyline von New York schaute.
Er legte den Hörer auf. Lapidus wußte, daß die Regierung viel zu sehr damit beschäftigt sein würde, den Wurm aufzuspüren und herauszufinden, wie er funktionierte, nachdem das Geld wieder zurückgekehrt war. Und da sie jetzt bis zu den Knien in diesem Sumpf herumwateten … Nun, dank einer kleinen Bestechungssumme an den Bankmanager von Antigua waren alle Aufzeichnungen über die Zinsen längst vernichtet. Als hätten sie niemals existiert.
Lapidus schaute immer noch auf die Skyline, zerknüllte den Empfehlungsbrief für Oliver und warf ihn in eine chinesische Porzellanvase aus dem achtzehnten Jahrhundert, die er als Mülleimer benutzte.
Einhundertsiebenunddreißigtausend Dollar , dachte er, während er sich auf seinem schwarzen Ledersessel zurücklehnte. Kein schlechter Arbeitstag.
Während er zusah, wie sich langsam die Schatten des Nachmittags herabsenkten, verirrte sich ein einzelner Sonnenstrahl auf den Samuraihelm, der an der Wand hinter ihm hing. Lapidus bemerkte es nicht. Hätte er es bemerkt, hätte er vielleicht das Funkeln direkt unter dem Stirnschutz des Helmes bemerkt. Dort, wo ein kleines silbernes Objekt ein winziges Stückchen herauslugte. Für ein untrainiertes Auge mochte es so aussehen, als wäre es ein Nagel, der die Maske an ihrem Platz hielt. Oder die Spitze eines schlanken silbernen Stiftes.
Bis auf das gelegentliche Funkeln im Sonnenlicht war die winzige Videokamera perfekt versteckt. Und von wo auch immer Joey gerade zusehen mochte … sie tat es mit einem Lächeln.
Danksagungen
Ich möchte gern folgenden Menschen danken, deren nie versiegende Unterstützung der einzige Grund dafür ist, daß es dieses Buch gibt: An erster Stelle Cori. Es gibt so viele Worte in dieser Welt, aber keines davon kann ausdrücken, was sie mir bedeutet. Ich liebe sie nicht nur, sie verblüfft mich auch. Mit dem, was sie ist, was sie tut und wie sie mir hilft, der zu sein, der ich bin. Sie ist meine Verbindung zur Realität und der zweifellos beste Grund, mein Als-ob-Land am Ende jeden Tages zu verlassen. C. – ich danke Dir für Deine Lektorate, für Deine Phantasie, dafür, daß Du mich erträgst und am meisten dafür, daß Du an jeden einzelnen unserer Träume geglaubt hast. Jill Kneerim, Freundin, Agentin und Traum eines jeden Schriftstellers, die dieses Buch von der ersten Zeile an gehegt und gepflegt hat. Sie hat mich immer für einen Schriftsteller gehalten, und die Zen-Haltung, mit der sie sich meinen Manuskripten nähert, ist mehr als nur ein Vergnügen, es ist reine Magie. Elaine Roger, die sich immer so aufmerksam um uns gekümmert hat. Ike Williams, Hope Denekamp, Andrea Dudley und all die anderen unglaublichen Leute von der Agentur Hill & Barlow, die auf uns aufgepaßt haben.
Ich möchte auch meinen Eltern für das Leben danken, das sie mir in Brooklyn bereitet haben, und für die Liebe, die ich auch danach noch von ihnen erfahren durfte. Sie waren die ersten, die mich gelehrt haben, wie wichtig es ist, ich selbst zu sein, und sie sind auch der
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